ESC-Kommentator Sven Epiney «Remo Forrer muss die Gunst der Zuschauer gewinnen»

ESC-Moderator Sven Epiney

Moderator Sven Epiney ordnet für blue News vorab die Chancen von ESC-Teilnehmer Remo Forrer ein.

Bild: SRF

Sven Epiney kommentiert seit mehr als zehn Jahren den Eurovision Song Contest für die Schweiz.

Bild: SRF

Remo Forrer vertritt die Schweiz am ESC 2023.

Bild: Benjamin Ramsauer

Remo Forrer liess sich seinen ESC-Songtitel «Watergun» als Tätowierung auf seinem Arm verewigen.

Bild: Benjamin Ramsauer

ESC-Moderator Sven Epiney

Moderator Sven Epiney ordnet für blue News vorab die Chancen von ESC-Teilnehmer Remo Forrer ein.

Bild: SRF

Sven Epiney kommentiert seit mehr als zehn Jahren den Eurovision Song Contest für die Schweiz.

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Remo Forrer vertritt die Schweiz am ESC 2023.

Bild: Benjamin Ramsauer

Remo Forrer liess sich seinen ESC-Songtitel «Watergun» als Tätowierung auf seinem Arm verewigen.

Bild: Benjamin Ramsauer

Heute Abend gilt es für den Schweizer ESC-Teilnehmer Remo Forrer ernst. Er kämpft in Liverpool um den Einzug ins Finale. Moderator Sven Epiney spricht mit blue News über seine Chancen und Herausforderungen.

Von Franziska Pahle und Bruno Bötschi

09.05.2023, 16:09

Franziska Pahle und Bruno Bötschi

Sven Epiney, wann hattest du bei einem ESC-Song zum letzten Mal Hühnerhaut?

Da gibt so viele verschiedene Momente, die mir da in den Sinn kommen. Einen rauszupicken ist schwer. Aber mir ist vor allem Conchita Wurst mit ihrem Auftritt im Jahr 2014 in Erinnerung geblieben. Ein toller und wahnsinnig markanter Song. Hühnerhaut habe ich aber natürlich auch, wenn sich die Schweiz fürs Finale qualifiziert und ein gutes Resultat abliefert.

Heute Abend findet in Liverpool das erste ESC-Halbfinale statt. Mit dabei ist der Schweizer Vertreter Remo Forrer. Wie gut sind seine Chancen auf die Finalqualifikation?

Es ist ein starkes Halbfinale, die Konkurrenz ist gross: Schweden, Finnland, Norwegen – aber Remo ist ein talentierter Künstler und sehr professionell. Er hat einen starken Song und eine Stimme mit Wiedererkennungswert. Das Gesamtpaket ist stimmig. Er hat, was es braucht, um es zu schaffen. Hoffen wir, dass er heute Abend diese Hürde nimmt.

Warum kann es schwierig für ihn werden?

Neu entscheidet nur das TV-Publikum über das Weiterkommen, die Fach-Jury fällt im Halbfinale weg. Und das ist sicher kein Vorteil für ein kleines Land wie die Schweiz. Am Ende muss Remo Forrer die Gunst der Zuschauer gewinnen. Wenn er sich so präsentiert, wie er es bei den Proben getan hat, dann trifft er am Schluss hoffentlich den Nerv vieler Zuschauerinnen und Zuschauer. Ich bin überzeugt: Die Chancen, dass wir weiterkommen, sind intakt.

Falls es mit dem Finale klappt: Welchen Platz wird der Schweizer Beitrag am Samstag erreichen?

Wenn wir es ins Finale schaffen, können wir eine sehr gute Platzierung holen. Ich tippe auf Top 15, vielleicht sogar Top Ten.

Luca Hänni hat mit «She Got Me» den erfolgreichsten Schweizer ESC-Song der letzten Jahre veröffentlicht. Das Stück hat aktuell über 50 Millionen Streams allein auf Spotify. Wird Remo Forrer etwas Ähnliches zustande bringen?

Luca hatte eine andere Ausgangslage als Remo, das kann man nicht vergleichen. Luca Hänni war in Deutschland bereits durch seine Teilnahme bei «Deutschland sucht den Superstar» bekannt, bevor er beim ESC antrat. Schafft man es im Finale unter die Top Ten (wie Luca: Platz 4) erhöht man die Klicks und Reichweite massiv. Remo ist ein paar Jahre jünger und er steht an einem anderen Punkt in seiner Karriere. Aber ich bin überzeugt, dass auch Remos Reichweite grösser wird.

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Den ESC gibt es seit 67 Jahren. Wie hat sich die Show in den vergangenen Jahren verändert?

Die Show ist über die Jahrzehnte gewachsen. Am Anfang waren es wenige Länder und Lieder, die präsentiert wurden, es gab ein Live-Orchester. Aber in den letzten 20, 25 Jahren kamen immer mehr Länder dazu, die Show wurde immer grösser. Aus diesem Grund wurde auch das Halbfinale eingeführt. Der ESC ist polulärer denn je.

Was hat den ESC wieder populär gemacht?

Seit Castingshows in den Nullerjahren populär wurden, schicken viele Länder ihre Teilnehmer und Teilnehmerinnen für den ESC ins Rennen. Das hat das Publikum verjüngt. Mit 180 Millionen Zuschauern ist der ESC – neben Sportveranstaltungen – der grösste Unterhaltungsanlass in Europa.

Du bist langjähriger ESC-Kommentator: Was ist dein persönliches ESC-Highlight?

Musik verbindet über Grenzen hinaus. Egal welche Kultur, Sprache – man ist offen und tolerant für jede Art von Auftritt der Menschen und ihrer Musik. Es gibt Platz für so vieles, es ist bunt, farbig und facettenreich. Der ESC entstand in den 50er Jahren auch mit der Idee Europa zusammenzubringen, und diese Botschaft ist nach wie vor aktuell und wichtig. Auch deshalb ist für mich der Eurovison Song Contest jedes Mal ein Highlight.

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