Seltene Krankheit Während sie schlafwandelt, kauft diese Frau online ein

vab

5.6.2024

Während sie schlafwandelt, kauft die Britin Kelly Knipes unwissentlich in Onlineshops ein. (Symbolbild)
Während sie schlafwandelt, kauft die Britin Kelly Knipes unwissentlich in Onlineshops ein. (Symbolbild)
Imago/YAY Images

Kelly Knipes aus Grossbritannien träumt nicht nur vom Einkaufen, sondern erfüllt sich nachtsüber sogar Shoppingwünsche. Doch davon weiss sie nichts mehr, wenn sie aufwacht. Denn sie schlafwandelt dabei.

vab

5.6.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Kelly Knipes kauft in Onlineshops ein, während sie schlafwandelt.
  • Die 42-jährige Britin leidet an Parasomnie. 
  • Auch Betrügern ist sie während ihrer nächtlichen Einkaufsbummeln schon zum Opfer gefallen.

3000 Pfund soll sie nachts bereits verprasst haben, das sind umgerechnet rund 3400 Franken. Das Ding an Kelly Knipes' Shoppingeskapaden: Sie kann sich am Morgen danach nicht mehr daran erinnern, weil sie den virtuellen Einkaufswagen im Schlaf gefüllt hat.

Die 42-Jährige schlafwandelt regelmässig, und das seit der Geburt ihres ersten Kindes Henry im Jahr 2006. Darüber berichtet die britische Nachrichtenagentur South West News Service.

Seither klingelt am Morgen immer mal wieder der Postbote. Was in den Päckchen drin ist, bleibt dann für die dreifache Mutter aus Essex, England, eine Überraschung.

Kelly Knipes: «Ich habe überall Schulden angehäuft»

Während der verschlafenen Einkaufsbummel habe Kelly Knipes bereits ein Basketballfeld in voller Grösse aus Plastik mit Netz, Stange und Brett bestellt.

Auch Farbdosen, Bücher, Salz- und Pfefferstreuer, ein Kinderspielhaus, Kühlschränke, Tische und Hunderte von Haribo-Süssigkeiten sollen bei ihr unwissentlich im Warenkorb gelandet sein.

«Ich habe überall Schulden angehäuft», wird sie von South West News Service zitiert. «Ich musste eigentlich nie meine Kreditkartendaten eingeben, wenn ich etwas online kaufte, weil alles auf meinem Handy gespeichert war.»

Das Ganze ging so weit, dass die Britin sogar Opfer von Betrügern wurde, denen sie ihre persönlichen Finanzdaten mitteilte. Sie erbeuteten 250 Pfund, umgerechnet etwa 285 Franken. Glücklicherweise konnte Knipes das Geld von der Bank zurückbekommen. Ihre Karten musste sie nach eigenen Angaben danach aber schon mehrmals sperren lassen. 

Schuld an ihrem nächtlichen Scrollen durch Onlineshops ist laut Medien eine Krankheit, die häufig bei Kindern auftritt, bei Erwachsenen aber nur selten vorkommt. Im Jahr 2018 wurde bei ihr Parasomnie diagnostiziert. 

Wer unter Parasomnie leidet, bei dem treten abnormale und unerwünschte Verhaltensweisen während des Schlafs auf. Bei Betroffenen könne es vorkommen, dass sie nachts herumlaufen oder essen, anstatt zu schlafen. Oder wie in Knipes' Fall eben einkaufen. Dies passiere aber alles unbewusst, weil das Gehirn nur teilweise wach ist.

Schlafapnoe Schuld an Parasomnie

Knipes ist überzeugt, dass Schlafapnoe – zeichnet sich durch Atemaussetzer während des Schlafs aus – der Grund für ihre Parasomnie ist.

Ein CPAP-Gerät (Continuous Positive Airway Pressure) habe ihre Situation verbessert, doch Knipes entfernte dieses im Schlaf immer wieder unabsichtlich von ihrem Gesicht.

2015 nahmen die nächtlichen Aktivitäten während des Schlafwandelns ein anderes Ausmass: Kelly Knipes nimmt aufgrund der Störung eine Überdosis Diabetes-Medikamente ein. Sie habe davon geträumt, dass sie mit Ärzten sprechen würde.

Auf Schlaftabletten will Knipes verzichten, da sie als Mutter von drei behinderten Kindern auch in der Nacht abrufbereit sein muss. Ihre drei Söhne sind für sie das Wichtigste.


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