Laufsteg Die Mode bleibt bunt: Pink, Glitzer und Animal Prints

Anna Giralt, dpa

17.2.2018

Die New Yorker Modewoche hat sich mit Glanz und Glitter verabschiedet: Metallic-Effekte sind auch im kommenden Winter ein Hingucker. Gleichzeitig setzen die Modehäuser auf Pink als Power-Farbe für starke Frauen. An #MeToo kommt aber auch die Fashion Week nicht ganz vorbei.

Pink und Rosa geben bei der New Yorker Fashion Week den Ton an. Die Trendfarben des kommenden Winters stechen aus dem Schwarz der Herbst- und Winterkollektionen hervor.

Ob militärische Strenge in Knallpink bei Alexander Wang, klassisch elegant bei Carolina Herrera, fliessendes Blassrosa bei Calvin Klein, Aufsehen erregende Schärpen von Naeem Khan oder Street-Style von Philip Lim und Ralph Lauren.

Vergangene Woche zeigten Modeschöpfer in Dutzenden angesagten Locations in ganz New York ihre Kreationen für die kommende Wintersaison. Die Modemacher kamen auf der viertgrössten Modewoche der Welt nicht an der #MeToo-Debatte vorbei. Einige Designer wie Tom Ford thematisierten die Proteste in ihren Shows, Opfer sexuellen Missbrauchs zeigten #MeToo-Mode.

Comeback der farbigen Strumpfhosen

Im kommenden Winter ist Tierisches weiter gefragt. Animal-Prints bleiben ein fixer Bestandteil der Kollektionen; etwa in kompletten Outfits von Victoria Beckham. Tierische Motive finden sich auch auf den fliessenden Maxikleidern von Oscar de la Renta. Tom Ford hingegen interpretiert die 1980er neu und zeigt Leoparden- oder Schlangen-Prints auf Hosen, Kleidern, Strumpfhosen und Taschen, allerdings in knalligem Grün oder Pink mit Neon-Akzenten.

Auf knallige Farben setzen auch Diane von Fürstenberg mit fliessenden Kleidern in Gelb und Adam Selman, der seine Models in kräftigem Lila oder Lackrot über den Laufsteg schickt. Und auch hier wieder: Pink. Accessoires wie farbige Strumpfhosen oder Socken feiern ebenfalls ein Comeback.

Bei Oscar de la Renta darf es glitzern. Pailletten- und Strassapplikationen mit floralen Motiven befinden sich auf zarten Kleidern genauso wie auf Mänteln und Jacken. In seiner Herrenkollektion setzt auch Tom Ford auf Glanzeffekte. In metallischen Grau- und Blautönen schimmern Jacken und Anzüge. Anleihen beim Science-Fiction-Kino und dem Film-Klassiker «Matrix» nahmen sich mehrere Modehäuser für ihre Damen- oder Herrenkollektionen. Versionen des legendären schwarzen Leder-Outfits fanden sich bei Philipp Plein und Alexander Wang.

Wang ist auch einer jener Designer, die der New Yorker Modewoche in Zukunft den Rücken kehren werden. Der Mode-Revolutionär bleibt zwar der Stadt treu, die seine Karriere begründet hat. Er kündigte für die Zukunft seine eigene Fashion Week mit Events im Dezember und Juni an. Mit einer neuen Produktionsstrategie sollen Kunden mehr Alexander Wang bekommen.

Victoria Beckham sagt New York Adieu

Victoria Beckham sagt New York ebenfalls Adieu. Auch die Labels Proenza Schouler, Rodarte, Delpozo, Thom Browne und Altuzarra hatten angekündigt, ihre Kollektionen in Zukunft in Europa zeigen zu wollen, also in Paris oder London.

Diese Abwanderungen lassen in New York die Alarmglocken schrillen. Mit einem Schwenk in Richtung exklusivere Events und grössere Social-Media-Tauglichkeit versucht die Modewoche, auch in Zeiten von immer rascher wechselnden Trends und sich änderndem Konsumverhalten ihre Relevanz zu verteidigen.

Mit den Shows der grossen US-Labels Marc Jacobs und Michael Kors verabschiedete sich die Fashion Week bis zum September. Doch auch hier bekommt die Modewelt die Auswirkungen der Enthüllungen über sexuelle Belästigung zu spüren. Das Label Marchesa sagte Ende Januar die für Mittwoch angesetzte Schau ab. Mitbegründerin Georgina Chapman ist (noch) mit Hollywood-Produzent Harvey Weinstein verheiratet, dem zahlreiche Frauen sexuelle Übergriffe vorwerfen.

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