«Halloween Kills» Michael Myers kehrt zurück und hat die letzten 40 Jahre vergessen

Von Fabian Tschamper

15.10.2021

Der neueste Ableger der Michael-Myers-Saga ist bereits der zwölfte Teil der Reihe. Die Handlung ignoriert allerdings neun Vorgänger. Was ist da los? Ein Crash-Kurs zum «Halloween»-Franchise.

Von Fabian Tschamper

15.10.2021

Als Filmnerd denke ich beim Thema Horror zuerst an die Regisseure, die Horror-Pioniere. Da kommen mir George A. Romero in den Sinn, Wes Craven, Alfred Hitchcock natürlich, sie alle haben sich in diesem Genre verewigt.

Danny Boyle auch, allerdings nur mit einem Film – im Gegensatz zu Romeros 18 Horror-Titeln – und zwar «28 Days Later». Unbedingt schauen, falls dir der bisher durch die Lappen ist.

Einen nenne ich der Struktur wegen erst jetzt: John Carpenter, Regisseur des Klassikers «The Thing» mit Kurt Russell und eben auch «Halloween» (1978).

Die Handlung dreht sich da um den sechsjährigen Michael Myers, der in der Halloween-Nacht seine ältere Schwester ermordet. Nach 15 Jahren in einer Heilanstalt bricht er aus und kehrt in seine Heimatstadt Haddonfield zurück. Dort stalkt er die Babysitterin Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) und ihre Freundinnen.

Und das Blut beginnt zu fliessen.

Der Film endet damit, dass Myers' Psychiater ihm auf einem Balkon sechs Kugeln in die Brust jagt. Michael fällt runter und verschwindet daraufhin spurlos. Weinend fragt Laurie Strode, ob das der Boogeyman sei.

«Ja», antwortet der Psychiater.



Die unendliche Geldmaschine Horror

Und das Kino-Publikum jubelte! Kann ich mir jedenfalls vorstellen, dabei war ich nicht.

Daraufhin folgten Fortsetzungen, wie sie nur das Horror-Genre kennt. Nämlich mit Titel-Anhängsel, die sich minim voneinander unterscheiden – und natürlich den klassisch numerischen.

  • «Halloween II» (1981)
  • «Halloween III: Season of the Witch» (1982)
  • «Halloween 4: The Return of Michael Myers» (1988, hier ohne römische Nummerierung, wohl damit es so unübersichtlich wie möglich bleibt)
  • «Halloween 5: The Revenge of Michael Myers» (1989)
  • «Halloween: The Curse of Michael Myers» (1995)
  • «Halloween H20: 20 Years Later» (1998)
  • «Halloween: Resurrection» (2002)

Das sind noch nicht alle, aber jetzt wird's eben ein bisschen kompliziert. Oder komplizierter.

2007 hatte der Heavy-Metal-Sänger Rob Zombie die brillante Idee, den «Halloween»-Franchise zu beleben. Die Filme heissen darum ebenfalls «Halloween» und «Halloween II» (2009). Später nannte sie die Horror-Community «Rob Zombie's Halloween», damit jedem Gesprächsteilnehmer sofort klar war, um welche schrecklichen Ableger es sich handelt.

Schrecklich im Sinne von schlecht und nicht im Sinne von Horror.

Und schon sind wir bei der aktuell geplanten Trilogie angelangt. 2018 entschied sich Regisseur David Gordon Green, dem Franchise würdig neues Leben einzuhauchen.

Zugegeben, auch das hätte in die Hosen gehen können, doch Green war schlau.



Sein Plan war eine Fortsetzung der Geschehnisse direkt nach dem Ende des ersten «Halloween»-Films. Er ignoriert alle Geschehnisse danach. «Halloween» (2018) schliesst also an der Handlung von «Halloween» (1978) an.

Dazwischen nur gähnende Leere.

Entsprechend ist «Halloween Kills» (2021) eine weitere Fortsetzung in der Saga um Michael Myers. Und jetzt kommt's noch dicker: Green will dem Franchise ein Ende setzen. Nächstes Jahr liefert er nämlich das Finale seiner Trilogie mit dem Namen «Halloween Ends».

Und das war's auch schon mit dem Crash-Kurs.

Ein bisschen Trivia will ich dir allerdings nicht vorenthalten: Der Schauspieler unter der Maske von Michael Myers war 1978 derselbe wie auch 2018, 2021 und hoffentlich auch 2022, nämlich Nick Castle. Cool, oder? Ihn siehst du in der obigen Bildergalerie (auch ohne Maske).

«Halloween Kills» läuft ab sofort in allen blue Cinema Kinos.