Comeback nach 39 Jahren So tönt die neue Musik von Abba

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3.9.2021 - 07:03

39 Jahre lang Pause – jetzt wieder da, mit neuem Album und als Hologramme auf der Bühne. Klingt grössenwahnsinnig. Ist aber nur: Abba. Das ist die Geschichte eines der spektakulärsten Comebacks der Popgeschichte.

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Abba-Fans bekamen gestern Abend mehr als sie zu hoffen gewagt hatten: Die schwedische Popband kündigte bei ihrem weltweiten «Abba-Event» nicht nur wie erhofft Details zur lang geplanten Multimedia-Show an – sondern präsentierte auch gleich neue Musik.

Die beiden Singles «I Still Have Faith in You»  (Video ganz oben) und «Don't Shut Me Down» (Video am Ende dieses Textes) mit dem unverkennbaren Abba-Sound waren sofort online verfügbar. Am 5. November soll das Album «Voyage» mit acht weiteren neuen Stücken folgen.

Und ab Mai 2022 schicken die Stars digitale Abbilder auf die Bühne. Das Urteil von Fans auf Twitter: «Abba haben 2021 gerettet!»

«Big» und «fabulous»

Die Band hatte zuvor auf Twitter einen «historischen Livestream» angekündigt, der für viele Spekulationen gesorgt hatte. Parallel zu der Übertragung auf Youtube fanden in Stockholm, Berlin, London, New York, Sydney und Tokio Pressekonferenzen statt.

Parallel zu der Übertragung auf Youtube fanden am Donnerstagabend in Stockholm (Bild), Berlin, London, New York, Sydney und Tokio gleichzeitig Pressekonferenzen statt, während denen das Comeback von Abba verkündet wurde.
Parallel zu der Übertragung auf Youtube fanden am Donnerstagabend in Stockholm (Bild), Berlin, London, New York, Sydney und Tokio gleichzeitig Pressekonferenzen statt, während denen das Comeback von Abba verkündet wurde.
Bild: TT News Agency/AFP via Getty Images

Am 27. Mai soll das Virtual-Reality-Projekt «Abba Voyage» in London Premiere feiern. Das passende Musiktheater mit 3000 Sitzplätzen wird derzeit noch gebaut. Die virtuellen Abbilder von Agnetha Fältskog und Björn Ulvaeus sowie Benny Andersson und Anni-Frid Lyngstad singen und tanzen dann auf der Bühne, begleitet von einer zehnköpfigen Liveband.

«Klingt grössenwahnsinnig. Total drüber. Für jede normale Band. Aber die Rede ist ja von Abba. Von über 400 Millionen verkauften Alben», schreibt der «Spiegel» und nennt die schwedische Band eine «einzige grosse Hitschreibmaschine».

Dass es um etwas Grosses gehe, betonten die Moderatorinnen, die in Stockholm und London durch den Livestream führten, immer wieder gestern Abend. Sie sagten ständig «big» und «fabulous».

Abbatare statt Abba

In echt sind die vier Abba-Mitglieder mittlerweile alle über 70, ihre «Abbatare» für das Virtual-Reality-Projekt sind aber nach ihren Abbildern aus dem Jahr 1979 erschaffen worden. Die Tickets für das Event sollen ab kommender Woche verfügbar sein.



Die Band selber sagt in einem Pressecommuniqué über das Comeback: «Ist schon eine ganze Weile her, dass wir das letzte Mal gemeinsam Musik gemacht haben. Knapp 40 Jahre, um genau zu sein. Im Frühjahr 1982 haben wir uns eine Auszeit genommen, und jetzt haben wir den Entschluss gefasst, diese Auszeit zu beenden.»

Und weiter: «Man sagt uns, es sei ziemlich töricht, gut 40 Jahre zwischen zwei Alben verstreichen zu lassen, also haben wir einen Nachfolger zu The Visitors aufgenommen. Wir nennen es schlicht Voyage – Reise –, und tatsächlich brechen wir damit in unbekannte Gewässer auf. Wir setzen auf unsere jüngeren Ichs, um in die Zukunft aufzubrechen.»

Von «Waterloo» über «Dancing Queen» bis «One Of Us»

Nach ihrem internationalen Durchbruch 1974 waren die Paare Agnetha und Björn sowie Benny und Anni-Frid um die Welt getourt. Die Frauen sangen, während die Männer für die Texte und Melodien der Abba-Hits verantwortlich waren.

Abba 2021.
Abba 2021.
Bild: Industrial Light And/PA Media/dpa

Viele ihrer Singles schafften es weltweit ganz an die Spitze der Charts – «Waterloo», «S.O.S.», «Mamma Mia», «Fernando», «Dancing Queen», «Money, Money, Money», «Knowing Me, Knowing You», «Super Trouper» und «One Of Us».

Insgesamt verkaufte die Band nach Angaben des Abba-Museums weltweit mehr als 380 Millionen Alben. Doch nachdem sich beide Paare getrennt hatten, verkündeten die Musiker 1982 das Ende ihrer Zusammenarbeit.

«Abba sind nicht so eine Band»

Nun also die Sensation, nach fast 39 Jahren – die vier waren wieder im Studio. «Ich kann kaum glauben, dass endlich der Moment gekommen ist, das mit der Welt zu teilen», schrieb Agnetha in einer Nachricht an die Fans. Denen ging es ähnlich, wie Fotos von vor Freude überwältigten Zuschauern des Megaevents zeigten.

Und zum Schluss nochmals der Kommentar aus dem «Spiegel»: «Es gibt Bands, die schon sehr lange dabei sind, andauernd neue Alben rausbringen und live spielen, bis sie wirken, als könnten sie das kaum noch. Gefühlt pausenlos. Und oft nicht zu ihrem Vorteil. Abba sind nicht so eine Band.»