Zweierlei EllenWarum Megahn dem Boulevard wirklich die kalte Schulter zeigt
tafi/dpa
25.4.2020
Prinz Harry und Meghan Markle haben genug von der Boulevardpresse. Für alle, die den Boykott übertrieben finden, gibt es hier klar nachvollziehbare Gründe für diesen Schritt.
Sie haben also wieder ernst gemacht. Nachdem sich Prinz Harry und Meghan Markle am 1. April offiziell aus der ersten Reihe der britischen Royals verabschiedet hatten, vollzogen sie nun den nächsten konsequenten Bruch. Die Sussexes werden in Zukunft Teile der britischen Presse boykottieren. Konkret teilten sie den vier Boulevardblättern «Sun», «Daily Mail», «Mirror» und «Express» in einem Brief mit, in «keinerlei Form» mehr mit ihnen zusammenzuarbeiten.
Anfragen von Journalisten dieser Zeitungen werden demnach künftig sowohl von dem Paar als auch deren Presse-Team ignoriert, heisst es in dem Brief, den die «BBC» auf ihrer Webseite in voller Länge wiedergab. Überraschend ist dieser Schritt nicht, Harry und Meghan stehen seit langem mit dem Boulevard auf Kriegsfuss.
So weit, so bekannt. Auch wenn sich jetzt Stimmen erheben, die Sussexes wären zu zart besaitet und müssten als Person des öffentlichen Lebens auch mal etwas aushalten: Dass Prinz Harry und Meghan Markle der Boulevardpresse die kalte Schulter zeigen ist nachvollziehbar.
Zumindest, wenn man sich die Mühe gemacht, britische Boulevard-Schlagzeilen der vergangenen Jahre zu recherchieren. Das muss niemand selbst, Buzzfeed.com hat die Arbeit dankenswerterweise übernommen. Mehr noch: Reporterin Ellie Hall hat verglichen, wie unterschiedlich «Sun», «Daily Mail», «Mirror» und «Express» über Meghan Markle und Kate Middleton berichten.
Der Tenor: Kate macht alles richtig, Meghan macht alles falsch. Es ist frappierend, in welch unterschiedlichem Licht die Presseprodukte zwei Personen dastehen lassen können, die im Prinzip das gleiche machen. Drei Beispiele.
Avocado-Gate
Eine Avocado kann, so schrieb es der «Express» 2017 eine grüne Frucht sein – und ein putziges Geschenk für eine schwangere Herzogin, die sie gerne zum Frühstück isst – so sie denn Kate heisst.
Nicht einmal zwei Jahre später, diesmal ist Meghan Markle schwanger und hat Appetit auf eine Avocado, tönt es ganz anders: «Die schwangere Herzogin von Sussex (...) verschlingt eine Frucht, die mit Wassermangel, illegaler Abholzung und allgemeiner Umweltzerstörung in Verbindung gebracht wird.»
Wer hat Recht aufs eigene Bild?
Als Kate und William ihre eigenen Firmen gründeten, um offizielle Fanartikel selbst vermarkten zu können, fand dass die «Daily Mail» ziemlich clever. 2014 titelte das Blatt damit, dass sie damit nur ihre Markenrechte schützen würden.
Das machten auch Harry und Meghan. Diesmal, im Januar 2020, war dieselbe Zeitung weniger begeistert. «Sie wollen ihre Namen auf Gegenstände wie T-Shirts, Kapuzenpullover und Handschuhe stempeln» und damit «ein Vermögen machen».
Schöne Maiglöckchen, böse Maiglöckchen
Selbst bei Banalitäten wie der Blumenauswahl für den Brautstrauss hatte die Boulevardpresse unterschiedliche Wahrnehmung. Sowohl Kate als auch Meghan wählten unter anderem Maiglöckchen für ihr Gebinde. Das fand der «Express» bei Kate auch ganz famos und textete poetisch von der «Rückkehr des Glücks» für die die Blumen stünden.
Bei der Analyse von Meghans Brautstrauss stand hingegen die Lebensgefahr für die Blumenkinder im Mittelpunkt. Maiglöckchen sind giftig und der «Express» war stolz, zu «enthüllen, dass die Kronen der Kinder aus Blumen hergestellt wurden, die vor allem für Kinder tödlich sein können.»
Kontakt nur noch vor Gericht
Meghan klagt derzeit übrigens gegen die «Mail on Sunday», weil das Blatt Auszüge eines persönlichen Briefs an ihren Vater, Thomas Markle, veröffentlicht hatte. Britische Medien zitierten bereits aus Gerichtsdokumenten.
Unter anderem finden sich der Nachrichtenagentur PA zufolge darin Textnachrichten, die Harry und Meghan wenige Tage vor ihrer Hochzeit im Mai 2018 an Thomas Markle geschickt hatten. Der 75-Jährige hatte wegen Herzproblemen kurzfristig seine Teilnahme an der Traumhochzeit abgesagt.
Später beschwerte er sich in Interviews, die beiden hätten sich nicht um seine gesundheitlichen Probleme geschert. Die Textnachrichten legen hingegen nahe, dass sowohl Meghan als auch Harry verzweifelt versuchten, mit Thomas Markle Kontakt aufzunehmen.
Harry reichte im Herbst vergangenen Jahres zudem Klage gegen die Verlage der «Sun» und des «Mirror» ein, weil sie angeblich seine Handy-Mailbox abgehört haben sollen. Die Vorwürfe beziehen sich auf eine länger zurückliegende Zeit.
Von der TV-Schauspielerin zur royalen Braut: Meghan Markle
Von der TV-Schauspielerin zur royalen Braut: Meghan Markle
Von einer mässig bekannten TV-Darstellerin zu einer der berühmtesten Frauen der Welt: Mit der Verlobung mit Prinz Harry änderte sich für Meghan Markle alles.
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Meghan Markle wuchs als Tochter einer Afro-Amerikanerin und eines weissen Amerikaners auf. Ihre Eltern liessen sich in ihrer Kindheit scheiden.
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Da kannte noch kaum jemand: Fast zehn Jahre lang versuchte Meghan Markle mit geringem Erfolg, sich als Schauspielerin zu etablieren.
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Nebenbei arbeitete sie als Kaligrafin, um ihre Miete bezahlen zu können.
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2011 ergatterte Meghan Markle ihre erste dauerhafte Rolle: Die der Anwaltsgehilfin Rachel in der US-Serie «Suits».
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Durch die Serie erlangte Meghan Markle erste Popularität, die sie auch nutzte, um sich für Frauenrechte stark zu machen.
Bild: Universal
Ihre erste Ehe allerdings zerbrach daran: 2013 liess sie sich von TV-Produzent Trevor Engelson scheiden, mit dem sie zwei Jahre lang verheiratet war.
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2016 wurde Meghan Markle mit einem Schlag weltweit berühmt, als ihre Beziehung zu Prinz Harry bekannt wurde. Bei den Invictus Games in Toronto zeigte sich das Paar erstmals offiziell zusammen.
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Im November 2017 gab das Paar seine Verlobung bekannt, der Hochzeitstermin wird auf 19. Mai 2018 festgelegt.
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Seither reisen Meghan Markle und Prinz Harry gemeinsam durch Grossbritannien, damit die royale Braut ihr neues Zuhause besser kennenlernt.
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Zudem trat Meghan Markle im Vorfeld der Hochzeit zur anglikanischen Kirche über und bewarb sich um die britische Staatsbürgerschaft.
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