Trennungsschmerz Sex mit dem Ex –  gute Idee oder doch nicht?

bb

31.10.2018

Sex mit dem Ex ist schlecht. Momoll, das ist eine landläufig weit verbreitete Meinung. Zu recht? Eine neue Studie sagt: Nein.
Sex mit dem Ex ist schlecht. Momoll, das ist eine landläufig weit verbreitete Meinung. Zu recht? Eine neue Studie sagt: Nein.
Bild: iStock

Bisher war der Tenor, es sei keine gute Idee, nach einer Trennung noch einmal mit der Ex-Partnerin oder dem Ex-Partner ins Bett zu gehen. Doch eine Studie aus Amerika behauptet nun das Gegenteil.

Warum Sex kurz nach der Trennung möglicherweise keine gute Idee ist, wusste schon Kultfigur Samantha Jones (gespielt von Kim Cattral) – sie war in der TV-Kultserie «Sex and the City» nicht gerade für ihre Enthaltsamkeit bekannt:

«Sex mit dem Ex kann deprimierend sein: Wenn er gut ist, wird dir klar, dass du ihn leider nicht mehr hast. Wenn er schlecht ist, hattest du eben nur Sex mit deinem Ex.»

Sex mit dem Ex ist schlecht. Momoll, das ist eine landläufig weit verbreitete Meinung. Zu Recht? Vielleicht nicht mehr lange.

Nähe und Verbundenheit

Der Sex mit dem Ex soll offenbar keinen Einfluss darauf haben, wie jemand es schaffte, das Ende einer Beziehung zu überwinden. Das schreiben die Forscher um Psychologie-Professorin Stephanie Spielmann von der US-amerikanischen Wayne State University in der Fachzeitschrift «Archives of Sexual Behavior».

Und weiter: Diejenigen, die sich nach ihrem Ex-Partner, ihrer Ex-Partnerin sehnten, suchten häufiger sexuelle Intimität. Möglicherweise, um das Gefühl von Nähe und Verbundenheit nicht so schnell zu verlieren.

Sie fühlten sich im Anschluss daran allerdings nicht unbedingt verzweifelt oder deprimiert. Tatsache sei, dass sich die Befragten, wenn sie mit ihrem Ex-Partner ins Bett gingen, im Alltag besser fühlten, so die US-amerkanischen Forscher.

Liebeschmerz wird nicht verstärkt

Die Wissenschaftler sind überzeugt, dass ihre Studie gängige Vorstellungen über Sex mit dem Ex widerlege. Demnach scheint es zumindest kurzfristig  den Liebesschmerz nicht per se zu verstärken, wenn man mit dem Ex-Partner ins Bett geht.

Die Wissenschaftler hatten in ihrer Studie über 110 frisch getrennte Singles  gefragt, ob sie versucht hätten, in irgendeiner Form mit ihrem Ex-Partner intim zu werden, wie emotional verbunden sie sich noch immer fühlten und wie es ihnen generell gehe. Zwei Monate später wurden diese Teilnehmer ein weiteres Mal befragt.

Enttäuschte Hoffnungen

Aber Achtung, liebe Frauen und Männer mit Liebeskummer: Auf die Frage, was das Sex-Revival auf lange Sicht auslöse, liefert die Studie aus Amerika keine Antwort. Ob damit Liebesschmerz verkürzt werden kann, bleibt also fraglich.

Der deutsche Buchautor und Diplom-Pädagoge Udo Baer interpretiert die Studie aus den USA beim Newsportal «Der Westen» deshalb durchaus kritisch: «Nach gutem und einvernehmlichem Sex fühlen sich Menschen besser. Mit wem auch immer. Vielleicht auch mit der oder dem Ex.»

Und weiter: «Ich kenne keinen Menschen, bei dem Sex mit Ex den Trennungsprozess positiv beeinflusst hat. Ich kenne nur Menschen, bei denen dadurch Hoffnungen entstanden, die dann enttäuscht wurden.»

Denn meistens hofft zumindest einer der beiden Ex-Partner auf ein Liebes-Comeback. Es droht also im Fall des Falles ein Schrecken ohne Ende.

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