Italien 14 Tote bei Bootsunglück in Libyen – Dutzende Menschen vermisst

SDA

26.12.2021 - 19:06

Leichensäcke mit einigen der 27 Leichen von Migranten, die nach Angaben des Libyschen Roten Halbmonds am späten Samstag (25.12.2021) an zwei verschiedenen Orten in der Küstenstadt Khoms, etwa 120 km westlich von Tripolis, gefunden wurden, liegen in der Leichenhalle des Khoms City Hospital. Foto: Yousef Murad/AP/dpa
Leichensäcke mit einigen der 27 Leichen von Migranten, die nach Angaben des Libyschen Roten Halbmonds am späten Samstag (25.12.2021) an zwei verschiedenen Orten in der Küstenstadt Khoms, etwa 120 km westlich von Tripolis, gefunden wurden, liegen in der Leichenhalle des Khoms City Hospital. Foto: Yousef Murad/AP/dpa
Keystone

Nach einem Bootsunglück vor der Küste Libyens sind die Leichen von 14 Menschen geborgen worden. Vier Migranten seien gerettet worden, teilte das Innenministerium des Bürgerkriegslandes am Sonntag mit. Insgesamt waren den Angaben nach rund 60 Menschen an Bord des gekenterten Boots. Nach den Vermissten werde gesucht.

Die Behörden waren durch Berichte über angespülte Leichen auf das Unglück aufmerksam geworden. Die Migranten seien afrikanischer Herkunft. Wann genau sich das Unglück ereignete, war zunächst unklar.

Derzeit wagen wieder viele Migranten die lebensgefährliche Überfahrt von Libyen aus nach Europa. Am Samstag rettete Tunesiens Marine 44 Menschen, die aus dem Nachbarland aufgebrochen waren, um nach Italien zu fahren. Die meisten von ihnen stammten nach Angaben des tunesischen Roten Halbmondes aus Syrien und Mali. Die Menschen hatten vor der Küste der Stadt Zarzis im Süden des Landes von ihrem kaputten Boot aus um Hilfe gerufen. Die Menschen sollen nun in Notunterkünfte in Tunesien kommen. Diese seien allerdings stark überfüllt.

Auch private Hilfsorganisationen retteten in den vergangenen Tagen wieder hunderte Bootsmigranten im Mittelmeer.

Das Bürgerkriegsland Libyen hat sich in den vergangenen Jahren zum wichtigsten Transitland für Migranten entwickelt, die über das Mittelmeer nach Europa kommen wollen. Migranten sind Menschenrechtlern zufolge in Libyen immer wieder Gewalt, Erpressung und Zwangsarbeit ausgesetzt.