Scharfseher Jordi & Pilawa – Pannenshow zum Jahreswechsel

Lukas Rüttimann

1.1.2019

Francine Jordi und Jörg Pilawa feierten eine Party, bei der vieles nicht ganz rund lief. Auch Misstöne gab's – allerdings nicht zwischen der Sängerin und ihrem Ex.

Die grösste Panne ereignet sich ausgerechnet zum Jahreswechsel. Punkt Mitternacht will das Schweizer Fernsehen eigentlich einen Zusammenschnitt verschiedener Feuerwerke einspielen. Doch statt Böller und Raketen sehen die Zuschauen ein Standbild aus Prag. Das darin erwähnte «Hotel Leonard» wird sich über die Gratiswerbung gefreut haben.

Es kommt noch schlimmer: «Es gab ein Problem Zugriff auf den geschützten Inhalt herzustellen. Fehlercode 282», heisst es wenig später auf der grauen Mattscheibe kryptisch, bevor endlich die – durchaus beeindruckende – Feuerwerkshow zu sehen ist. Dass sich der Leutschenbach darin zum Schluss in einen gigantischen Feuerball verwandelt, passt irgendwie ins Bild.

Der doppelte Pilawa

Das fängt ja gut an, dürfte sich so mancher Zuschauer gedacht haben. Doch die Pannenshow geht im neuen Jahr unvermindert weiter. Erst schaltet man zu früh in die Halle nach Linz zurück, weshalb das Publikum minutenlang einen eher unvorteilhaften Blick auf die leeren Stühle erhält. Und dann begrüssen die beiden Moderatoren die Zuschauer zurück in der Show; von Francine Jordi gibt’s die üblichen Glückwünsche in die Schweiz, von Jörg Pilawa nach Deutschland.

Das Problem ist nur: Die Deutschen sehen auf ARD zu dieser Zeit immer noch das Feuerwerk am Brandenburger Tor. Deshalb zeichnet man Pilawas Grussbotschaft kurzerhand noch einmal auf und spielt sie später ein. Dumm nur, dass der Einspieler auf SRF statt ARD zu sehen ist – womit Schweizer Zuschauer die guten Wünsche an Pilawas Liebsten zweimal sehen, die deutschen (und somit Pilawas Familie) gar nicht.

Keine Magie bei Marvey

Selbst beim sonst so perfektionistischen Schweizer Illusionisten Peter Marvey läuft nicht alles rund. Noch im alten Jahr fällt ausgerechnet bei einer seiner Hauptnummern das Bild aus. So hört man minutenlang das Kreischen einer Säge, doch der Bildschirm bleibt schwarz. Erst nach ein paar Minuten blendet SRF die Mitteilung ein, dass es gleich weitergeht. Immerhin – den zerteilten Magier sieht das Publikum wieder, und auch beide Moderatoren scheinen von der Panne nicht viel mitgekriegt zu haben.

Überhaupt lassen sich Jordi und Pilawa die gute Laune nicht verderben. Mittlerweile perfekt aufeinander eingespielt führen der Show-Profi aus Hamburg und die bestens gelaunte Schweizerin durch ein Programm, das sich nicht gross vom letztjährigen unterscheidet. Nur die Hommage an DJ Ötzi sorgt für einen berührenden Moment; ansonsten herrscht Schunkelalarm und Partystimmung mit den immer gleichen Gästen.

Schöne Worte für Ast

Für charmante Misstöne sorgen denn auch nur die Gesangseinlagen von Nicht-Sänger Jörg Pilawa, der sich unter anderem an Udo Jürgens’ «Ich war noch niemals in New York» versucht. Beim Auftritt Florian Ast dagegen erlebt das Publikum eine in dieser Form nicht zu erwartende Harmonie: Denn der Schweizer Sänger wird von seiner moderierenden Ex-Freundin so warmherzig wie schon lange nicht mehr angekündigt.

Sogar von einem «magischen Moment» schwärmt Francine Jordi, den sie zu Zeiten ihres gemeinsamen Hits «Träne» mit Florian Ast erlebt habe. Das böse Blut zwischen dem ehemaligen Traumpaar der Schweizer Showszene – es scheint definitiv trocken.

Neue Liebe für Jordi

Freilich möchte man der Bernerin nach ihrem schicksalhaften Jahr, in dem sie ihre Krebserkrankung publik gemacht hat, nun auch endlich wieder einen neuen Mann gönnen. Das sieht offenbar selbst Jörg Pilawa so. Beim Verlesen des Jahreshoroskops für 2019 sagt der Deutsche seiner Schweizer Kollegin deshalb eine neue Liebe voraus.

Dass diese aber «leider erst im November oder Dezember» eintreffen soll, passte dann zu einer Silvestershow, in der vieles nicht ganz rund lief – sich die Protagonisten aber dennoch tapfer ins neue Jahr lächelten.

«Die Silvestershow mit Jörg Pilawa» lief am Montag, 31. Dezember, ab 20.15 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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