«Día de Muertos» Die Nacht, in der die Toten wieder unter Lebenden wandeln

tjb

2.11.2019

Blumen zieren Mexikos Friedhöfe, Familien reichen den Ahnen ihr einstiges Lieblingsessen – und schaurig geschminkte Gestalten ziehen durch die Strassen: Der Tag der Toten ist in Mexiko ein wichtiger Feiertag.

In Mexiko gehen die Feierlichkeiten zum Tag der Toten allmählich zu Ende. Der wichtige Feiertag mutet für Uneingeweihte auf den ersten Blick makaber ab, doch das Fest ist ein fröhliches. Und spätestens, seit Disney dem Brauch mit Coco im Jahr 2017 ein farbig-musikalisches Denkmal gesetzt hat, ist der «Día de Muertos» auch bei uns vielen geläufig.

Die Wurzeln des «Día de Muertos» sind religiös, und sie reichen in eine Zeit weit vor der spanischen Unterwerfung zurück: Die Azteken widmeten einst den Grossteil des Augusts der Göttin des Todes, Mictecacihuatl. Im Glauben einiger indigener Gemeinden können Menschen ihre verstorbenen Familienmitglieder am Altar oder in Höhlen kontaktieren.

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Die Spanier konnten den indigenen Glauben zwar vordergründig unterdrücken, doch die Bindung an das Ritual war stärker. Die Bevölkerung des heutigen Mexiko rückte die Feier kurzerhand in die Nähe des katholischen Feiertag Allerheiligen, der am 1. November gefeiert wird und an dem ebenfalls der Toten gedacht wird.

Mexikanische Familien, die die Tradition wahren, bauen zum «Día de Muertos» Altäre für ihre Vorfahren. Sie zünden Kerzen an und stellen Blumen neben die Bilder ihrer verstorbenen Familienmitglieder – sowie deren Lieblingsgericht.

Inzwischen vermischt sich der Brauch allerdings zunehmend mit der Grusel-Kommerz-Feier Halloween, die in den USA jeweils am 31. Oktober, dem Abend vor Allerheiligen, gefeiert wird. In Mexiko-Stadt wird darum seit einigen Jahren auch eine Parade zum «Día de Muertos» abgehalten. Insgesamt dauert die Feier rund um den Tag der Toten mehr als zwei Wochen.

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