Fake News Mit diesen Tricks erkennst du falsche Videos und Nachrichten zum Krieg

Von Michael In Albon

18.7.2022

TikTok ist zum beliebtesten Portal für News zum Krieg in der Ukraine geworden.
TikTok ist zum beliebtesten Portal für News zum Krieg in der Ukraine geworden.
Bild: Keystone

Fake News sind immer ein Problem. In Kriegszeiten sind Falschmeldungen aber fatal, insbesondere, wenn sie bei Kindern oder Jugendlichen landen. Hier drei Tipps, wie du echt von fake unterscheidest.

Von Michael In Albon

Das Portal TikTok hat sich bei Menschen unter 30 zur wichtigsten Informationsplattform zum Ukraine-Krieg entwickelt. Die Videos sind aber mit Vorsicht zu geniessen; viele enthalten Falschinformationen.

Ein bemerkenswertes Beispiel ist ein Deep-Fake-Video des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, in dem er die Kapitulation der Ukraine vor Russland bekannt gibt.

Gerade junge Menschen – die wichtigste Zielgruppe von TikTok – sind mangels Erfahrung sehr empfänglich für skandalöse Falschnachrichten.

Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie man eine News auf ihre Glaubwürdigkeit hin prüfen kann und wo man sich verlässlich informieren kann.

Falschmeldungen in Kriegszeiten sind besonders gefährlich

Das Deep-Fake-Video zur Kapitulation der Ukraine wurde zwar von Selenskyj noch am selben Tag für unwahr erklärt. Trotzdem richten solche Videos grossen Schaden an, denn das Internet vergisst nicht.

Solche Videos können weiterhin kursieren und zu einem späteren Zeitpunkt fehlt der Kontext und es wird wieder schwierig zu sagen, welche Information korrekt war.

So wird der Diskurs verfälscht. Über die sozialen Medien ist der Krieg auf der ganzen Welt stark präsent. Eine breit angelegte Fehlinformation über Social Media prägt die öffentliche Meinung mit.

Plötzlich wird über Dinge gesprochen, die mit der Realität nichts zu tun haben oder diese bis zur Unkenntlichkeit verfälschen. Fake News können so schlicht auch ein Ablenkungsmanöver sein.

Krieg fördert Fake News

Bis vor Kurzem wurden Fake News vor allem in schriftlicher Form verbreitet. Das geht relativ einfach. Entsprechend werden solche Nachrichten aber auch misstrauischer gelesen.

Heute werden aber auch gefälschte Video-Clips und Bilder häufig und in Sekundenschnelle verbreitet. Die Situation in der Ukraine hat die Entwicklung der dafür notwendigen Techniken befördert. Deep-Fake-Videos werden qualitativ immer besser und häufiger eingesetzt.

So kannst du falsche Videos und Bilder auf TikTok entlarven:

1. Wer hat das Video gepostet?

Überprüfe den Absender des Videos und kontrolliere den Inhalt. Lässt sich genau zurückverfolgen, woher das Video kommt? Macht das Absenderprofil einen seriösen Eindruck?

Zudem: Wie bist Du auf den Beitrag gestossen? Schaue ausserdem bei Google nach, ob andere, seriöse Medien die gleichen Informationen verbreiten.

2. Bilder prüfen

Bei Fake News werden oft Bilder in einen falschen Zusammenhang gestellt. Das heisst, Bilder stammen oft aus einem anderen Artikel oder Post und werden für die Fake News eingesetzt.

Mit einer Rückwärts-Bildersuche bei Google kannst du prüfen, wo das Bild früher schon mal publiziert wurde und damit die Echtheit einschätzen.

3. Lass dir helfen

Mittlerweile gibt es Faktencheck-Portale wie etwa «reclaimthefacts», die sich zum Ziel gemacht haben, Falschinformationen korrekten Informationen von Wissenschaft und Fakten-Checkern entgegenzustellen. Dort kannst du deine Fragen oder Meldungen posten oder hochladen und von Profis einschätzen lassen, ob es sich um wahre Informationen handelt.


Umgang mit Fake News ist für Swisscom zentral bei der Förderung der Medienkompetenz

Weil Menschen von klein bis gross heute mit einer Vielzahl von Medienangeboten konfrontiert sind, fördert Swisscom die Medienkompetenz unter anderem mit dem Ratgeber Fake News. Ein verantwortungsvoller und richtiger Umgang ist wichtig, damit Medienkonsum nicht zum Problem wird.

Seit 2011 führt Swisscom etwa Kurse an Schulen durch und klärt Kinder und Jugendliche in Sachen Medienkompetenz auf, stufen- und altersgerecht. Solche Kurse gibt es auch für Eltern und Lehrpersonen. Mit dem Aufkommen von Fake News wurde eigens dafür ein neues Kursmodul entwickelt.


Über den Nachhaltigkeitsblog
Noelle Schlaefli ist Projektleiterin Jugendmedienschutz bei Swisscom.

Im Nachhaltigkeitsblog erhältst du von Swisscom-Mitarbeitenden und Experten aktuelle Informationen über einen nachhaltigen Lebensstil und zu einem kompetenten Umgang mit neuen Medien. Das blue News-Portal ist eine Unternehmenseinheit der Swisscom (Schweiz) AG.