«Kaltes Wasser macht dick»Wigald Boning schwimmt und schwimmt und schwimmt
Bruno Bötschi
2.7.2024
Wigald Boning schwimmt und schwimmt: Seit zwei Jahren steigt der deutsche Komiker jeden Tag ins Wasser. Wie lang der 57-Jährige noch durchhalten will? «Ich habe die 1000 Tage im Blick.»
Bruno Bötschi
02.07.2024, 23:35
02.07.2024, 23:43
Bruno Bötschi
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Wigald Boning geht jeden Tag, egal, ob die Sonne scheint, ob es regnet oder schneit, draussen in der Natur schwimmen.
Vor zwei Jahren begann der 57-Jährige mit seinem Projekt – und hat es seither konsequent durchgezogen.
Der Komiker hat auch bereits ein Buch darüber verfasst. Darin erzählt er, was den Reiz des täglichen Schwimmens ausmacht und welche Schwierigkeiten er bisher bewältigen musste.
Wigald Boning schwimmt und schwimmt immer weiter: Seit dem 1. Juli 2022 steigt der Komiker, egal, ob die Sonne scheint, ob es Bindfäden regnet oder das Wasser nur zwei Grad warm ist, jeden Tag draussen in ein Gewässer.
Am vergangenen Sonntag hat er das zweite Jahr seines Mammutprojektes beendet, am Montag startet er ins dritte Jahr.
Auf die Frage, welches der bisher komplizierteste Badetag war, sagt Boning im November 2023 zu blue News: «Es gab einige Tage, während denen ich in arge Zeitnot kam.»
Bonings Schwimmabenteuer in Köln löste Shitstorm aus
Kürzlich musste der 57-Jährige nach einem Schwimmabenteuer im Rhein in Köln erstmals auch Kritik einstecken müssen: Er sei ein schlechtes Vorbild, das Baden im Rhein viel zu gefährlich.
«Ich kann nur Abbitte tun. Es ist schwierig, im Stadtgebiet von Köln ein geeignetes Gewässer zum Schwimmen zu finden. Und grundsätzlich verboten ist es ja nicht», sagt Wigald Boning, der kürzlich sein Rettungsschwimmer-Abzeichen erworben hat.
In New York City sei die Suche nach einem Gewässer ebenfalls kompliziert gewesen. Der Komiker war im Hudson River und im East River, gefürchtet wegen starker Strömung. «Ich habe mich da nur kurz hineingewagt. Das blieb zum Glück ohne Shitstorm.»
Aber am Allerschlimmsten sei der Tag gewesen, an dem sein Vater gestorben ist. «Es war an sich schon ein komischer Gedanke, just dann ins Wasser zu steigen», so Boning.
Und weiter: «Als ich jedoch drin war, spürte ich eine grosse Erleichterung. Wasser hat etwas Tröstendes.»
Im Winter wird Boning «dick wie eine Kegelrobbe»
Wigald Boning konnten in den vergangenen zwei Jahren weder Kälte noch Krankheit stoppen – von Corona bis Nasennebenhöhlenentzündung war alles dabei.
«Ich gehe auch mit Fieber ins kalte Wasser. Die Ärzte im 18. Jahrhundert haben das sogar empfohlen. Diese Lehrmeinung ist zwar überholt, aber kurzfristig senkt es tatsächlich das Fieber.»
Wie lang will er noch durchhalten? «Ich habe die 1000 Tage im Blick.» Ende März des nächsten Jahres wäre es so weit.
Derzeit geniesst Boning die sommerlichen Temperaturen und schwimmt täglich deutlich länger als im Winter. «Momentan aale ich mich mit grösster Wonne.»
Schwimmen im Winter hat zudem noch einen weiteren Nachteil: «Kaltes Wasser löst Hungergefühle aus. Deshalb nehme ich in der kalten Jahreszeit immer zu. Ich werde dick wie eine Kegelrobbe.»
Boning glaubt, dass sich sein Körper so gegen die Kälte schützen wolle. «Mit zwei Kilos mehr lässt sich die besser ertragen.»
Der Komiker badete in über 100 Gewässern
Wigald Boning badete in den vergangenen zwei Jahren in über 100 Gewässern – von der Flensburger Förde im Norden Deutschlands bis zu diversen Alpenseen im tiefen Süden und vom Tümpel im Mediapark Köln bis in der Themse in London.
Am häufigsten schwimmt er in seinem Haussee, dem Ammersee in Bayern. In der Schweiz war der Komiker ebenfalls schon baden, aber noch nicht oft.
«Ich bin in der Schweiz zumindest an Land gegangen – und zwar, als meine Frau an den Festspielen in Bregenz am Bodensee sang. Es war der 4. Oktober 2022, als ich bei Altach in Österreich im Altrhein schwamm», sagt Boning zu blue News.
Später gibt der Komiker ein Versprechen ab: Sollte er demnächst in der Schweiz schwimmen gehen, darf ihn blue News begleiten. «Ich werde das jetzt mit dem Familienrat besprechen und mich zeitnah wieder melden.»
Wigald Boning hat schon länger ein für Langzeitherausforderungen: 2014 war er gut 200 Tage täglich Fahrrad gefahren. Dann zog er sich 2021 die Laufschuhe an und lief ein Jahr lang wöchentlich einen Marathon.
Mit Material von der SDA.
Mehr Videos aus dem Ressort
Bötschis Mutprobe: Er weint, aber zieht es eiskalt durch
Manche suchen beim Eisbaden den Nervenkitzel, andere erhoffen sich eine positiven Effekt auf die Gesundheit. blue News-Redaktor Bruno Bötschi hat es ausprobiert – und hat geweint vor Angst und gelacht vor Glück.