Kolumne am MittagDas neue Gesicht der Monica Lewinsky
Von Carlotta Henggeler
28.6.2021
Die Auferstehung der einst berühmtesten Praktikantin der Welt: Monica Lewinsky hat einen fetten Deal unterschrieben. Es geht um amerikanische Kriminalgeschichte.
Von Carlotta Henggeler
28.06.2021, 11:57
28.06.2021, 14:49
Carlotta Henggeler
«I did not have sexual relations with that woman, Miss Lewinsky», ein Satz, der in die Geschichtsbücher einging – und eine glatte Lüge.
Dieses Statement stand am Anfang der Lewinsky-Clinton-Sexaffäre vor 26 Jahren. Wir erinnern uns kurz zurück: Mit 21 Jahren trat Monica Samille Lewinsky ihre Praktikums-Stelle im Weissen Haus an.
Und dann kam's zum berühmtesten Sexskandal der Neuzeit. Die Affäre zwischen dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton und seiner Azubine beschäftigte die ganze Welt, zig Anwälte – und mündete in einem Amtsenthebungsverfahren.
Die «Monica-Gate» im TV
«Monica-Gate» bleibt zwar unvergessen, aber die studierte Psychologin geht ihren Weg weiter und hat jetzt einen guten Deal an Land gezogen. Wie das Branchenblatt «Variety» weiss, hat sie einen Vertrag mit 20th Television für die erste Folge der Anthalogie-Serie «American Crime Story – The Impeachment» unterschrieben.
Wie der Titel schon vermuten lässt, zeigt «Impeachment» die Ereignisse, die zum Amtsenthebungsverfahren führten. Bill Clinton wird dabei von Hollywoodstar Clive Owen («King Arthur») dargestellt. Golden-Globe- und Emmy-Preisträgerin Sarah Paulson wird Linda Tripp interpretieren, jene Beamtin, die eine zentrale Rolle in der Causa Lewinksy spielte.
Und wer wird in die Rolle der Monica Lewinksy schlüpfen? Nein, sie wird sich nicht selbst spielen. Dafür ist die amerikanische Film- und Theaterschauspielerin Beanie Feldstein («Orange Is The New Black», «Will & Grace») vorgesehen. Beanies älterer Brüder ist Schauspieler Jonah Hill («Evan Allmächtig»).
Die Serie soll am 7. September auf FX starten und basiert auf dem Buch «A Vast Conspiracy – The Real Story of the Sex Scandal That Nearly Brought Down a President» von Jeffrey Toobin. Produziert wird die Serie von Lewinsky selbst.
Zur Cybermobbing-Kämpferin
Lewinsky wurde nach Monica-Gate zu einer Cybermobbing-Verfechterin und setzt sich auch für die #MeeToo-Bewegung ein. 2014 veröffentlichte die «Vanity Fair»-Redaktorin Lewinsky ihren Essay «Shame and Survival» («Scham und Überleben»). Darin erzählt sie von ihren Erlebnissen nach dem Skandal. Noch heute verfolgt sie das Geschehene: «Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an meinen Fehler erinnert werde, und ich bereue diesen Fehler zutiefst», sagte sie in einem TED-Talk 2015.
Regelmässig gibt es werktags um 11.30 Uhr und manchmal auch erst um 12 Uhr bei «blue News» die Kolumne am Mittag – sie dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.