«Vom Winde verweht»Trauer um Hollywood-Legende Olivia de Havilland
SDA
27.7.2020 - 04:32
Die Oscar-Preisträgerin Olivia de Havilland ist im Alter von 104 Jahren verstorben. (Archivbild 1950)
Source:Keystone/AP
Als Melanie Hamilton in «Vom Winde verweht» war Olivia de Havilland weltberühmt – nun starb die Oscar-Gewinnerin in Paris. Hollywood trauert um die «Unvergessliche».
Nach dem Tod von Olivia de Havilland trauert die Filmbranche um die Oscar-Gewinnerin. «Sie wusste, wie man lebt und wurde von allen geliebt», würdigte sie Schauspielerin Mia Farrow auf Twitter. «In Filmen war sie einfach wunderbar und eine unvergessliche Melanie in ‹Vom Winde verweht›».
Schauspieler und Oscar-Gewinner Jared Leto schrieb: «Olivia hat mein Leben stark beeinflusst, und ich hatte das Vergnügen, einige Zeit mit ihr in Paris zu verbringen.» Leto dankte ihr für ihre Tapferkeit und beschrieb ihre Briefe an ihn als «liebevoll und aufmerksam».
Der spanische Schauspieler Antonio Banderas bezeichnete de Havilland als «grosse Ikone».
Die Filmlegende starb am Sonntag in Paris mit 104 Jahren eines natürlichen Todes, wie ihre Sprecherin der Nachrichtenagentur DPA bestätigte. Bekannt war de Havilland für ihre Rolle als Melanie Hamilton im Südstaatenepos «Vom Winde verweht» (1939).
Beyond all reason i hoped that the great Olivia de Havilland, aged 104 would be with us for much longer. She knew how to live & was loved by all especially by her niece, my childhood friend Deborah. In films she was unfailingy wonderful & an unforgettable ‘Melanie’ in GWTW
Als Kind britischer Eltern in Tokio geboren, zog de Havilland noch als Kleinkind nach Kalifornien. Der österreichische Theatermann Max Reinhardt entdeckte die 19-Jährige in der Rolle der Hermia von Shakespeares «Sommernachtstraum». Das Filmstudio Warner Brothers nahm sie gleich für sieben Jahre unter Vertrag und brachte sie an der Seite von Errol Flynn gross heraus. Acht Filme drehte sie mit dem Herzensbrecher.
Im Jahr 1946 gewann sie ihren ersten Oscar in der Hauptrolle von «To Each His Own». Der Film lief in Deutschland unter dem Titel «Mutterherz». Drei Jahre später kam die Auszeichnung als beste Schauspielerin in William Wylers «The Heiress» (Die Erbin).
Viel Anerkennung wurde ihr auch als neurotische Exzentrikerin in «Der dunkle Spiegel» und «Die Schlangengrube» zuteil. Daphne du Maurier schlug sie 1952 für die Hauptrolle in der Verfilmung ihres Romans «Meine Cousine Rachel» vor. Das Stück wurde ein weltweiter Erfolg. Mit ihrer langjährigen Freundin Bette Davis spielte sie in «Wiegenlied für eine Leiche».
Aus der Ehe mit dem Schriftsteller Marcus Goodrich (1946 bis 1953) ging der Sohn Benjamin hervor. In Paris heiratete de Havilland den Journalisten Pierre Paul Galante und hatte die Tochter Gisèle mit ihm. Auch diese Ehe zerbrach. Gerüchte über eine Affäre mit dem früheren britischen Premierminister Edward Heath wurden indes nie bestätigt.