Als Segler in der SüdseeAls Segler in der Südsee: Die «grosse Freiheit» hat Pause
Dörte Nohrden, dpa
4.4.2020
Im eigenen Boot um die Welt segeln: Ist das in Corona-Zeiten die letzte Möglichkeit des Reisens? Leider nein. Zwei «Seenomaden» erzählen, wie es ihnen ergangen ist – und vom Leben auf dem Meer.
Das weltweite Reisen ist zum Stillstand gekommen – sogar auf den Weltmeeren, dem vermeintlich letzten Ort der Freiheit. Die Österreicher Doris Renoldner, 52, und Wolfgang Slanec, 64, liegen derzeit in Französisch-Polynesien vor Anker.
Seenomaden nennen sich die beiden: 1989 machten sie sich zur ersten Weltumsegelung auf, 2002 folgten weitere sieben Jahre auf dem Ozean. Über ihre Erlebnisse schreiben sie auf dem Blog seenomaden.at.
Doch die grosse Freiheit ist erst einmal passé: Bootsquarantäne in der Südsee. Im Interview sprechen die zwei Abenteurer über diese besondere Zeit – und darüber, wie es ist, als Dauerreisende auf einem kleinen Boot unterwegs zu sein.
Liebe Seenomaden, Sie sind im Februar von San Diego zu den Marquesas gefahren. Wo sind Sie gerade genau, und wie geht es Ihnen?
Wir liegen im Hafen von Atuona, auf der Insel Hiva Oa, wo Paul Gaugin und Jacques Brel ihre letzten Lebensjahre verbrachten. 20 Tage dauerte unsere Überfahrt zu den vielleicht schönsten Inseln der Südsee. Aber das Coronavirus hat die Welt und auch unser Leben in den letzten beiden Wochen gravierend verändert. Seit dem 21. März haben wir Bootsarrest. Das heisst, wir dürfen unser schwimmendes Zuhause nicht verlassen. Quarantäne herrscht also auch hier.
Wie erleben Sie diese Zeit gerade?
Hier sind wir auf sieben Quadratmeter Wohnraum eingesperrt und dürfen nicht an Land. In der Kajüte hat es tagsüber stickig heisse 35 Grad Celsius. Alle Inselstaaten und Häfen rund um uns haben dicht gemacht, keiner will mehr Segler aufnehmen. Es gibt auch keine Flüge zurück nach Europa.
Zum ersten Mal sind wir Lichtjahre entfernt von der grossen Freiheit. Obwohl uns alle um unser «Exil» beneiden, wären wir jetzt lieber in Österreich. In unserer kleinen Wohnung mit Minigarten in den Bergen könnten wir uns freier bewegen.
Wie ist die Stimmung auf den Inseln gerade?
Die Marquesas sind hohe Vulkaninseln, ursprünglich. Sechs Inseln im Archipel sind bewohnt, sie gehören zu Französisch-Polynesien. Es ist üppig, mit Mangos, Papayas, Bananen, Grapefruits, Orangen, Zitronen, Avocados. Die Einheimischen sind bis jetzt sehr nett zu uns. Auch wenn sie Sorgen haben, wissen sie, dass von uns Seglern nicht wirklich Gefahr ausgeht. Jeder, der hier ankommt, war mindestens 20 Tage auf See und somit in Quarantäne.
Derzeit könnte man meinen: Wer segeln kann, ist als Reisender klar im Vorteil. Ist das Meer das letzte Stück Freiheit und Sicherheit?
Auf dem Meer ist man sicher noch frei von Viren, aber zurzeit darf man kaum noch in Häfen im Pazifik anlegen. Generell ändern sich die Bestimmungen gerade täglich. In Französisch-Polynesien ist Weitersegeln derzeit untersagt. Die Polynesier fürchten sich sehr vor einer Katastrophe. Solange wir keinen Virus erwischen, ist alles okay. Wenn wir aber ärztliche Hilfe benötigen würden, wären wir in der Heimat besser aufgehoben. Hier gibt es kein Krankenhaus.
Wie lange könnten Sie auf Ihrer «Nomad» überleben, ohne an einem Hafen festmachen zu müssen?
Essen haben wir derzeit für circa vier Monate an Bord, Wasser ist bei uns eher das Problem. Wir haben einen Wassertank von 250 Litern, dazu Kanister, insgesamt vielleicht 350 Liter Wasser an Bord. Aber wir können Regenwasser auffangen.
Wie schaffen Sie es, Ihre Reisen zu finanzieren?
Unsere erste Reise haben wir mit Jobs unterwegs finanziert. Arbeiten auf anderen Booten, Weinlese in Frankreich und so weiter. Das war in den 1980er, 1990er Jahren kein Problem. Heute ist das schwieriger geworden, und wir sind älter. Wir nehmen ab und zu Mitsegler an Bord. Und in Österreich halten wir Vorträge und haben bis dato drei Bücher geschrieben. Wir leben sehr sparsam.
Gibt es eine Nachricht, die Sie in der jetzigen Situation aus der Ferne gern mitgeben würden?
Durchhalten, positiv denken, sich nicht unterkriegen lassen. Wir hoffen alle, dass sich die Ausnahmesituation bald entspannt und Normalität einkehren wird – auch wenn es sich anders anfühlen wird als vor der Corona-Krise.
Tödliches Gift: Der Wunderbaum (Ricinus communis) gilt mit seinen Früchten als giftigste Pflanze auf der Erde. Das Endosperm der Samen ist stark giftig, da es das toxische Eiweiss Rizin enthält. Rizin ist eines der potentesten natürlich vorkommenden Gifte überhaupt. Der Tod tritt unbehandelt durch Kreislaufversagen etwa 48 Stunden nach der Vergiftung ein. Der Wunderbaum ist in Ost- und Westafrika beheimatet, wird
Bild: iStock
Gross, grösser, am grössten: Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) im Westen der USA ist das massivste beziehungsweise voluminöseste bekannte Lebewesen der Welt. Der immergrüne Baum kann bis zu 95 Meter hoch und einen Stammdurchmesser von 17 Meter haben.
Bild: iStock
Kletternder Parasit: Mit einem Durchmesser von über einem Meter bildet die Riesenrafflesie (Rafflesia amoldi) die grösste Einzelblüte. Allerdings existiert die gigantische Blüte der Kletterpflanze nur wenige Tage, dann zerfällt das rote, nach Aas riechende Organ. Zurück bleibt ein Haufen schwarzen Schleims.
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Blüte mit Heizung: Naht die Blütezeit, macht die Titanwurz eine erstaunliche Verwandlung durch: Bis zu zehn Zentimeter am Tag schiesst ihr gigantischer Blütenstand nach oben. Und um Insekten für die Befruchtung anzulocken, verströmt das Fortpflanzungsorgan einen Aasgeruch und heizt sich auf 36 Grad Celsius auf.
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Königin der Anden: Die Riesenbromelie (Puya raimondii) ist die weltweit grösste Bromelie, mit mehr als zehn Metern Höhe. Sie hat auch eine der grössten Blütenstände aller Pflanzen und ist eine vom Aussterben bedrohte Art, die in den Anden in Peru und Bolivien beheimatet ist.
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Ganz schön alt: Der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) wächst als immergrüner Baum, der ein Alter von etwa 400 Jahren erreichen kann. An bevorzugten Standorten kann er Wuchshöhen von 65 Metern in 50 Jahren erreichen. Er gilt als der höchste Laubbaum der Welt, möglicherweise sogar als der höchste Baum überhaupt. Bei einem 1872 gefällten Exemplar wurden 132 Meter an Höhe gemessen.
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Königlich stark: De Riesenseerose Victoria ist wohl eine der eindrucksvollsten Pflanzen auf dem blauen Planeten überhaupt. Mit bis zu drei Metern hat sie den grössten Blattdurchmesser. 1840 entdeckt vom Botaniker Richard Schomburgh, wurde sie benannt nach Queen Victoria. Viele Botanische Gärten bauten in der Folge eigene Victoria Häuser.
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Gefiederte Blätter: Die Raphia-Palme ist vorwiegend im tropischen Afrika beheimatet. Ihre Blätter gelten mit bis zu 25 Meter Länge als die grössten im Pflanzenreich. Sie sind nicht nur sehr gross, sondern auch gefiedert und bleiben nach dem Absterben an der Pflanze.
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Schweres Früchten: Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) ist in Indien beheimatet. Er bekommt, wenn man von Zuchterfolgen wie Riesenkürbisse und dergleichen einmal absieht, die schwersten Früchte. Sie können mehr als 30 Kilogramm wiegen.
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Über 4000 Jahre alt: Im Patriarch Grove in den White Mountains in Kalifornien stehen 17 Exemplare der Langlebigen Kiefer (Pinus longaeva), die über 4000 Jahre alt sind. Ein Baum, dessen Alter von 4700 Jahren durch Auszählung der Jahresringe in einem kleinen Bohrkern bestimmt wurde, trägt den Namen «Methuselah». (Archivbild)
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Fast 10'000 Jahre alt: Über die älteste individuellen Lebewesen wird, je nach Definition, gestritten. Aber eine Pflanze ist es auf jeden Fall: Eine Gemeine Fichte (Picea abies) in Schweden, deren Stamm viel jünger ist, konkurriert mit den Langlebigen Kiefern. Sie geht aus Wurzelwerk hervor, das seit etwa 9600 Jahren existieren soll.
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Affen-Gesicht: Wer die Dracula simia ansieht, wundert sich wahrscheinlich nicht, warum sie den Beinamen Affen-Orchidee trägt. Viel Fantasie um das Gesicht eines Primaten zu erkennen, braucht es nicht. Die Pflanze wächst in 300 bis 600 Meter Höhe in Peru und Ecuador und duftet nach Orange.
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Klein, aber hübsch: Die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) gilt als kleinste Blütenpflanze über- überhaupt. Ihre Blüten sind für das menschliche Auge unsichtbar. Der Pflanzenkörper selbst ist maximal 1,5 Millimeter lang. Und übrigens: Sie ist als Aronstabgewächs mit der Titanwurz recht eng verwandt.
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Am Donnerstag sind die Flughäfen Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln und Berlin betroffen.
Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV sind allein davon etwa 90 000 Reisende betroffen, mehr als 580 Flugverbindungen dürften abgesagt werden.
Nachwehen könnte zudem der zweitägige Streik des Lufthansa-Kabinenpersonals in Frankfurt und München haben.
Und was noch dazu kommt: Auch an diesem Freitag können Fluggäste in Deutschland nicht überall damit rechnen, wie geplant ans Ziel zu kommen: Verdi hat auch für Freitag zu weiteren Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals aufgerufen.
Dann soll es nach Angaben von Verdi nach und nach die fünf Flughäfen Hannover, Dortmund, Weeze, Dresden und Leipzig treffen.
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