Grüner DaumenDie besten Tipps: So wird Ihr Rasen zur Augenweide
Brigitte Geiselhart, dpa
17.4.2018
Ein schöner, dicht gewachsener Rasen gilt als Hinweis auf eine gute Gärtnerin oder einen guten Gärtner. Schafft sie oder er es doch, das Grün trotz Hitze, Unkraut, Beanspruchung durch Menschen und Tiere gesund zu erhalten. Wie verraten die Geheimnisse.
Im Garten gehen Anspruch und Wirklichkeit oft auseinander – insbesondere bei der Rasenpflege: Wie oft schneiden, wie oft düngen? Und was macht man gegen das lästige Unkraut, wenn man nicht gleich mit der chemischen Keule zuschlagen will?
Das sind die 4 wichtigsten Stichwörter für schönes Grün im Garten:
1. 3,5 bis 5 Zentimeter: Das ist die optimale Schnitthöhe für das Rasenmähen. Wichtig ist aber auch, dass niemals mehr als die Hälfte auf einmal abgeschnitten wird. Denn je tiefer geschnitten wird, desto empfindlicher werden die Gräser.
Das bedeutet, dass im Sommer bei starkem Wachstum des Rasens durchaus häufig zum Rasenmäher gegriffen werden muss. Fachleute raten zum Mähroboter, der für den Experten deutliche Vorteile gegenüber dem herkömmlichen Rasenmäher habe, auch bei feuchter Witterung.
Durch den täglichen Schnitt falle nur eine sehr geringe Menge an Mähgut an. Zudem sei es sehr fein und riesele schnell in die Grasnarbe ein, wo es als Mulch zurückbleibt.
2. Dreimal: Das ist die wichtige Zahl für die Düngung. Der Dünger sollte nicht in einer Gabe pro Jahr verabreicht werden, sondern in der Regel auf drei Termine verteilt werden. Neben der Frühjahrs- und Sommerdüngung empfiehlt er eine kalium-dominierte Düngung im Oktober, da Kalium die Robustheit und Frosthärte des Rasens im Winter erhöhe.
Grundsätzlich ist es sinnvoll, in regelmässigen Abständen eine Bodenuntersuchung durchzuführen, um herauszubekommen, welche Nährstoffe benötigt würden. Für das Wachstum des Rasens ist vor allem Stickstoff unerlässlich. Ob die Halme Kalk benötigen, hängt vom pH-Wert des Bodens ab.
Der pH-Wert soll, laut Fachleuten, zwischen 5,5 und 7,5 liegen. Ist er zu niedrig, sollte Kalk verabreicht werden. Sonst werde das Auftreten von Moos begünstigt.
3. Wässern: Das ist die Antwort auf ein Problem, das Hundebesitzer und deren Nachbarn kennen. Pinkeln sie auf Rasen, kann es durchaus vorkommen, dass dieser gelbe Flecken entwickelt. Denn die hohe Salzkonzentration des Urins verätzt die Gräser.
Daher raten Fachleute zum Giessen: Mit zwei Eimern Wasser und möglichst sofort – gerade im Fall von Hunde-Urin. Wenn man das Ereignis direkt bekämpft, ist der Effekt am grössten.
Allerdings: Wenn Hunde immer wieder die gleiche Ecke im Garten aussuchen, muss man sich vielleicht doch der Frage stellen, ob Rasen an dieser Stelle des Grundstücks sinnvoll ist. Zum Beispiel gibt es auch gegen Urin tolerante Ziergräser, wie Schilfgras oder Strandroggen.
Gegen kahle Stellen im Rasen, die wegen Trockenheit nach dem Winter zurückbleiben oder in Hitzeperioden im Sommer entstehen, hilft das Nachsäen. Dafür muss zum Standort passendes Saatgut gewählt werden. Die Nachsaat kann auch vor beginnendem Regen erfolgen. In jedem Fall sollte das Saatgut nicht zu lange auf trockenem Boden liegen.
4. Versenkregner: Das ist der Tipp von Henze gegen Unkraut. Es entsteht - genauso wie Krankheiten und Schädlingsbefall – eher, wenn der Rasen geschwächt ist. Daher spielt neben einer ausreichenden Nährstoffversorgung und regelmässigem Mähen vor allem das verlässliche Giessen eine entscheidende Rolle bei der chemiefreien Bekämpfung von Unkraut. Versenkregner, die vor allem in den frühen Morgenstunden in Abhängigkeit von der Bodenfeuchtigkeit beregnen, bewähren sich sehr.
Wie man mit Unkraut umgeht, liege natürlich immer im Auge des Betrachters und hänge von eigenen Vorlieben ab, sagt der Pflanzenexperte. Anders formuliert: «Mag ich Gänseblümchen und Löwenzahn im Rasen - oder nicht?» Dass muss der Hobbygärtner für sich entschieden – und dann gegebenenfalls die Pflege anpassen und regelmässig zu Messer oder Unkrautstecher zu greifen.
Rasenfachleute betonen zudem, dass sich nahezu alle Probleme mit dem Rasen mit guter Pflege und der Wahl des zum Standort passenden Saatgutes beseitigen oder klein halten lassen. Das gilt auch für Moos – das Geflecht kann sich gut bei zu tiefem Mähen oder bei einem Nährstoffmangel der Gräser bilden.
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