«Zoom Persönlich» Caroline Chevin: «Musik ist heilsam»

Von Carlotta Henggeler

13.5.2020

Sängerin Caroline Chevin meldet sich über Skype bei «Zoom Persönlich» mit Claudia Lässer.
Sängerin Caroline Chevin meldet sich über Skype bei «Zoom Persönlich» mit Claudia Lässer.
Teleclub

Sängerin Caroline Chevin meldet sich mit neuem Album zurück. Sie erzählt, wie sie den Tod ihres Mannes verkraftet hat, der noch heute in ihrem Leben präsent ist und mit dem sie redet. Bald soll es mit Konzerten losgehen.

Wie bringt man den Lockdown, eine Albumproduktion in vollem Gange und einen energiegeladenen Vierjährigen unter einen Hut? Mit dieser Frage hat sich Sängerin Caroline Chevin (45) in den letzten Wochen beschäftigt. «24 Stunden mit meinem Sohn Kian zu verbringen, war einerseits wunderschön, aber auch eine Herausforderung», sagt Chevin.

Eine Challenge, die sie gut gemeistert hat. Sieben Jahre ist es her, seit die Luzernerin ihr letztes Album «Hey World» herausgebracht hat. Ihr neues Werk, «Come Join the Ride», ist von null auf Platz fünf geschossen. Es ist ihr erstes Album, welches in Eigenregie entstanden ist. 

Der Release fand an einem speziellen Tag statt. Am 50. Geburtstag ihres verstorbenen Mannes Greg Boyed, der sich 2018 das Leben genommen hat.

Das sind die Highlights mit Caroline Chevin: 

"Zoom Persoenlich" mit caroline Chevin _HIGHLIGHTS

13.05.2020

Caroline Chevin über das besondere Release-Datum: «Es ist sein Geschenk zum 50. Greg hat mich immer unterstützt.» In der Stimme der Sängerin schwingt Traurigkeit mit, sie wird melancholisch.

Der neuseeländische Journalist Greg war ihre grosse Liebe und Papa ihres Sohnes Kian. Als sie sich in ihn verliebte, sei sie vielleicht etwas naiv mit seiner Depression umgegangen. 

2018 folgte der Schicksalsschlag, Greg nahm sich das Leben. Für Caroline Chevin und ihren damals dreijährigen Kian ein Schock. Weder sie noch seine Freunde haben die Tragödie kommen sehen. Der neuseeländische TV-Moderator zeigte keine Anzeichen, dass ihn sein Gemüt derart erdrückte.  Er ging zur Arbeit, interessierte sich fürs Leben, machte Sport. 

Musik ist heilsam

«Als das passierte, schaltete sich bei mir der Überlebensmodus ein, damit man überhaupt funktioniert. Sobald ich konnte, bin ich zusammengebrochen, konnte nicht mehr schlafen», erinnert sich die heute 45-Jährige über die schlimme Zeit. Geholfen haben ihr Familie, Freunde und ihr Sohn. 

Kian ist heute ihr grösste Geschenk. Er und die Musik haben Caroline Chevin darüber hinweggeholfen: «Musik ist heilend. Das hat mir den Psychiater erspart», erzählt Caroline Chevin in «Zoom persönlich».

Noch heute sei Greg bei ihr und Sohn Kian täglich ein Thema. Die Sängerin: «Als Greg gestorben ist, habe ich mit einer Kinderpsychologin gesprochen, wie ich damit umgehen und ihm das erklären soll.» Wenn Caroline mit ihrem Sohn am Himmel einen Mäusebussard sieht, denkt sie, das sei Greg, der auf sie aufpasst: «Ich finde das ein schöner Gedanke.» 

Durch eine Trauer-Meditation sei ihr Herz aufgegangen und sie könne mit Greg reden. Chevin weiss, dass diese Aussage speziell ist. In Neuseeland, wo sie einige Jahre mit ihrem Mann gelebt hat, gehe man offener mit dem Thema der mentalen Gesundheit um.

Jetzt freut sich die geborene Entertainerin, die schon als Kind im Hotel ihrer Eltern die Gäste unterhalten hat, auf die nächsten Konzerte, die im Herbst vorgesehen sind. Vorausgesetzt, das BAG gibt das Okay. «Meine Band und ich sind ready für die Bühne. Wir brennen darauf, live zu spielen», sagt Chevin und ihre Augen leuchten. 

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