Kühne AlpinistinnenMatterhorn Ladies – Frauen am Berg
Von Mara Ittig
23.6.2019
1871 steht die 34-jährige Britin Lucy Walker als erste Frau auf dem Gipfel des Matterhorns. Eine Ausstellung des Alpinen Museums erzählt neben ihrer Geschichte auch jene von anderen kühnen Alpinistinnen am sagenumwobenen Gipfel.
Das Matterhorn ist ein Berg, der es in sich hat: Als touristischer Magnet zieht er Jahr für Jahr unzählige Besucher nach Zermatt, die wenigstens einmal im Leben einen Blick auf den konischen Gipfel werfen möchten.
Zahlreiche Alpinisten suchen die Herausforderung am Berg aller Berge, wie ihn die Einheimischen gern nennen, und auch als Kulisse für Filme, Geschichten, Bilder und sogar als Produkte-Logo für die beliebte Toblerone steht der Walliser Gipfel immer wieder im Rampenlicht. Seit der tragischen Erstbesteigung im Jahr 1865 hat der Berg nichts von seiner Anziehungskraft eingebüsst.
Eine Ausstellung des Alpinen Museums der Schweiz erzählt nun auf dem Gornergrat die Geschichte von 14 mutigen Frauen, die sich am Gipfel versuchten. Es sind dies Geschichten von Pionierinnen, die ihrer Zeit oft voraus waren und die sich weder von Rollenbildern noch von Wind, Wetter oder unpassender Ausrüstung abschrecken liessen.
Da ist zum Beispiel die 18-jährige Italienerin Félicité Carrel aus Valtournenche: Sie ist 1867 die erste Frau am Matterhorn überhaupt, muss auf über 4'300 Metern über Meer allerdings wieder umkehren, weil ihr der Wind in die Röcke fährt. Hosen waren zu dieser Zeit für eine Frau schlicht undenkbar – auch beim Bergsteigen.
1932 gelingt der Französin Alice Damesme und der Amerikanerin Miriam O'Brien die erste Besteigung des Matterhorns als reine Frauenseilschaft.
Mit Maria José von Belgien bestieg am 12. September 1941 sogar die erste (und bislang vielleicht einzige?) Prinzessin das Matterhorn. 2014 fliegt die Lausannerin Géraldine Fasnacht als erster Mensch überhaupt im Wingsuit vom Gipfel des Berges. Es sei nicht ihr schwierigster und auch nicht ihr gefährlichster Flug gewesen, bemerkt sie im Anschluss in einem Interview: «Aber sicher der schönste.»
Was erlebten diese Frauen rund ums Matterhorn, was macht ihre Geschichten so besonders? Die Ausstellung erzählt Geschichten aus drei Jahrzehnten, von Frauen aus Ländern rund um den Globus. Zu sehen sind Fotos und Zeichnungen, Bücher und Fotos, Artikel und Ausrüstungsgegenstände. Verfehlen kann man die Ausstelllung nicht: Lebensgrosse Figuren der Matterhorn Ladies weisen vom Riffelberg den Weg zum Shelter.
Die Ausstellung «Matterhorn Ladies» ist auf dem Gornergrat Shelter in Zermatt vom 29. Juni bis zum 27. Oktober 2019 zu sehen.
Einst verboten und verpönt: Bergsteigerinnen wollen hoch hinaus
Nadia Brönimann: «Deswegen wird sie in der Trans-Community angefeindet»
Eine Netflix-Doku erzählt die Transformation-Geschichte des Zehnkampf-Olympiasiegers Bruce Jenner. Transfrau Nadia Brönimann hat sich «Untold: Caitlyn Jenner» angeschaut und erklärt, was sie von der öffentliche Inszenierung hält.
04.10.2021
«Es gibt Armut in der Schweiz, das wollen viele nicht wahrhaben»
Die Armut ist hierzulande kaum sichtbar. Aber es gibt sie. Betroffene haben oft das Gefühl, von einer ansteckenden Krankheit befallen zu sein. «blue News»-Redaktor Bruno Bötschi besuchte eine Abgabestelle der Lebensmittel-Hilfe Tischlein deck dich.
13.09.2021
Claudio Del Principe: «Wer behauptet, backen muss präzise sein? – Bullshit!»
Claudio del Principe ist ein Tausendsassa: Storyteller, Kochbuchautor und Initiator des Foodblocks «Anonyme Köche». Doch seine grösste Leidenschaft gilt dem Brot. Konkreter: dem Sauerteig.
07.06.2020
Nadia Brönimann: «Deswegen wird sie in der Trans-Community angefeindet»
«Es gibt Armut in der Schweiz, das wollen viele nicht wahrhaben»
Claudio Del Principe: «Wer behauptet, backen muss präzise sein? – Bullshit!»