Spritzfahrt wie anno dazumal: Der Morgan Threewheeler bietet noch immer ein archaisches Fahrerlebnis.
Den Morgan Threewheeler gibt es schon seit mehr als hundert Jahren. Auch als Neuauflage sorgt er für ein besonderes Fahrerlebnis.
Exotisch statt schnell: Der dreirädrige Flitzer erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 185 km/h.
Sportwagen mit Tradition: Der Morgan passt in die britische Landschaft wie kaum ein anderer.
Sportwagen mit Nostalgieanspruch: An dem Design des Morgan Threewheeler hat sich seit dem Beginn der Modellgeschichte nur wenig verändert.
Kein Schutz vor Wind und Regen: Wer im Morgan Threewheeler fährt, muss dem Wetter trotzen.
Beim Morgan Threewheeler zählt der Spassfaktor
Spritzfahrt wie anno dazumal: Der Morgan Threewheeler bietet noch immer ein archaisches Fahrerlebnis.
Den Morgan Threewheeler gibt es schon seit mehr als hundert Jahren. Auch als Neuauflage sorgt er für ein besonderes Fahrerlebnis.
Exotisch statt schnell: Der dreirädrige Flitzer erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 185 km/h.
Sportwagen mit Tradition: Der Morgan passt in die britische Landschaft wie kaum ein anderer.
Sportwagen mit Nostalgieanspruch: An dem Design des Morgan Threewheeler hat sich seit dem Beginn der Modellgeschichte nur wenig verändert.
Kein Schutz vor Wind und Regen: Wer im Morgan Threewheeler fährt, muss dem Wetter trotzen.
Es braucht schon etwas Spleen, wenn man erwachsene Männer mit einem Dreirad ködern will. Erst recht, wenn dessen Konstruktion im Grunde schon 110 Jahren alt ist. Was also hat der Morgan Threewheeler zu bieten?
Zwei Räder vorne und eines hinten: Ein Dreirad für Erwachsene, und dann auch noch falsch herum montiert – viel schräger als ein Morgan Threewheeler kann ein Auto kaum sein.
Und dennoch hält sich der englische Exot schon überraschend lange. Sehr lange sogar. Denn im Grunde gibt es das Dreirad bereits seit mehr als einem Jahrhundert, und seitdem hat sich an ihm auf den ersten Blick nur wenig verändert. Einst ein Modell zum Steuern sparen, ist daraus heute ein Spielzeug geworden, das weniger dem Fortkommen als dem Vergnügen dient.
Damit bedienen die Briten eine ähnliche Kundschaft wie mit einem Supersportwagen, nur dass ihr Dreirad ein Bruchteil dessen kostet. Denn auch wenn 53'000 Franken viel Geld für ein Spielzeug sind und der Preis mit ein paar Extras sogar auf 64'000 Franken klettern kann, ist der Morgan verglichen mit einem McLaren oder einem Maserati ein Schnäppchen. Und mehr Spass macht der Sonderling obendrein.
Viel Fahrspass trotz nüchterner Zahlen
Das liegt vor allem an der ungefilterten, fast schon brachialen Art, die der Threewheeler an den Tag legt: Auch den kleinsten Druck auf das Gaspedal quittiert der Morgan mit explosiver Beschleunigung. Und wenn man das Lenkrad nur ein paar Millimeter bewegt, reisst es den Wagen förmlich herum.
Ohnehin liefert der Engländer bei hohem Tempo ein Erlebnis der besonderen Art. Der Motor rattert lauter als ein Silvesterfeuerwerk, und gegen den Fahrtwind im Morgan ist mancher Orkan nur ein laues Lüftchen.
Dabei sind die Zahlen eher nüchtern. Der vor dem Bug montierte Motorradmotor hat gerade mal zwei Zylinder und holt aus seinem imposanten 2,0-Liter-Hubraum magere 51 kW/68 PS. Mit maximal 129 Nm beschleunigt der Zweisitzer in 7,0 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100.
Und wo man bei den meisten Sportwagen erst so langsam etwas von der Geschwindigkeit spürt, ist beim Threewheeler schon wieder Schluss. Denn mehr als 185 km/h sind nicht drin. Und mit einem Normverbrauch von 8,1 Litern (CO₂-Ausstoss: 187 g/km) ist das Dreirad obendrein hoffnungslos ineffizient.
Doch mit dem Hintern direkt über dem Asphalt und dem Kopf ungeschützt im Wind, mit einer manuellen Schaltung, die direkter und vor allem schneller ist als jede Doppelkupplung, und mit einem Gewicht von nicht einmal 600 Kilogramm fühlt man sich in dem Dreirad so schnell, so wendig und so tollkühn wie früher die Piloten der Royal Air Force in ihren offenen Jagdflugzeugen. Kein Wunder, dass Morgan mit typisch englischem Humor gegen einen stolzen Aufpreis auch bunte Aufkleber mit den Kennzeichen historischer Flugzeuge samt dekorativer Einschusslöcher anbietet.
Komfort? Fehlanzeige!
So viel Spass der Morgan auch macht, eines kann er aber nicht einmal ansatzweise bieten: Komfort. Nicht nur, dass es kein Verdeck gibt, auch die kleine Scheibe vor dem Fahrer ist allenfalls die Andeutung eines Windschutzes. Die Heizung wird durch einen Auspuff ersetzt, der offen wie ein Ofenrohr montiert wurde und der sich über kurz oder lang jedem als bleibende Erinnerung in die Wade brennt.
Zudem ist die von Hand aus Aluminium gedengelte Karosserie so eng, dass man vor dem Einsteigen erst einmal ein paar Dehnübungen machen muss und man sich fragt, für wen die Briten einen zweiten Sitz montiert haben, wenn man schon allein Platzangst bekommt. Von so etwas wie einer Federung oder Stossdämpfung ganz zu schweigen.
Ach ja – Sicherheitsextras wie Airbags oder gar Assistenzsysteme sucht man natürlich auch vergebens. Denn was wie die Gurte nicht zwingend für die Zulassung notwendig ist, das haben die Briten einfach weggelassen.
Aber auch das gehört bei einem Morgan zum Erlebnis: Der Schmerz vergeht, doch der Stolz bleibt. Schliesslich hat man es geschafft, ein derart archaisches Gefährt zu beherrschen und dabei auch noch den Elementen zu trotzen. Mit Nackenföhn und Sitzheizung kann schliesslich jeder offen fahren.
Fazit: Traumwagen auf Zeitreise
Rustikal, radikal und zumindest gefühlt rasend schnell – wer sich auf den Morgan Threewheeler einlässt, der erlebt gleich im doppelten Sinne eine Zeitreise. Denn man fährt nicht nur einen fabrikneuen Oldtimer, der aussieht wie vor über 100 Jahren. Sondern man fühlt sich auch noch einmal wie ein Kind auf seinem Dreirad und hat dabei mehr Spass als in einem ernsthaften Sportwagen.
Die Klasse von 1990: Diese Autos gelten ab 2020 als Oldtimer
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Ab 2020 sind unter anderem ein Edelsportwagen und ein kultiger Bulli offiziell Oldtimer.
Audi 100 (C4): Noch bis 1994 gebaut, war der 100er der letzte seiner Art. Danach wurde das Modell der oberen Mittelklasse in A6 umgetauft. Die C4-Auflage gilt als die am sorgfältigsten gebaute, erstmals kam ein V6-Motor zum Einsatz.
Renault Clio: Als Nachfolger des R5 begann die Ära des Clio als einer der erfolgreichsten Kleinwagen aus Frankreich. Heute fährt er bereits in fünfter Generation und jagt Konkurrenten wie dem VW Polo als im Vergleich etwas exotischeres Auto gebraucht wie neu einige Marktanteile ab.
Opel Calibra: Viele Fans der Marke mit dem Blitz dürften dem runden Geburtstag des Rüsselsheimer Coupés entgegenfiebern – ist das aerodynamisch sehr gut konstruierte Modell (Cw-Wert von 0,26 im Windkanal) doch der Nachfolger des Manta. Zehn Jahre war der Calibra das windschlüpfrigste Serienauto der Welt. Technisch wurde der Calibra auf Basis des Vectra realisiert und ab 1990 produziert.
BMW 3er (E36): Die Mittelklasse der Münchner markierte im Vergleich zum Vorgänger beim Design eine deutliche Zäsur, zu erkennen zum Beispiel an den fortan unter Klarglas sitzenden Scheinwerfern oder dem hohen Heck. Fahrwerkstechnisch war das Modell ausgefeilter, doch gab es anfangs Qualitätsprobleme.
Lotus Elan SE: Die Produktion der Modellreihe lief 1989 an, in den Verkauf ging der britische Roadster mit Frontantrieb und 123 kW/167 PS starkem 1,6-Liter-Benziner im Folgejahr. Dank einer Karosserie aus Stahl und Kunststoff lag das Gewicht unter einer Tonne, dadurch waren die Fahrleistungen des offenen Zweisitzers mit einem Spitzentempo von 220 km/h beachtlich.
Audi Coupé S2: Der Wagen trat ein schweres Erbe an, denn der S2 folgte auf den legendären Quattro, mit dessen Sportversionen Walter Röhrl einst Rallye-Erfolge feierte. Der S2 fuhr mit Allradantrieb, sein Motor wurde vom Vorgänger abgeleitet. Limousine und Kombi kamen später.
Ford Escort: Die Kompaktklasse des Herstellers kam 1990 in fünfter Auflage zu den Händlern – im Vergleich zum Vorgänger zwar deutlich gewachsen, jedoch mit 4,10 Meter fast 30 Zentimeter kürzer als ein heutiger Focus, dem Nachfolger im Segment.
Mini Cooper: Bevor die Marke von BMW übernommen wurde, legte Mini unter der Regie von Rover im Jahr 1990 noch einmal eine sportliche Version des Autozwergs auf, wie sie es zuletzt in den 1970er-Jahren gegeben hatte.
Mitsubishi Sigma: In Mitteleuropa in Vergessenheit geraten, bot die Limousine des japanischen Herstellers eine für ihre Zeit wegweisende Technik und grossvolumige Motoren. Über die Bauzeit waren zum Beispiel Allradlenkung, ein elektronisch verstellbares Fahrwerk und später ein auf Lasertechnik basierender Abstandstempomat zu haben.
VW T4: Der Transporter erlebte 1990 eine technische Revolution. Erstmals wie ein Pkw mit quer eingebautem Front- statt Heckmotor und mit Vorderradantrieb bestückt, bot der «Bulli» nun eine durchgehende Ladefläche. Neu waren damals auch zwei verschiedene Radstände.
Lamborghini Diablo: Der italienische «Teufel», Nachfolger des legendären Countach, galt seinerzeit mit einer Spitzengeschwindigkeit von 325 km/h und dem Sprintvermögen von 0 auf 100 in 4,1 Sekunden als schnellster Serienwagen der Welt. Möglich machte es ein V12-Motor mit 5,7 Litern Hubraum und 362 kW/492 PS.
Golf II Country Syncro: Allradantrieb, höhergelegte Karosserie, ein Kuhfänger vorne und am Heck wie bei Geländewagen ein Ersatzrad: Das ist eine der kuriosesten Varianten von Deutschlands seit Jahren meistverkauften Fahrzeugen. Anders als beim Golf-Grundmodell lagen die Stückzahlen aber sehr niedrig – was das Modell, das als einer der Vorgänger der SUV gilt, zum gesuchten Sammlerobjekt macht.
Volvo 940: Seinerzeit galt das Modell als weicher gezeichnet als sein Vorgänger. Heute wirkt der Schwede aus der 900er-Reihe – ob Limousine oder Kombi – allerdings so kantig wie aus dem Bilderbuch klassischer Karosserien. Als 960 gab es ihn auch mit Sechszylinder-Reihenmotor.
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