Wunder im Erdbeben-Gebiet: Baby Aya aus Trümmern gerettet
Kaum erblickt dieses kleine Mädchen die Welt, verliert sie alles was sie hat. Und gleichzeitig ist es ein Wunder, dass die kleine Aya am Leben ist, denn: hinter dem Neugeborenen liegen unvorstellbar schreckliche Tage. Ein Dorf nahe der türkischen Grenze wird im Norden Syriens von den Erdbeben schwer getroffen. Mittendrin: Ayas siebenköpfige Familie und sie selbst, die kurze Zeit zuvor die Welt erblickt hat. Aya – auch als Wunderbaby bezeichnet – passiert das Unfassbare. In den Erdbeben-Trümmern findet man die Kleine. Ein Retter durchtrennt die Nabelschnur mit einem Messer. Ein Nachbar bringt das unterkühlte Kind ins Krankenhaus – ihre Gliedmassen sind zu dem Zeitpunkt blau angelaufen und ihr Körper völlig mit Staub bedeckt.
14.02.2023
Bewaffnete Angreifer haben in dem Spital, in dem das Erdbeben-Baby Aja versorgt wird, gestürmt und den Spital-Chef zusammengeschlagen. Erste Berichte, nach denen das Baby entführt werden soll, stimmen aber nicht.
Bewaffnete in Nordsyrien haben ein Krankenhaus gestürmt, in dem ein in den Trümmern eines vom Erdbeben zerstörten Hauses geborenes Baby versorgt wird. Der Klinikdirektor wurde von den Angreifern verprügelt, wie ein Mitglied des Krankenhauspersonals heute sagte.
Berichte in sozialen Medien, wonach es sich bei dem Angriff vom Montagabend um den Versuch einer Entführung der kleinen Aja gehandelt habe, wies die Gewährsperson zurück. Der Klinikdirektor habe einen Pfleger, der Fotos von Aja machte, verdächtigt, sie entführen zu wollen und ihn daher entlassen, sagte die Gewährsperson, die nicht genannt werden wollte.
Der Pfleger sei wenige Stunden später in Begleitung von Bewaffneten zurückgekehrt, die den Direktor zusammengeschlagen hätten.
Aja wurde mehr als zehn Stunden nach dem verheerenden Erdbeben vom 6. Februar, das Teile der Türkei und Syriens traf, in das Krankenhaus in Afrin gebracht. Ihre Mutter starb kurz nach der Niederkunft in den Trümmern des fünfstöckigen Gebäudes, ihr Vater und vier Geschwister kamen bei dem Beben ebenfalls ums Leben. Bei seiner Entdeckung durch Rettungskräfte war das Baby noch über die Nabelschnur mit seiner Mutter verbunden. Menschen aus aller Welt haben angeboten, der Kleinen zu helfen.
Der Polizei hätten die Bewaffneten gesagt, sie hätten kein Interesse an Aja, sondern seien hinter dem Direktor her, weil er ihren Freund gefeuert habe.
Aja wird von der Ehefrau des Klinikdirektors gestillt. Das kleine Mädchen steht unter dem Schutz von Polizisten, nachdem mehrere Menschen sich fälschlicherweise als seine Verwandten ausgegeben hatten. Ajas Grossonkel Saleh al-Badran sagte, das Baby könne wohl schon bald aus dem Krankenhaus entlassen werden. Aja werde von einer Tante aufgenommen, die das Beben überlebte.