Klage gegen «The Sun»Rückschlag für Prinz Harry – seine privaten Nachrichten werden durchleuchtet
dpa/che
30.6.2024 - 13:13
Seit Längerem klagt Prinz Harry gegen britische Boulevardmedien. Er wirft ihnen Bespitzelung vor. Der nächste Prozess soll im Januar beginnen. Doch der Richter hat gewichtige Fragen.
DPA, dpa/che
30.06.2024, 13:13
02.07.2024, 15:35
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Prinz Harry muss erklären, warum potenziell relevante Nachrichten und Dokumente im Rechtsstreit gegen «The Sun» gelöscht wurden.
Ein Richter hat angeordnet, dass Harrys Laptop sowie SMS- und WhatsApp-Nachrichten umfassend untersucht werden, um die Kommunikation von 2005 bis Anfang 2023 zu überprüfen.
Das Verlagshaus der «Sun» behauptet, der Fall sei verjährt, da Harry bereits vor 2013 von seinem Schadensersatzanspruch gewusst habe, während Harrys Anwalt diese Anschuldigung bestreitet.
Bei seiner Klage gegen den Verlag der britischen Boulevardzeitung «The Sun» wegen illegaler Informationsbeschaffung hat Prinz Harry einen Rückschlag erlitten.
Ein Richter in London ordnete an, dass der jüngere Sohn von König Charles III. erklären müsse, warum zahlreiche Nachrichten und Dokumente gelöscht worden seien, die mutmasslich wichtig für den Rechtsstreit mit News Group Newspapers (NGN) seien. Das berichteten britische Medien. Dabei geht es um Chats von Harry mit J.R. Moehringer, dem Ghostwriter seiner Autobiografie «Reserve».
Der 39-Jährige wirft NGN vor, etwa mithilfe des Eindringens in Mailboxen illegal private Informationen über ihn seit dem neunten Lebensjahr gesammelt zu haben.
Harrys Nachrichten sollen durchleuchtet werden
Richter Timothy Fancourt sagte den Berichten zufolge, es gebe Beweise dafür, dass «eine grosse Anzahl potenziell relevanter Dokumente» und vertraulicher Nachrichten zwischen Harry und J.R. Moehringer «irgendwann zwischen 2021 und 2023 vernichtet wurden».
Damals war die Klage bereits anhängig. Fancourt entschied, eine umfassendere Durchsuchung von Harrys Laptop sowie SMS und Whatsapp-Nachrichten sei erforderlich, um die Kommunikation zwischen 2005 und Anfang 2023 zu untersuchen.
NGN wirft dem Fünften der britischen Thronfolge Verschleierung vor. Er habe schon vor 2013 gewusst, dass er Anrecht auf Schadenersatz habe. Deshalb sei der Fall verjährt. Harrys Anwalt David Sherborne hingegen beteuerte, sein Mandant habe keine Chat-Nachrichten über unrechtmässige Informationsbeschaffung ausgetauscht.
Harry geht seit Längerem gegen britische Boulevardmedien vor, denen er Bespitzelung vorwirft. Dabei wurde ihm teilweise recht gegeben und Schadenersatz zugesprochen.
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