ÜbergewichtAngriff auf Coca-Cola: Kritik an Zuckermenge
dpa
4.4.2018
Foodwatch nimmt sich Coca-Cola vor. Zuckrige Getränke seien schädlich, sagen die Verbraucherschützer - der US-Konzern lenke von den Problemen nur ab. Deshalb müsse die Bundesregierung eingreifen.
Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat Coca-Cola für die Vermarktung zuckerhaltiger Getränke heftig kritisiert.
Der Weltmarktführer bei Limonaden trage auch in Deutschland eine «entscheidende Mitverantwortung» für die Zunahme von Krankheiten wie Fettleibigkeit und Diabetes, erklärte Foodwatch.
Der Verein forderte die Bundesregierung auf, eine Herstellerabgabe für überzuckerte Getränke einzuführen. Eine solche Abgabe gilt von Freitag an in Grossbritannien.
Der US-Konzern wehrte sich gegen die Vorwürfe. «Übergewicht ist ein komplexes Phänomen. Einfache Antworten sind verlockend, aber sie lösen das Problem nicht», sagte Patrick Kammerer, Mitglied der Geschäftsleitung von Coca-Cola Deutschland. Man dürfe sich nicht nur auf ein Lebensmittel und einen Inhaltsstoff konzentrieren.
Hauptzielgruppe Jugendliche?
Foodwatch beleuchtet in einem 100-seitigen Bericht das Geschäft von Coca-Cola. Der Getränkeproduzent verstehe es «wie kaum ein anderer Konzern, ein positives Image zu kreieren, auch und gerade bei jungen Menschen», sagte der Autor des Reports, Oliver Huizinga, in Berlin. Dabei seien die Zuckergetränke von Coca-Cola «flüssige Krankmacher». Fussballstars im Fernsehen und populäre Videodarsteller im Internet-Kanal Youtube sprächen besonders Kinder und Jugendliche an.
Coca-Cola entgegnete, man investiere überproportional viel in die Werbung für Getränke ohne oder mit weniger Zucker. Man werbe zudem nicht in Medien, die sich mehrheitlich an Kinder unter zwölf Jahren richten. Diese Selbstverpflichtung werde regelmässig von unabhängigen Dritten überprüft.
Nach Angaben von Foodwatch zeigen 80 Prozent der unabhängig finanzierten Studien einen Zusammenhang von Übergewicht und dem Konsum von Zuckergetränken. Dagegen kämen 80 Prozent der von der Lebensmittelindustrie bezahlten Untersuchungen zu einem gegenteiligen Ergebnis. Coca-Cola versuche zudem, durch Lobbyarbeit Werbeverbote und Sondersteuern zu torpedieren.
Coca-Cola-Manager Kammerer wies darauf hin, dass der Konzern den Zuckergehalt bereits reduziere - in Europa werde er bis 2020 durchschnittlich um 10 Prozent verringert. «Für jedes klassische Erfrischungsgetränk bieten wir schon seit Jahren mindestens eine Variante ganz ohne Zucker an», ergänzte er. Ziel sei es, «dass wir bis 2025 die Hälfte unseres Absatzes mit Getränken ganz ohne Zucker oder mit weniger Zucker erzielen».
Voricht, süss: In diesen Lebensmitteln versteckt sich Zucker
Dass wir Süsses mögen, ist uns angeboren. Dennoch: Zu viel Zucker schadet der Gesundheit.
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Süssigkeiten enthalten viel Zucker enthalten, das ist hinlänglich bekannt.
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Und so machen wir einen Bogen um Kuchen, Desserts, Guetzli und Schoggi, wenn wir beim Zucker etwas kürzer treten wollen.
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Es gibt aber viele Produkte, in denen man keinen Zucker vermuten würde, die aber dennoch ziemlich viel davon enthalten.
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Fertige Smoothies aus dem Supermarkt zum Beispiel st ecken oft voller Zucker. Mixen Sie lieber selbst einen mit Gemüse und Kräutern, dann sind die Smoothies auch tatsächlich gesund.
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Ganz ähnlich verhält es sich mit Fruchtsäften und Nektaren: Geniessen Sie die süssen Getränke mit Zurückhaltung. In einem Glas Apfelsaft stecken etwa 6 Äpfel, da essen Sie lieber den einen oder anderen.
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Getränke sind ganz allgemein eine Zuckerfalle: Wer viel Süssgetränke zu sich nimmt, hat die empfohlene Menge von 25 Gramm täglich zackig überschritten. Also besser Wasser trinken.
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Joghurt mit Aroma sind nicht umsonst so süss: Sie haben oftmals einen ziemlich hohen Zuckeranteil. Wer dem entgehen will: Naturejoghurt mit frischen Früchten und Beeren schmeckt auch super und ist deutlich gesünder.
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Müesli-Mischungen und sogenannte Cerealien bestehen oft bis zu 40 Prozent aus Zucker. Mixen Sie sich doch selber ein Müesli. Leckere Rezepte gibt es mehr als genug.
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Salat ist gesund. Stimmt. Hier lauert der Zucker im Dressing. Am besten machen Sie die Salatsauce selbst. Dann steckt auch kein Zucker drin.
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Fertigsalate enthalten oft aus diesem Grund ziemlich viel Zucker.
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Was? In Wurst ist doch kein Zucker? Doch, leider steckt auch in vielen Würsten und Aufschnitten Zucker.
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Und natürlich in Ketchup. Ein Teelöffel Zucker kommt auf einen Esslöffel.
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Fertigprodukte enthalten ebenfallls oft Zucker, etwa Pizza oder fertige Tomatensauce.
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Auf den Inhaltsangaben taucht Zucker oft getarnt als Fructose, Saccharose, Dextrose und vieles anders mehr auf.
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Wer also auf Nummer sicher gehen will, kocht selber. Dann liegt nämlich auch die Schoggi locker drin.
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