Klappt es dieses Jahr endlich? Netflix hechelt dem «Bester Film»-Oscar hinterher

Von Fabian Tschamper

18.1.2022

Benedict Cumberbatch und sein Co-Star Kodi Smit-McPhee dürften an den Oscars 2022 gute Chancen auf eine Auszeichnung haben. Für beide wäre es die erste goldene Statuette.
Benedict Cumberbatch und sein Co-Star Kodi Smit-McPhee dürften an den Oscars 2022 gute Chancen auf eine Auszeichnung haben. Für beide wäre es die erste goldene Statuette.
KIRSTY GRIFFIN/NETFLIX

Vier Jahre wartet Netflix nun schon auf den Sieg in der wichtigsten Oscar-Kategorie, so gut wie dieses Jahr standen die Chancen schon einmal. Reicht es endlich? Ein Überblick der besten Filme und Darsteller*innen.

Von Fabian Tschamper

Netflix schlitterte in der Vergangenheit stets am Sieg in der prestigeträchtigsten Kategorie «Bester Film» vorbei. An den Oscars 2022 könnte sich dies nun ändern: Die sogenannte Award Season in Amerika läuft noch und «The Power of the Dog» heimst bisher 21 Preise für Best Picture ein.

Das ist einer mehr als «Roma» (2018) von Alfonso Cuarón.

In den letzten vier Jahren zog Netflix den Kürzeren trotz vielversprechenden Chancen: Zuerst übertrumpft «The Green Book» den hauseigenen «Roma», «Parasite» siegt gegen «The Irishman» und schliesslich gewinnt «Nomadland» statt «Mank».

Bringt «The Power of the Dog» dem Streamingdienst endlich den langersehnten «Bester Film»-Preis?

Elf Tage vor der Eröffnung des Oscar-Votings, hat das Branchenmagazin «Variety» alle Werke und ihre bisherigen Auszeichnungen aufgelistet. Die Favoriten kristallisieren sich dabei heraus. Hier die wichtigsten Kategorien.

Bester Film

  • «Power of the Dog», 21 Preise
  • «Licorice Pizza», 6 Preise
  • «Drive My Car», 5 Preise
  • «Belfast», 4 Preise
  • «CODA» und «The Green Knight», 2 Preise

Im Vorjahr stand «Nomadland» an der Spitze mit 37 Auszeichnungen zum besten Film des Jahres. Er gewann schliesslich auch den Oscar.

Ein noch klareres Bild zeichnet die Kategorie für «Beste Regie». Scheinbar komplett ausser Konkurrenz sind sich viele Organisationen einig: Jane Campion müsste für «The Power of the Dog» eigentlich den Regie-Oscar einsacken.

Beste Regie

  • Jane Campion, «The Power of the Dog», 32 Preise
  • Denis Villeneuve, «Dune», 3 Preise
  • Guillermo del Toro, «Nightmare Alley», 2 Preise

2021 stand Chloe Zhao («Nomadland») zuoberst auf der Liste – und dies mit satten 54 Preisen. Sie gewann daraufhin ebenfalls den Oscar.

Auch die am meisten ausgezeichneten Hauptdarsteller*innen heben sich leicht von der zweitplatzierten Konkurrenz ab.

Beste Hauptdarstellerin

  • Kristen Stewart, «Spencer», 21 Preise
  • Alana Haim, «Licorice Pizza», 6 Preise
  • Jessica Chastain, «The Eyes of Tammy Faye»; Olivia Colman, «The Lost Daughter»; Penélope Cruz, «Parallel Mothers», alle 3 Preise

Im letzten Jahr gewann Frances McDormand für «Nomadland». Sie hatte vor dem Oscar-Gewinn 26 Preise eingesackt, einen weniger als ihre Mitnominierte Carey Mulligan für «Promising Young Woman».

Bester Hauptdarsteller

  • Benedict Cumberbatch, «The Power of the Dog», 18 Preise
  • Nicolas Cage, «Pig», 10 Preise
  • Andrew Garfield, «Tick, Tick ... Boom!», 7 Preise

Entgegen allen Erwartungen stach Anthony Hopkins seine Konkurrenz im Jahr 2021 aus: Er hatte gerade mal vier Preise gewonnen, Favorit war damals Chadwick Boseman mit 27 Preisen vor der Oscar-Zeremonie.

Eine Notiz am Rande: Schön, Nicolas Cage wieder – und noch rein hypothetisch – im Oscar-Rennen zu sehen.

Die Verleihung der 94. Academy Awards findet am Sonntag, 27. März, statt.