CoronavirusWohin kann ich überhaupt noch in die Ferien?
Philipp Laage, dpa
3.3.2020
Die Menschen gehen auf Reisen – und mit ihnen das neuartige Coronavirus, das sich in immer mehr Ländern ausbreitet. Da stellt sich die Frage: Wo kann ich in diesem Jahr überhaupt in die Ferien machen?
Wenn schon diejenigen, die Reisen verkaufen, nicht mehr reisen wollen – warum sollten Feriengäste es dann noch tun? Diese Frage stellt sich, nachdem wegen des neuartigen Coronavirus die weltgrösste Reisemesse ITB in Berlin abgesagt worden ist.
Natürlich, in den Messehallen sollten Menschen aus aller Welt auf engem Raum zusammenkommen – ein erhöhtes Risiko für die Virusverbreitung. Doch gilt das nicht auch für jeden grösseren Flughafen?
Sars-CoV-2 trifft die Tourismusbranche hart und verunsichert viele Reisende, die sich nun fragen: Wo kann ich in diesem Jahr überhaupt noch Ferien machen, wenn sich das neue Coronavirus überall ausbreitet, zum Beispiel in Italien und jetzt auch in der Schweiz und in Deutschland?
Viele Feriengäste warten erst einmal ab
«Es wird eine abwartende Haltung in den nächsten Wochen geben, und das halte ich auch für sehr vernünftig», sagt der Tourismusforscher Prof. Martin Lohmann. «Aller Wahrscheinlichkeit werden wir aber einen ganz normalen Sommer haben, in dem man wunderschön verreisen kann.»
«Viele haben schon ihre Ferien gebucht und werden das erstmal nicht wieder rückgängig machen», erwartet der Experte vom NIT Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa in Kiel.
Erstens: Sie bleiben zu Hause. Zweitens: Sie planen ihre Ferien in einem Land, aus dem noch keine Infektionen gemeldet wurden – und hoffen, dass das auch so bleibt. Drittens: Sie reisen in eine Region oder ein Land mit Corona-Infizierten und minimieren dort das persönliche Risiko einer Ansteckung.
Variante 1: Ferien auf Balkonien?
«Rein medizinisch gibt es überhaupt keinen Grund, nicht zu verreisen», sagt Prof. Tomas Jelinek vom Centrum für Reisemedizin (CRM) in Berlin. Die Fallzahlen seien bezogen auf die Gesamtbevölkerung immer noch sehr niedrig. Auch in Norditalien sei das Risiko gering, sich mit dem Coronavirus zu infizieren.
Prof. Lohmann sieht das ähnlich: «Ob ich nun in Hamburg oder in Turin mit einem städtischen Linienbus fahre, macht eigentlich keinen grossen Unterschied.» Also ist es nicht sinnvoll, ein Land oder eine Region zu meiden, weil es dort Covid-19-Erkrankte gibt? «Da müsste man in der Heimat bleiben, aber da kann es ja genauso Fälle geben.»
Variante 2: Ferien in einem Land ohne Coronavirus?
Das neue Coronavirus wurde bisher in mehr als 60 Ländern festgestellt. Weltweit ist derzeit neben dem Ursprungsland China Südkorea am stärksten betroffen. Auch in Iran gibt es viele Fälle. In Europa ist im Moment Italien das am stärksten betroffene Land.
Das heisst wiederum: Es gibt weiterhin viele Länder ohne gemeldete Fälle – jedenfalls noch. «Wir wissen einfach nicht, wo in zwei Wochen Fälle gemeldet werden. Das ist nicht vorherzusagen», gibt Jelinek zu bedenken. Und genau das verunsichert womöglich auch viele Feriengäste.
Die grossen deutschen Reiseveranstalter haben darauf reagiert – und zeigen sich kulant. Wer in den kommenden Wochen einen Ferien bucht, kann bis 14 Tage vor Abreise kostenlos umbuchen oder wieder stornieren. Diese Regelung gilt zum Beispiel bei Tui, DER Touristik und Alltours. Tritt in den kommenden Wochen Corona in einem Land erstmals auf, können die betroffenen Feriengäste also recht kurzzeitig einen Rückzieher machen.
«Die Veranstalter bieten das jetzt an, um den Kunden eine gewisse Angst zu nehmen», erklärt Torsten Schäfer vom Deutschen Reiseverband (DRV). Der Branchenvertreter sieht hier einen Vorteil der Pauschalreise: «Diese Kunden sind deutlich besser abgesichert.»
Wer nicht über einen Reiseveranstalter bucht, kann auf Hotelportalen im Internet meist Unterkünfte mit einer kurzfristigen Storno-Option buchen. So lässt sich der Aufenthalt recht kurzfristig ohne Kosten wieder absagen. Das Zimmer kostet dann in der Regel zwar etwas mehr, aber Urlauber bleiben im Zweifelsfall nicht auf ihrem Geld sitzen.
Es gibt derzeit nur sehr wenige Länder, die man unbedingt meiden sollte – allen voran China. Das Auswärtige Amt (AA) in Deutschland rät nach wie vor von nicht notwendigen Reisen in das Land mit Ausnahme von Hongkong und Macau ab. Vor Reisen in die Provinz Hubei wird sogar gewarnt.
In Italien rät das AA lediglich dringend von nicht erforderlichen Reisen in die Provinz Lodi in der Lombardei sowie nach Vò Euganeo in der Provinz Padua in Venetien ab. Von Einschränkungen zum Beispiel in Rom, der Toskana oder auf Sardinien ist aktuell keine Rede.
«Ich würde nicht dazu aufrufen, jetzt nicht nach Venedig zu fahren», sagt Reisemediziner Jelinek. «Aber wenn man sehr vorsichtig sein möchte, dann geht man vielleicht eher in Norditalien irgendwo wandern.» Die Entscheidung, wohin genau man fährt, sei eine Abwägung von Wahrscheinlichkeiten: «Wenn Sie an Orten sind, wo Menschen aus vielen Ländern zusammenkommen, steigt das Risiko.»
Gesundheitliche Risiken und praktische Probleme
Dem Experten zufolge sollten Feriengäste aber zwischen zwei Risiken unterscheiden. Zum einen ist da die Gefahr, sich das Coronavirus einzufangen – diese sei meist gering. «Man muss das Virus erst einmal bekommen», sagt Jelinek. Und dann werde es nur gefährlich, wenn die Erkrankung einen schweren Verlauf nehme.
Zur Einordnung: Das Virus Sars-CoV-2 kann die Erkrankung Covid-19 verursachen. Die meisten Infizierten haben eine leichte Erkältungssymptomatik mit Frösteln und Halsschmerzen oder gar keine Symptome. Etwa 15 von 100 Infizierten erkranken allerdings laut dem Robert Koch-Institut (RKI) schwer. Sie bekommen etwa Atemprobleme oder eine Lungenentzündung. Betroffen sind vor allem ältere Menschen oder solche mit Vorerkrankungen. Vereinzelt kommt es zu Todesfällen.
Das zweite Risiko für Reisende ist eher praktischer Natur: Es kann zu Einschränkungen am Reiseziel kommen. Wenn wie in Paris der Louvre geschlossen wird, ist das vielleicht noch zu verschmerzen. Doch im schlimmsten Fall droht eine Quarantäne wie in einem Hotel auf Teneriffa, in dem auch ausländische Feriengäste festgesetzt wurden. «Wenn Sie eine Behörde haben, die kurzfristig alles absperrt, dann können Sie nichts tun», sagt Jelinek.
Ein Restrisiko bleibt fast überall
Also lieber in ein Ferienhaus im Nirgendwo als in ein Massenhotel mit 500 Zimmern und internationaler Gästeschar? Das schützt auch nicht sicher, denn Feriengäste müssen ja immer noch die Anreise bewältigen. «Nach der Logik müsste man auch alle Bahnhöfe, Züge und Flughäfen meiden», sagt DRV-Sprecher Schäfer. «Das artet in Hysterie aus.»
Ähnlich sieht das Reisemediziner Jelinek: «Wir müssen lernen zu akzeptieren, dass es dieses Virus gibt, dass es sich verbreitet und auch Menschen daran sterben.» Das gelte im übrigen auch sonst für Menschen mit Vorerkrankungen. Sie sollten zwar alle gängigen Impfungen zum Beispiel gegen Grippe haben. Aber: «Wenn Sie alt und krank sind, haben Sie auf Reisen immer ein höheres Risiko, das gilt unabhängig von Corona und ist Teil des Daseins», sagt Jelinek.
Das sind die zwölf verrücktesten Pflanzen der Welt
Tödliches Gift: Der Wunderbaum (Ricinus communis) gilt mit seinen Früchten als giftigste Pflanze auf der Erde. Das Endosperm der Samen ist stark giftig, da es das toxische Eiweiss Rizin enthält. Rizin ist eines der potentesten natürlich vorkommenden Gifte überhaupt. Der Tod tritt unbehandelt durch Kreislaufversagen etwa 48 Stunden nach der Vergiftung ein. Der Wunderbaum ist in Ost- und Westafrika beheimatet, wird
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Gross, grösser, am grössten: Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) im Westen der USA ist das massivste beziehungsweise voluminöseste bekannte Lebewesen der Welt. Der immergrüne Baum kann bis zu 95 Meter hoch und einen Stammdurchmesser von 17 Meter haben.
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Kletternder Parasit: Mit einem Durchmesser von über einem Meter bildet die Riesenrafflesie (Rafflesia amoldi) die grösste Einzelblüte. Allerdings existiert die gigantische Blüte der Kletterpflanze nur wenige Tage, dann zerfällt das rote, nach Aas riechende Organ. Zurück bleibt ein Haufen schwarzen Schleims.
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Blüte mit Heizung: Naht die Blütezeit, macht die Titanwurz eine erstaunliche Verwandlung durch: Bis zu zehn Zentimeter am Tag schiesst ihr gigantischer Blütenstand nach oben. Und um Insekten für die Befruchtung anzulocken, verströmt das Fortpflanzungsorgan einen Aasgeruch und heizt sich auf 36 Grad Celsius auf.
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Königin der Anden: Die Riesenbromelie (Puya raimondii) ist die weltweit grösste Bromelie, mit mehr als zehn Metern Höhe. Sie hat auch eine der grössten Blütenstände aller Pflanzen und ist eine vom Aussterben bedrohte Art, die in den Anden in Peru und Bolivien beheimatet ist.
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Ganz schön alt: Der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) wächst als immergrüner Baum, der ein Alter von etwa 400 Jahren erreichen kann. An bevorzugten Standorten kann er Wuchshöhen von 65 Metern in 50 Jahren erreichen. Er gilt als der höchste Laubbaum der Welt, möglicherweise sogar als der höchste Baum überhaupt. Bei einem 1872 gefällten Exemplar wurden 132 Meter an Höhe gemessen.
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Königlich stark: De Riesenseerose Victoria ist wohl eine der eindrucksvollsten Pflanzen auf dem blauen Planeten überhaupt. Mit bis zu drei Metern hat sie den grössten Blattdurchmesser. 1840 entdeckt vom Botaniker Richard Schomburgh, wurde sie benannt nach Queen Victoria. Viele Botanische Gärten bauten in der Folge eigene Victoria Häuser.
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Gefiederte Blätter: Die Raphia-Palme ist vorwiegend im tropischen Afrika beheimatet. Ihre Blätter gelten mit bis zu 25 Meter Länge als die grössten im Pflanzenreich. Sie sind nicht nur sehr gross, sondern auch gefiedert und bleiben nach dem Absterben an der Pflanze.
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Schweres Früchten: Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) ist in Indien beheimatet. Er bekommt, wenn man von Zuchterfolgen wie Riesenkürbisse und dergleichen einmal absieht, die schwersten Früchte. Sie können mehr als 30 Kilogramm wiegen.
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Über 4000 Jahre alt: Im Patriarch Grove in den White Mountains in Kalifornien stehen 17 Exemplare der Langlebigen Kiefer (Pinus longaeva), die über 4000 Jahre alt sind. Ein Baum, dessen Alter von 4700 Jahren durch Auszählung der Jahresringe in einem kleinen Bohrkern bestimmt wurde, trägt den Namen «Methuselah». (Archivbild)
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Fast 10'000 Jahre alt: Über die älteste individuellen Lebewesen wird, je nach Definition, gestritten. Aber eine Pflanze ist es auf jeden Fall: Eine Gemeine Fichte (Picea abies) in Schweden, deren Stamm viel jünger ist, konkurriert mit den Langlebigen Kiefern. Sie geht aus Wurzelwerk hervor, das seit etwa 9600 Jahren existieren soll.
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Affen-Gesicht: Wer die Dracula simia ansieht, wundert sich wahrscheinlich nicht, warum sie den Beinamen Affen-Orchidee trägt. Viel Fantasie um das Gesicht eines Primaten zu erkennen, braucht es nicht. Die Pflanze wächst in 300 bis 600 Meter Höhe in Peru und Ecuador und duftet nach Orange.
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Klein, aber hübsch: Die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) gilt als kleinste Blütenpflanze über- überhaupt. Ihre Blüten sind für das menschliche Auge unsichtbar. Der Pflanzenkörper selbst ist maximal 1,5 Millimeter lang. Und übrigens: Sie ist als Aronstabgewächs mit der Titanwurz recht eng verwandt.
Swiss will im Sommer pünktlicher werden und Kunden besser begleiten
Für die Swiss dürfte es am Flughafen Zürich im Sommer wieder hoch hergehen. Die Fluggesellschaft erwartet in den kommenden Monaten nochmals rund 10 Prozent mehr Passagiere als im Vorjahr.
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Kuoni-Besitzerin DER Touristik Suisse macht mehr Umsatz und Gewinn
Insgesamt hat DER Touristik Suisse im vergangenen Jahr den Umsatz auf 590 Millionen Franken gesteigert. Das sei ein Plus von 22 Prozent gegenüber dem Jahr 2022, teilte die Kuoni-Besitzerin am Dienstag mit. Die Reiselust nach der Pandemie sei auch für das Jahr 2024 ungebrochen.
09.04.2024
Freitag und Donnerstag: Streikwelle bremst Flugverkehr aus
Berlin/Frankfurt, 13.03.24: Zehntausende Passagiere müssen sich in den kommenden Tagen erneut auf Flugstreichungen und Verspätungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals an fünf deutschen Flughäfen aufgerufen.
Am Donnerstag sind die Flughäfen Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln und Berlin betroffen.
Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV sind allein davon etwa 90 000 Reisende betroffen, mehr als 580 Flugverbindungen dürften abgesagt werden.
Nachwehen könnte zudem der zweitägige Streik des Lufthansa-Kabinenpersonals in Frankfurt und München haben.
Und was noch dazu kommt: Auch an diesem Freitag können Fluggäste in Deutschland nicht überall damit rechnen, wie geplant ans Ziel zu kommen: Verdi hat auch für Freitag zu weiteren Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals aufgerufen.
Dann soll es nach Angaben von Verdi nach und nach die fünf Flughäfen Hannover, Dortmund, Weeze, Dresden und Leipzig treffen.
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