TV-Experte «Bus Babes»: «Fahr, Muddi, sonst hast du gleich kein Auto mehr!»

TV-Experte Gion Mathias Cavelty

13.5.2019

Zur besten Sendezeit ist wieder eine neue Generation der «Babes» am Start. Diesmal fahren sie Busse. TV-Experte Gion Mathias Cavelty seziert die Sendung und schaut ob es flüssig läuft – oder doch eher staut.

Die «Trucker Babes» in ihren Monsterlastwägen waren ein absolutes TV-Highlight, als sie vor zwei Jahren zum ersten Mal aufs Gaspedal drückten – 2018 folgten dann die «Trecker Babes» mit ihren Traktoren und Baggern, und seit letztem Sonntagabend sind auf kabel eins die «Bus Babes» im Einsatz zu bestaunen.

Konkret sind es sechs Frauen, denen ein Doku-Kamerateam bei ihrem Arbeitsleben im Bus über die Schultern schauen darf. In ihren vom Führersitz aus getätigten Wortbeiträgen halten sie sich wie gewohnt nicht zurück: «Ja halt die Fresse, Alter!» – «Männer haben generell meist keine Eier in der Hose, es ist einfach mal so» – «Ich hasse diese Strasse hier! Und wie ich sie hasse!» – «So, Muddi, jetzt fahr, sonst hast du gleich kein Auto mehr!»

In Folge eins werden portraitiert:

  • Jule, 28, «das Rocker-Babe» (kutschiert in einem 20-Meter-Nightliner namens «Schneewittchen» Rockbands von Venue zu Venue)
  • Julia, 26, «die Alpen-Prinzessin» («fährt nichts unter 400 PS», meist im Dirndl unterwegs)
  • Moni, 48, «die Chefin der Nacht» (blocht Feierwütige in einem umgebauten Party-Vehikel durch die Nacht)
  • Petra, 54, «die Diesel-Diva» (seit 32 Jahren als Busfahrerin unterwegs; findet: «Je enger, desto besser»)

«Mit einem Lächeln auf den Lippen und harter Hand in tonnenschweren Luxusbussen: Sie haben ihre Fahrgäste, die Strasse und die Männerwelt fest im Griff – die Bus Babes», leitet der Off-Sprecher das erste Real-Abenteuer ein.

Schroff und doch liebenswert

Es spielt in einem 500'000-Euro-Nightliner, die Fahrerin ist Jule, und ihr Auftrag lautet, die Fun-Metal-Band Knorkator (eine Berliner Combo, die sich selbst für sehr lustig hält; sonst kenne ich allerdings keinen, der das tut) zuerst ans Gössnitz Open Air und direkt anschliessend ans Wacken Festival zu bringen.

«Am Wochenende fahren wir 2500 Kilometer, deswegen muss ich schon recht rangasen», äusserst sich Jule seelenruhig zu ihrem Auftrag.

Mir wird flau im Magen, als sie ihr 2,55 Meter breites Teil durch die Strassen von Berlin manövriert (und dabei eigenhändig Strassenabsperrungs-Schilder aus dem Weg räumen muss).

Otto-Normalbürger-Albtraum

Die Magenflauheit nimmt noch zu, als ich der ehemaligen Köchin bei ihrem Alltag auf Tour zusehe. Beeindruckend, was sie alles leistet! Dazu gehören: Keine besoffenen Fans überfahren – geduldig dem Gelaber von Rockstars zuhören – den Bus («ein kleines Haus mit 18 Mann») aufräumen und saubermachen ... und jederzeit könnten dem 4 Meter hohen Ungetüm irgendwelche Äste in die Quere kommen ... oder irgendetwas ausfallen ... und dann kommt man erst um fünf Uhr morgens ins Bett (das sich natürlich auch im Bus befindet) ... und das ewige An-und-Abkuppeln des Anhängers ... und dann muss man anhalten, weil einer ein grosses Geschäft erledigen muss (im Bordklo dürfen nur kleine Geschäfte erledigt werden) ... und diese kleinen Festivals, wo man mit dem Bus fast nicht aufs Gelände kommt ... und bis wieder wirklich alle im Bus sind und man abfahren kann ... Ich würde schlicht und einfach durchdrehen!

Jule ist eine Wucht – wie auch die anderen drei Babes in der ersten Folge (ihre Sprüche sind einfach grossartig! Zum Beispiel der von Petra, als sie gerade eine leicht überdrehte 24-köpfige Reisegruppe von Norddeutschland nach Köln fährt: «Ich kann auch so abbremsen, dass alle gleich nach vorne gehen und nicken, ne»).

Die nächste Folge «Bus Babes» läuft am Sonntag, 19. Mai, um 20.15 Uhr auf Kabel eins. Mit Swisscom Replay TV können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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