Noch vor den Sommerferien Griechenland führt neues Gesetz gegen Massentourismus ein

zis

19.3.2024

Ein Strand an der griechischen Küste: Hier dürfen künftig nur noch beschränkt Liegestühle aufgestellt werden. 
Ein Strand an der griechischen Küste: Hier dürfen künftig nur noch beschränkt Liegestühle aufgestellt werden. 
Socrates Baltagiannis/dpa

Die Zahl der Liegestühle an griechischen Stränden soll künftig per Gesetz beschränkt werden. Die neue Regelung dürfte vor allem Touristen treffen.

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19.3.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die griechische Regierung kündigt strengere Regeln an den Stränden an. 
  • Künftig sollen noch maximal 30 Prozent der Fläche mit Liegestühlen belegt werden. 
  • Ausserdem sollen neu strengere Regeln für Unternehmer gelten.

Griechische Strände gehören wohl auch diesen Sommer zu den beliebtesten Reisezielen. Aufgrund des grossen Booms wächst jedoch die Angst vor Zerstörung immer mehr. 

Nun will die griechische Regierung die Zahl der Liegestühle an den Stränden drastisch einschränken, wie nationale Medien berichten. In einem TikTok-Video kündigte der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis an, dass es neue Regeln an den Stränden geben soll. 

Demnach sollen mindestens 70 Prozent der Strandflächen nicht mit Liegestühlen belegt werden dürfen. An Stränden in geschützten Gebieten sollen gar 85 Prozent der Fläche freibleiben. Zudem sollen Liegen künftig nicht mehr näher als vier Meter zum Wasser platziert werden dürfen. 

Strengere Regeln für Unternehmer

Einige Strände sollen zudem als «unantastbar» deklariert werden. Dort sollen Liegestühle komplett verboten werden. Das dürfte insbesondere Einheimische freuen, die in den vergangenen Jahren immer wieder gegen die Ausbreitung von Liegestühlen protestierten. So befürchteten griechische Bewohner, dass für sie künftig kein Platz mehr bleibt.

Unternehmer, die ihr Geld mit der Vermietung von Liegestühlen und Sonnenschirmen an Touristen machen, sollen deshalb künftig noch maximal die Hälfte eines Strandes besetzen dürfen. Damit soll garantiert werden, dass Strände künftig auch von Einheimischen gratis besucht werden dürfen. 

Die Konzessionen für die Strände sollen künftig über eine Online-Auktion vergeben werden. Zudem gelten künftig für Liegestuhl-Vermieter strengere Regeln. So verpflichten sich die Konzessionsinhaber, «die Strände sauber zu halten, Menschen mit Behinderungen den Zugang zu ermöglichen und einen Rettungsschwimmer einzustellen», so der griechische Premierminister.

Wer gegen diese Regeln verstosst, so kündigt die griechische Regierung weiter an, soll künftig mit Geldstrafen bestraft werden. Auch die Schliessung von Betrieben sei möglich.

Auf flächendeckende Eintrittsgebühren an den Stränden will die griechische Regierung dagegen verzichten. Weit verbreitet sind diese beispielsweise in Italien. Der Badeort Sestri Levante in Ligurien etwa will künftig Geld verlangen, um den Strand geniessen zu können. So soll der Eintritt zur Baia del Silenzio bereits ab diesem Sommer fünf Euro pro Person kosten. Für Einheimische bleibt der Zugang gratis. Auch Kinder unter zwölf Jahren sollen nichts bezahlen müssen.