Fashion-Streit Kyotos Bürgermeister findet Kardashian-«Kimonos» daneben

AFP/gbi

1.7.2019

Wirbelt derzeit in Japan Staub auf: Kim Kardashian
Wirbelt derzeit in Japan Staub auf: Kim Kardashian
Bild: Keystone

Kim Kardashian hat Ärger in Japan, weil sie ihre Unterwäschelinie «Kimono» nennt. Nun nimmt sogar der Bürgermeister von Kyoto an die amerikanische Reality-TV-Queen ins Gebet. 

Auf Japanisch heisst Kimono einfach Kleidungsstück. Seit Jahrhunderten wird der Begriff für die traditionelle kaftanartige Robe verwendet. Dass Kim Kardashian diesen Namen auch für eine neue, figurbetonte Lingerie-Linie nutzt, hat in Japan einigen Wirbel ausgelöst. «Ich bitte Sie, die Entscheidung nochmals zu überdenken, Kimono als Namen für ihre Kollektion zu verwenden», schrieb nun auch Daisaku Kadokawa, der Bürgermeister der alten Kaiserstadt Kyoto, in einem auf Englisch verfassten Brief an den amerikanischen Reality-TV-Star.

«Kimono ist eine traditionelle Bekleidung, die aus unserer reichhaltigen Natur und Geschichte hervorgegangen ist», schrieb Kadokawa weiter. Er lud die Ehefrau von Kanye West zudem ein, Kyoto zu besuchen und die Kimono-Kultur kennenzulernen.

Mit einem traditionellen Kimono hat die Mode von Kim Kardashian (r.) wenig gemein.
Mit einem traditionellen Kimono hat die Mode von Kim Kardashian (r.) wenig gemein.
Bilder: Keystone

Die 38-Jährige will den Begriff Kimono eher als Wortspiel mit ihrem Vornamen verstanden wissen, hat sie sich damit in Japan einigen Ärger eingehandelt. Viele Japaner empfinden die Namenswahl als respektlos und haben für ihre Kritik eigens einen Hashtag geschaffen: #KimOhNo.

Die Sorge sei gross, dass sich durch Kardashian eine «falsche Vorstellung von Kimonos verbreiten wird», erklärte ein für das Kunsthandwerk in Kyoto zuständiger Vertreter der Stadtverwaltung den Aufruhr. 

Mit oder ohne Kimono-Streit, dei Geschäfte der Amerikanerin laufen derzeit rund: Erst vor Kurzem waren alle Contour und Highlighter-Kits von Kardashians neuster Linie in nur 2,5 Stunden ausverkauft. Einer Berechnung der Zeitschrift «Women's Wear Daily» zufolge soll das Kim rund 14,4 Millionen Dollar in die Kasse gespült haben. 

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