Golden-Globe-Kontroverse NBC will Gala in 2022 nicht ausstrahlen – Cruise gibt Trophäen zurück

Die Organisatoren der Golden Globes – ein Verband der Hollywood-Auslandspresse – stehen wegen fehlender Diversität und undurchsichtiger Finanzen massiv in der Kritik: Nun verzichtet der Sender NBC auf die Ausstrahlung der Preisverleihung im kommenden Jahr.

Nach wachsender Kritik an dem Verband der Auslandspresse, der die Golden Globes verleiht, hat nun auch der US-Sender NBC Konsequenzen gezogen. NBC kündigte am Montag an, dass der Sender die Globe-Gala im Jahr 2022 nicht ausstrahlen werde.

Der Globe-Verband HFPA (Hollywood Foreign Press Association) müsse Zeit und Arbeit investieren, um grössere Reformen umzusetzen, hiess es in einer Mitteilung von NBC. Der Sender hoffe, die Gala im Januar 2023 nach entsprechenden Veränderungen wieder zu zeigen. Seit 1996 wird die jährliche Globe-Verleihung bei NBC ausgestrahlt.

Die Filmpreise waren durch die HFPA in diesem Jahr am 28. Februar verliehen worden. Im Vorfeld hatte es Kritik gegeben, etwa wegen fehlender Diversität. Etwa gehören der Preis-Jury keine Schwarzen an. Auch wächst die Kritik an den seit Jahren beanstandeten intransparenten Mitgliedschaftskriterien und fragwürdigen Finanzmethoden sowie die Nähe der Mitglieder zu den Hollywood-Studios.

Die knapp 90 Mitglieder hatten vorige Woche einen Änderungsvorschlag des Vorstands angenommen. Demnach will der kleine Verband in 2021 mindestens 20 neue Mitglieder aufnehmen, vorrangig Schwarze, und innerhalb von 18 Monaten die Zahl der Mitglieder verdoppeln.

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Cruise gibt Golden Globes zurück

Mehrere Stars und wichtige Firmen in Hollywood hatten die angekündigten Reformen bei den Golden Globes als nicht weitreichend genug kritisiert. Netflix und Amazon kündigten an, die Zusammenarbeit mit dem Verband weiter ausgesetzt zu lassen.

Am Montagabend geriet die HFPA weiter unter Druck. «Mission: Impossible»-Star Tom Cruise (58) soll in einer Protestaktion seine drei Globe-Trophäen an die Organisation zurückgegeben haben, wie mehrere US-Medien am Montag übereinstimmend berichteten. Cruise hatte die Preise für seine Rollen in «Born on the Fourth of July» (1990), «Jerry Maguire » (1997) und «Magnolia» (2000) gewonnen.