Ukraine-Übersicht Russland verliert über 1000 Soldaten an einem Tag +++ Selenskyj spricht von «besonders schwierigen Schlachten»

Agenturen/Red.

9.6.2023

Rettungsarbeiten nach Dammbruch wegen Minen immer gefährlicher

Rettungsarbeiten nach Dammbruch wegen Minen immer gefährlicher

Die Folgen der Dammzerstörung in der Ukraine nehmen ein immer drastischeres Ausmass an: Die seit Tagen aus dem Stausee strömenden Wassermassen haben unzählige Landminenfelder aufgewühlt, die die Kriegsparteien während des seit 15 Monaten tobenden Konflikts zur gegenseitigen Abwehr anlegt haben. Andro Mathewson, von der Minenräum-Organisation Halo, warnt vor grossen Gefahren. «Die unmittelbare Bedrohung für uns, unsere Mitarbeiter und die Zivilbevölkerung besteht darin, dass sich die Minen bewegen könnten. Wir müssen diese Gebiete daher neu vermessen und als Minenfelder markieren. Zudem werden wir uns in der Frage, wie wir die Räumung angehen wollen, neu aufstellen müssen.» Niemand weiss, wo die mitgerissenen Sprengfallen jetzt sind.

08.06.2023

Überschwemmte Dörfer, Seuchengefahr und Obdachlosgkeit: Die Schäden nach der Zerstörung des Kachowka-Damms sind gewaltig. Unterdessen äussert sich nun auch Kremlchef Putin zu der viel diskutierten ukrainischen Gegenoffensive, die möglicherweise schon im Gange ist. Mehr im Ticker.

Agenturen/Red.

9.6.2023

Nach der Zerstörung des Kachowka-Damms im Süden der Ukraine bleibt die Lage für Tausende Menschen im überschwemmten Teil des Kriegsgebiets Cherson bedrohlich. Die Vereinten Nationen sprachen am Freitag von mindestens 17’000 Menschen, die vom Dammbruch betroffen sind – es könnten auch bis zu 40’000 sein, hiess es in Genf.

In dem von der Ukraine kontrollierten Teil des Gebiets Cherson teilte Militärgouverneur Olexander Prokudin mit, 32 Ortschaften und mehr als 3600 Häuser stünden unter Wasser. Mehr als 2000 Menschen und Hunderte Tiere seien in Sicherheit gebracht worden. Prokudin rief die Menschen auf, ihre überschwemmten Häuser zu verlassen. Dem Gouverneur zufolge sank das Hochwasser um 20 Zentimeter im Vergleich zum Vortag. Der Pegel zeigte am Freitag demnach 5,38 Meter an.

In Russland äusserte sich unterdessen Kremlchef Wladimir Putin zu der mit Spannung erwarteten ukrainischen Gegenoffensive – und sagte, sie sei bereits im Gange.

UN: Frage nach Kriegsverbrechen verfrüht

Das UN-Menschenrechtsbüro kann noch nicht beurteilen, ob die Zerstörung des Staudamms ein Kriegsverbrechen ist. «Da die Umstände des Vorfalls nach wie vor unklar sind, ist es verfrüht, die Frage zu prüfen, ob ein Kriegsverbrechen begangen worden sein könnte», sagte Jeremy Laurence in Genf. «Wir bekräftigen unsere Forderung nach einer unabhängigen, unparteiischen, gründlichen und transparenten Untersuchung.» Laut Lawrence sind Anträge, die ukrainischen Gebiete unter russischer Besatzung aufzusuchen, bislang abgelehnt worden.

Tonaufnahme veröffentlicht

Die Ukraine beschuldigt russische Truppen, das Wasserkraftwerk vermint und dann in die Luft gesprengt zu haben. Der ukrainische Geheimdienst SBU veröffentlichte am Freitag eine Tonaufnahme eines Gesprächs, in dem ein russischer Soldat die Tat zugeben soll. Zu hören ist ein Mann, der sagt, eine russische Sabotagegruppe sei verantwortlich für den Anschlag. Ob die Aufnahme echt ist, war von unabhängiger Seite nicht überprüfbar. Dagegen behauptet Russland, der Staudamm sei durch ukrainischen Beschuss zerstört worden.

Militäranalyst: Dammbruch ändert Kriegsverlauf kaum

Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms dürfte nach Einschätzung eines Militäranalysten wenig unmittelbaren Einfluss auf den militärischen Verlauf des Kriegs haben. Der Staudamm liegt am Fluss Dnipro, der in der Region im Süden der Ukraine die Frontlinie im Gebiet Cherson bildet. «Es ist eher unwahrscheinlich, dass die Ukraine eine Überquerung des Dnipro als gewichtige Offensivachse vorgesehen hatte», sagte Niklas Masuhr, Forscher am Center for Security Studies der Universität ETH in Zürich, der Deutschen Presse-Agentur. Dies hänge mit den hohen Risiken einer solchen Überquerungsoperation gegen vorbereitete russische Kräfte zusammen. «Im engeren militärischen Sinne ist also nicht offensichtlich, wie der Dammbruch den Krieg kurzfristig in die eine oder andere Richtung schieben könnte.»

Wasserstand sinkt weiter im Stausee

Nach der Zerstörung des Damms sinkt der Wasserstand im Stausee weiter. Seit der Katastrophe am Dienstag sei der Stand um fast fünf Meter auf 11,7 Meter Stand Freitagmorgen gefallen, teilte der staatliche Wasserkraftwerksbetreiber Ukrhydroenergo in Kiew am Freitag mit. Das Wasser sinke um etwa einen Meter innerhalb von 24 Stunden. Das Staatsunternehmen wies auch darauf hin, dass die bisher nicht komplett eingestürzte Staumauer weiter berste. Ziel sei es nun, in den oberhalb der Kachowka-Station gelegenen Stauseen das Wasser des Dnipro zu stauen, um Reserven für den Sommer zu haben.

Russland beschiesst Ukraine mit Drohnen und Raketen

Bei neuen Angriffen auf die Ukraine hat Russland das Land mit Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen attackiert. Insgesamt seien 10 von 16 Drohnen und 4 Marschflugkörper abgeschossen worden, teilten die Luftstreitkräfte in Kiew mit. Im ganzen Land hatte es Luftalarm gegeben. Im Raum Schytomyr gab es einen Toten und drei Verletzte nach dem Abschuss einer Rakete, die Trümmer stürzten zu Boden und trafen mehrere Wohnhäuser, teilte die Gebietsverwaltung mit. In der Stadt Uman im zentralukrainischen Gebiet Tscherkassy schlugen laut Behörden zwei Raketen in ein Industrieobjekt und eine Autowaschanlage ein. Acht Menschen seien verletzt worden, zwei von ihnen schwer, hiess es.

Russland hatte seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 begonnen und Tod und Zerstörung über das Land gebracht sowie zahlreiche Gebiete besetzt. Die Ukraine hat eine Grossoffensive mit westlicher Militärhilfe zur Befreiung ihrer Territorien, darunter die 2014 von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim, in Aussicht gestellt. Das Kampfgeschehen hatte sich in den vergangenen Tagen deutlich intensiviert. Auch russische Grenzregionen wie Belgorod, Kursk und Brjansk klagten über vermehrten Beschuss. Offiziell hat Kiew den Beginn der Grossoffensive aber noch nicht bestätigt.

Putin: Ukrainische Gegenoffensive hat begonnen

Laut Kremlchef Wladimir Putin ist die lang erwartete ukrainische Gegenoffensive jedoch im Gange. «Wir können mit Sicherheit sagen, dass diese Offensive begonnen hat», sagte Putin am Freitag der Agentur Interfax zufolge vor Journalisten. Zuvor hatten auch schon einige internationale Medien unter Berufung auf ukrainische Militärvertreter vermutet, dass die Aktion zur Befreiung von Russland besetzter Gebiete seit einigen Tagen laufe. Kiew selbst hält sich bedeckt, hatte allerdings auch immer betont, dass es sich nicht zum Beginn der eigenen Offensive äussern werde.

Putin sagte, es gebe bereits seit fünf Tagen «intensive Kämpfe». Ausserdem behauptete er, die Ukrainer hätten an keinem Frontabschnitt ihre Ziele erreicht. Das liess sich allerdings nicht unabhängig überprüfen. Insbesondere die russische Seite fällt seit Kriegsbeginn immer wieder durch militärische Falschaussagen auf.


Die Ereignisse des Tages in der Übersicht

Das Wichtigste im Überblick

  • Der Internationale Gerichtshof hat den Weg freigemacht für eine Beteiligung von Verbündeten der Ukraine in einem Prozess gegen Russland.
  • In der Region Saporischschja hat es nach russischen Angaben zu heftigen Gefechten gekommen. 
  • Das AKW Saporischschja erhält laut Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) nach der Flutkatastrophe weiterhin Wasser für seine Kühlung.
  • Laut den britischen Geheimdiensten dürfte Moskau die anstehende Verlängerung des Getreideabkommens als Druckmittel nutzen.
  • Bei der Flutkatastrophe im Süden der Ukraine sind mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen.
  • Die Entwicklungen von Donnerstag findest du hier.
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    Wir beenden den Live-Ticker am Freitag

  • 21.55 Uhr

    Selenskyj spricht von «besonders schwierigen Schlachten»

    Unter dem Eindruck von Berichten über die möglicherweise gestartete ukrainische Gegenoffensive hat Präsident Wolodymyr Selenskyj von «besonders schwierigen Schlachten» gesprochen. Er habe am Freitag ein Treffen mit der Stawka, dem Oberkommando der Ukraine, abgehalten, sagte Selensykj in seiner abendlichen Videoansprache. «Wir fokussieren unsere Aufmerksamkeit auf alle Richtungen, wo unsere Handlungen gebraucht werden und wo der Feind Niederlagen erleiden kann», fügte er hinzu. Es sei um «unsere Defensivhandlungen, unsere Offensivhandlungen, unsere Gewinne an den Frontlinien» gegangen.

    Dann dankte Selenskyj allen Soldaten, «die sich in diesen Tagen in besonders schwierigen Schlachten befinden». Darüber hinaus berichtete der ukrainische Staatschef über die weiter anhaltenden Rettungsaktionen nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im südlichen Gebiet Cherson.

  • 21.38 Uhr

    US-Regierung: Iran unterstützt Russland bei Bau von Drohnenfabrik

    Die USA gehen davon aus, dass der Iran Russland mit Materialien zum Bau einer Drohnenfabrik versorgt. «Diese Anlage könnte Anfang nächsten Jahres voll betriebsbereit sein», sagte der Kommunikationsberater des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Freitag. Demnach wird diese Fabrik in der russischen Sonderwirtschaftszone Alabuga gebaut. Die US-Regierung beruft sich dabei unter anderem auf Satellitenbilder. «Die Unterstützung fliesst in beide Richtungen: von Iran nach Russland und von Russland nach Iran», so Kirby.

    Russland biete dem Iran eine beispiellose Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich an, unter anderem bei Raketen, Elektronik und Luftabwehr. Die Partnerschaft zwischen Teheran und Moskau scheine sich zu vertiefen, mahnte Kirby. Seit Mai habe Russland Hunderte Drohnen sowie aus Ausrüstung für die Fabrik aus dem Iran erhalten. Diese Drohnen würden vom russischen Militär im Angriffskrieg gegen die Ukraine eingesetzt. Die Drohnen würden über das Kaspische Meer nach Russland verschifft, sagte Kirby weiter.

    Immer wieder kommt es im Krieg Russlands gegen die Ukraine zu Drohnenangriffen. Zum Einsatz kommen dabei mutmasslich Kampfdrohnen iranischer Bauart. 
    Immer wieder kommt es im Krieg Russlands gegen die Ukraine zu Drohnenangriffen. Zum Einsatz kommen dabei mutmasslich Kampfdrohnen iranischer Bauart. 
    Archivbild: Keystone
  • 21.07 Uhr

    Selenskyj lobt «Heldentum» ukrainischer Soldaten in «harten Kämpfen»

    Nach russischen Angaben zum Beginn der lange erwarteten Gegenoffensive der Ukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Streitkräfte für ihr «Heldentum» gelobt. «Für unsere Soldaten, für alle, die sich in diesen Tagen in besonders harten Kämpfen befinden. Wir sehen euer Heldentum und wir sind euch dankbar für jede Minute eures Lebens», sagte Selenskyj in seiner täglichen Ansprache am Freitagabend.

    Offizielle Stellen in der Ukraine hatten zuletzt erklärt, die Streitkräfte seien bereit für ihre seit langem erwartete Gegenoffensive - es werde jedoch keine formelle Verkündung von deren Start geben. Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte dann am Freitag, die ukrainische Gegenoffensive habe begonnen, die ukrainische Armee habe aber «ihre Ziele nicht erreicht».

  • 20.21 Uhr

    Ukraine meldet über 213’770 eliminierte russische Soldaten

    Seit Beginn der russischen Invasion auf die Ukraine sind gemäss Angaben des ukrainischen Generalstabs 213’770 russische Soldaten getötet oder verletzt worden. Die Zahl der Toten sei in den letzten 24 Stunden um etwa 1010 gestiegen.

    Ausserdem seien weitere zehn Panzer, 24 gepanzerte Fahrzeuge, 34 Artilleriesysteme, vier Mehrfachraketenwerfer, vier Luftverteidigungssystem und 13 Drohnen zerstört worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

  • 19.45 Uhr

    Britische Kampfjets fangen russische Flugzeuge in Nähe von Nato-Luftraum ab

    Grossbritannien hat zwei Tage in Folge Kampfjets entsandt, um mehrere russische Flugzeuge unweit des Nato-Luftraums abzufangen und zu eskortieren. «Die russischen Flugzeuge hielten sich nicht an die internationalen Regeln, indem sie nicht mit den entsprechenden Fluginformationsgebieten (FIR) kommunizierten», erklärte das britische Verteidigungsministerium am Freitag. Die russischen Flugzeuge seien bei den Vorfällen am Donnerstag und Freitag jedoch im «internationalen Luftraum» geblieben und «professionell geflogen», hiess es weiter.

    Am Donnerstagabend wurden den Angaben zufolge in Estland stationierte Typhoon-Flugzeuge der Royal Air Force sowie schwedische Flugzeuge vom Typ Gripen «mobilisiert», um zwei russische Flugzeuge abzufangen, «die in der Nähe des schwedischen und des Nato-Luftraums flogen». Am Freitagmorgen starteten die britischen Kampfjets erneut, da russische Flugzeuge südlich von Russland in Richtung der russischen Exklave Kaliningrad flogen. Anschliessend fingen die britischen Jets russische Flugzeuge über dem Finnischen Meeresbusen und der Ostsee ab.

    Später hätten die britischen Flieger Verstärkung von Flugzeugen der finnischen Armee erhalten, erklärte das Verteidigungsministerium. Außerdem seien portugiesische und rumänische Flugzeuge an dem Einsatz beteiligt gewesen.

  • 19.10 Uhr

    Schweden bereit zur Aufnahme von Nato-Truppen noch vor eigenem Beitritt

    Schweden hat sich bereit erklärt, vorläufige Nato-Stützpunkte auf seinem Territorium zu erlauben - noch bevor es ein volles Mitglied des Militärbündnisses ist. «Die Regierung hat entschieden, dass die Armee Vorbereitungen mit der Nato und Nato-Mitgliedstaaten vornehmen kann, um künftige gemeinsame Einsätze zu ermöglichen», erklärte der schwedische konservative Ministerpräsident Ulf Kristersson in einem Artikel in der Tageszeitung «Dagens Nyheter» am Freitag, den auch Verteidigungsminister Pal Jonson unterschrieb.

    Die genannten Vorbereitungen könnten auch eine übergangsweise Stationierung von Material und Personal auf schwedischem Boden umfassen, hiess es darin. «Die Entscheidung sendet ein klares Signal an Russland und stärkt Schwedens Verteidigung», schrieben Kristersson und Jonson. Die Präsenz von Nato-Truppen diene zudem der Abschreckung gegen Russland.

    Nur vollständige Mitglieder der Nato können sich auf den in Artikel 5 geregelten Bündnisfall berufen. Dieser sieht bei einem «bewaffneten Angriff» auf einen oder mehrere Mitgliedstaaten eine kollektive Antwort vor.

    Schweden  hofft, bis zum Nato-Gipfel im Juli Mitglied der Allianz zu werden.
    Schweden hofft, bis zum Nato-Gipfel im Juli Mitglied der Allianz zu werden.
    Atchivbild: Jonas Ljungdahl/Bildbyran via ZUMA Wire/dpa
  • 18.29 Uhr

    UN-Gericht lässt Ukraine-Verbündete zu im Prozess gegen Russland

    Der Internationale Gerichtshof hat den Weg freigemacht für eine Beteiligung von Verbündeten der Ukraine in einem Prozess gegen Russland. Die höchsten Richter der Vereinten Nationen gaben am Freitag in Den Haag den Anträgen von 32 Staaten statt, darunter auch Deutschland.

    Die Ukraine hatte im vergangenen Jahr kurz nach der russischen Invasion das Nachbarland verklagt. Die Regierung in Kiew berief sich auf die Völkermord-Konvention. Russland hatte seinen Angriff zunächst damit gerechtfertigt, dass ein Völkermord verhindert werden müsse. Damit aber habe das Land die Konvention verletzt, so die Ukraine. Ausserdem beschuldigt Kiew Russland des Völkermords.

    In einem Vorentscheid hatte das UN-Gericht angeordnet, dass Russland die militärische Gewalt unverzüglich stoppen müsse. Russland selbst boykottierte die Anhörung demonstrativ.

  • 18.20 Uhr

    EU-Staaten wollen Regeln für die Verfolgung von Sanktionsverstössen

    In der EU soll es künftig Mindestvorschriften für die Bestrafung von Verstössen gegen EU-Sanktionen geben. So soll zum Beispiel die Lieferung von Militärgütern an Russland künftig EU-weit mit einer Freiheitsstrafe im Höchstmass von mindestens fünf Jahren geahndet werden. Das bedeutet, dass Strafregeln nicht mehr möglich wären, die für solche Vergehen nur Strafen von bis zu zwei Jahren vorsehen.

    Die am Freitag bei einem Innenministertreffen in Luxemburg vereinbarten Pläne wurden erarbeitet, um insbesondere die Umgehung von Strafmassnahmen gegen Russland zu reduzieren. Bislang sind EU-Mitgliedstaaten nicht verpflichtet, solche Verstösse strafrechtlich zu verfolgen. In Deutschland werden nach Angaben aus Regierungskreisen vermutlich keine Gesetzesänderungen notwendig sein, weil Sanktionsverstösse dort schon heute hart bestraft werden können.

    Der deutsche Bundesjustizminister Marco Buschmann sagte in Luxemburg, es sei ein grosses Anliegen, sich weiterhin an der Seite der Ukraine gegen den verbrecherischen Angriffskrieg Russlands vorzugehen. Der FDP-Politiker warb bei dem EU-Treffen deswegen auch für eine deutsch-französische Initiative, die der Europäischen Staatsanwaltschaft (EUStA) ein Vorgehen gegen Sanktionsbrüche ermöglichen soll.

    «Ich glaube, das ist ein guter Schritt, weil es um europäisches Recht geht», sagte Buschmann. Die Europäische Staatsanwaltschaft habe bereits bei anderen Themen gezeigt, wie effektiv sie vorgehen könne.

  • 17.36 Uhr

    USA schnüren neues Hilfspaket für die Ukraine

    Die US-Regierung stellt der Ukraine weitere milliardenschwere Militärhilfen zur Abwehr des russischen Angriffskrieges zur Verfügung. Das US-Verteidigungsministerium kündigte am Freitag in Washington ein neues Paket mit militärischer Ausrüstung im Umfang von 2,1 Milliarden Dollar an. Darin enthalten ist nach Pentagon-Angaben unter anderem Munition für diverse Waffensysteme, die die USA bereits an die Ukraine geliefert haben.

    Die Vereinigten Staaten gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion und stellten in den vergangenen Monaten in rasanter Abfolge Pakete mit militärischer Ausrüstung in gewaltigem Umfang bereit.

    Nach Pentagon-Angaben haben die USA seit dem Kriegsbeginn Ende Februar 2022 militärische Hilfe im Umfang von mehr als 39,7 Milliarden US-Dollar für Kiew bereitgestellt oder zugesagt.

  • 17.07 Uhr

    Putin: Ukrainische Gegenoffensive hat begonnen

    Die ukrainische Armee hat nach Angaben von Russlands Präsident Wladimir Putin ihre seit Langem erwartete Gegenoffensive gestartet.

    «Wir können mit Sicherheit sagen, dass diese Offensive begonnen hat», sagte Putin am Freitag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge vor Journalist*innen. Zuvor hatten auch schon einige internationale Medien unter Berufung auf ukrainische Militärvertreter vermutet, dass die Aktion zur Befreiung von Russland besetzter Gebiete seit einigen Tagen laufe. Kiew selbst hält sich bedeckt, hatte allerdings auch immer betont, dass es sich nicht zum Beginn der eigenen Offensive äussern werde.

    Putin sagte, es gebe bereits seit fünf Tagen «intensive Kämpfe». Ausserdem behauptete er, die Ukrainer hätten an keinem Frontabschnitt ihre Ziele erreicht. Das liess sich allerdings nicht unabhängig überprüfen. Insbesondere die russische Seite fällt seit Kriegsbeginn immer wieder durch militärische Falschaussagen auf.

  • 16.30 Uhr

    Putin kündigt Verlegung von Atomwaffen nach Belarus für Juli an

    Russland wird nach den Worten von Präsident Wladimir Putin im Juli mit der Verlegung von einigen seiner taktischen Atomwaffen nach Belarus beginnen. Der Bau der Einrichtungen für die Waffen werde bis zum 7./8. Juli abgeschlossen, erklärte Putin bei einem Treffen mit seinem belarussischen Kollegen Alexander Lukaschenko in Sotschi. Bald darauf würden sie auf das Gebiet des russischen Nachbarlands und Verbündeten gebracht.

    «Alles verläuft wie geplant», sagte Putin bei seinem Treffen mit Lukaschenko am Schwarzen Meer. Seine Äusserungen wurden im Fernsehen übertragen.

    Putin hatte die Pläne zur Stationierung taktischer Atomwaffen in Belarus bereits Ende März bekanntgegeben. Um wie viele Atomwaffen es sich handelt, teilte Russland nicht mit. Der Schritt wurde von Beobachtern als Warnung an den Westen gewertet, der seine Militärhilfe für die Ukraine weiter hochfährt.

    Taktische Nuklearwaffen dienen der Vernichtung von feindlichen Truppen und Waffen auf dem Schlachtfeld. Sie haben eine relativ kurze Reichweite und eine viel geringere Sprengkraft als Atomsprengköpfe auf strategischen Langstreckenraketen, die ganze Städte auslöschen können.

    Der belrussische Machthaber Alexander Lukaschenko (l.) bei einem Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin am Schwarzen Meer.
    Der belrussische Machthaber Alexander Lukaschenko (l.) bei einem Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin am Schwarzen Meer.
    Bild: AP

    Russland hat belarussisches Gebiet bereits genutzt, um von dort am 24. Februar 2022 seinen Angriff auf die Ukraine zu starten. Seither sind dort russische Truppen und Waffen stationiert.

    Die im Exil lebende belarussische OppositionsführerinSwetlana Tichanowskaja verurteilte den Schritt. Putin «und seine Marionette Lukaschenko» wollten unmittelbar vor dem Nato-Gipfel in Vilnius im Juli Atomwaffen in Belarus stationieren. «Das ist grobe Erpressung, ein Versuch, Europa zu zwingen, klein beizugeben», sagte sie. Lukaschenko ist mit seiner Regierung politisch und wirtschaftlich von Russland abhängig.

  • 16.23 Uhr

    Laut Moskau acht Tote nach Überflutungen

    Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine sind nach Angaben der von Russland eingesetzten Behörden bei Überschwemmungen acht Menschen getötet worden. Nach der Zerstörung des Staudamms habe das austretende Wasser mehr als 22'000 Häuser in 17 Orten überflutet, erklärte der von Moskau eingesetzte Gouverneur der betroffenen Region Cherson, Wladimir Saldo, im Onlinedienst Telegram. Der Pegel könne «bis zu zehn Tage weiter steigen».

    Saldo warf ukrainischen Streitkräften vor, die Gegend zu beschiessen, was «die Arbeit der Rettungskräfte erschwert». AFP-Journalisten in der von der Ukraine gehaltenen Stadt Cherson und Umgebung berichteten jedoch von Beschuss, der von russischen Stellungen auszugehen schien. Kiew und Moskau werfen einander gegenseitig vor, für die Zerstörung des Staudamms verantwortlich zu sein.

  • 16.16 Uhr

    Iran unterstützt laut US-Geheimdiensten Drohnenbau in Russland

    Der Iran unterstützt Russland nach Informationen der US-Geheimdienste beim Bau einer Drohnenfabrik östlich von Moskau. Der Kreml wolle sich auf diese Weise ständigen Nachschub für den Angriff auf die Ukraine sichern, hiess es in einem Bericht der Geheimdienste, den das Weisse Haus veröffentlichte.

    Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte, US-Geheimdienstmitarbeiter glaubten, dass eine Fertigungsanlage in der russischen Sonderwirtschaftszone Alabuga zu Beginn des kommenden Jahres betriebsbereit sein könnte. Das Weisse Haus veröffentlichte auch Satellitenbilder, die im April von dem Industriestandort einige hundert Kilometer östlich von Moskau aufgenommen wurden.

    Bei vielen russischen Angriffen werden auch vom Iran bereitgestellte Drohnen eingesetzt.
    Bei vielen russischen Angriffen werden auch vom Iran bereitgestellte Drohnen eingesetzt.
    Iranian Army/dpa (Archivbild)

    Die Regierung von Präsident Joe Biden hatte im Dezember mitgeteilt, sie gehe davon aus, dass Teheran und Moskau den Aufbau einer Drohnen-Fertigungsstrasse in Russland für den Ukraine-Krieg in Erwägung zögen. Die neuen Informationen deuten darauf hin, dass das Projekt in der Region Jelabuga in der Region Tatarstan bereits über das Konzeptstadium hinaus ist.Der Iran lieferte nach eigenen Angaben vor Beginn des Krieges Drohnen an Russland, seitdem jedoch nicht mehr.

  • 16.05 Uhr

    Norwegisches Institut «sicher, dass es eine Explosion gab» am Staudamm

    Das norwegische seismologische Institut Norsar hat eine Explosion am ukrainischen Kachowka-Staudamm zum Zeitpunkt seiner Zerstörung festgestellt. «Wir sind sicher, dass es eine Explosion gab», sagte Norsar-Chef Ben Dando der Nachrichtenagentur AFP am Freitag. Dies würde die allgemeine Annahme bestätigen, dass der Staudamm durch eine bewusste Aktion zerstört wurde – und nicht aufgrund von Schäden durch vorherige Bombardierungen nachgab. Angaben zum möglichen Auslöser der Explosion machte das Institut nicht.

    Nach Angaben des unabhängig arbeitenden Instituts ereignete sich die Explosion am Dienstag um 2.54 Uhr Ortszeit in einem Gebiet, dessen Koordinaten sich mit denen des Staudamms am Fluss Dnipro im Süden der Ukraine decken. Die Stärke der Detonation habe  «zwischen 1 und 2» gelegen. «Das ist keine leichte Explosion», erklärte Dando. Das Ereignis sei von der Bukowina-Messstation in Rumänien festgestellt worden, die etwa 620 Kilometer vom Ort der Explosion entfernt liegt.

    Der in russisch besetztem Gebiet liegende Kachowka-Staudamm war in der Nacht zum Dienstag zerstört worden, grosse Mengen Wasser traten aus. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen.

    Die Ukraine und Russland werfen einander gegenseitig vor, für den Vorfall verantwortlich zu sein.

    Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms führt zu schweren Überflutungen.
    Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms führt zu schweren Überflutungen.
    Bild: Uncredited/Maxar Technologies/AP/dpa
  • 15.57 Uhr

    Dammbruch hat auch wirtschaftliche Folgen

    Die Wirtschaftsleistung der Ukraine ist im ersten Quartal um 10,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eingebrochen. Der Rückgang fiel nach den am Freitag veröffentlichten Angaben von Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko aber geringer aus als erwartet.

    Sie war von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 14 Prozent ausgegangen. Im Vergleich zum vierten Quartal 2022 sei das BIP sogar um 2,4 Prozent gestiegen. Swyrydenko sieht darin einen Grund für Optimismus: «Solche Daten deuten darauf hin, dass die Wirtschaft der Ukraine sich schneller anpasst und erholt als bisher erwartet.»

    Swyrydenko beklagte die Folgen des russischen Angriffskrieges. Der Krieg begann am 24. Februar 2022 und wirkte sich deshalb nicht voll auf das erste Quartal des Vorjahres aus. Als Probleme führte die Ministerin nun Verzögerungen beim Export von Getreide und anderen Agrargütern an sowie für die Zukunft die Folgen der Zerstörung des Kachowka-Staudamms.

    Aus dem Stausee läuft weiterhin Wasser ab, das grosse Wirtschaftsflächen flutet. Die Schäden der Katastrophe, die am Dienstag begonnen hatte, sind noch nicht voll erfasst.

  • 14.14 Uhr

    UNO: Frage nach Kriegsverbrechen bei Dammzerstörung verfrüht

    Das UNO-Menschenrechtsbüro kann noch nicht beurteilen, ob die Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine ein Kriegsverbrechen ist. «Da die Umstände des Vorfalls nach wie vor unklar sind, ist es verfrüht, die Frage zu prüfen, ob ein Kriegsverbrechen begangen worden sein könnte», sagte Jeremy Laurence am Freitag in Genf. «Wir bekräftigen unsere Forderung nach einer unabhängigen, unparteiischen, gründlichen und transparenten Untersuchung.» Nach Angaben von Lawrence sind alle Anträge, die ukrainischen Gebiete unter russischer Besatzung aufzusuchen, bislang abgelehnt worden.

    Die Ukraine beschuldigt russische Truppen, das Wasserkraftwerk an dem Staudamm vermint und dann gesprengt zu haben. Dagegen behauptet Russland, der Staudamm sei durch ukrainischen Beschuss zerstört worden. Experten schliessen auch nicht aus, dass der von Russland seit langem kontrollierte Staudamm schlecht gewartet und unter dem Druck der Wassermassen zerstört wurde.

  • 13.58 Uhr

    Selenskyj deutet Erfolge bei Offensive an

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Video-Botschaft nur vage über die jüngsten Kämpfe gegen die russischen Angriffstruppen berichtet. Er sei in Kontakt mit den ukrainischen Einheiten in «allen heissesten Gegenden» und lobte sie für das «Ergebnis» ihrer Anstrengungen, das er aber nicht näher erklärte.

    Das am Freitag von seinem Büro veröffentlichte Video, das der Präsident offenbar nach seinem Besuch in den Überschwemmungsgebieten am Kachowka-Damm am Donnerstag von einem Zug aus aufgenommen hatte, wurde von einigen Beobachtern als mögliche Anspielung auf die lange erwartete ukrainische Gegenoffensive verstanden. Mehrere westliche Militärexperten vermuten, dass diese Offensive bereits im Gange ist, die ukrainische Führung hat das aber bisher nicht bestätigt. Selenskyj sagte in dem Video, die Zeit sei noch nicht gekommen, um Einzelheiten der Kämpfe offenzulegen.

    Ein ukrainischer Soldat posiert am 4. Juni 2023 vor dem erwarteten Beginn der ukrainischen Offensive für die Kamera. 
    Ein ukrainischer Soldat posiert am 4. Juni 2023 vor dem erwarteten Beginn der ukrainischen Offensive für die Kamera. 
    Archivbild: Keystone
  • 13.07 Uhr

    Polens Bauern blockieren Grenzübergang zur Ukraine

    Aus Protest gegen Marktverzerrungen durch günstige Agrarimporte aus der Ukraine haben polnische Bauern einen Grenzübergang zum östlichen Nachbarland blockiert. Der Grenzübergang Dorohusk sei derzeit für den Güterverkehr aus der Ukraine nicht passierbar, teilte die Strassenverkehrsdirektion am Freitag mit. Nach Angaben der Organisatoren soll die Blockade bis Sonntagabend anhalten.

    Sie wollen damit gegen den Preisverfall protestieren, die durch den Import von Getreide und anderen Agrarprodukten aus der Ukraine entstanden sind. «Viele Landwirtschaftsbetriebe sind in einer dramatischen Situation», sagte Organisator Bartlomiej Szajner von der Initiative Geeintes Dorf dem Portal «Super Tydzien Chelmski». Auch die von der polnischen Regierung versprochenen Finanzhilfen seien bei den betroffenen Landwirten noch nicht eingegangen.

    Die Ukraine ist einer der weltweit grössten Getreideexporteure. Nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatten Polen und andere Länder in der Region angeboten, beim Transit des ukrainischen Getreides in Drittländer zu helfen, da Russland die traditionellen Handelsrouten blockierte. Doch der Weitertransport stockte, auch weil die Kapazität der Häfen nicht ausreichte.

    Ein Teil des für den Transit bestimmten Getreides gelangte zudem auf den polnischen Markt, was dort zu einem Preisverfall führte. Bereits im April hatten Polens Landwirte deshalb protestiert. Polens Regierung verfügte zunächst einen Importstopp, einigte sich später aber mit der Ukraine darauf, dass der Getreidetransit mit einem Überwachungssystem kontrolliert wird.

  • 12.50 Uhr

    Scholz, Duda und Macron beraten am Montag

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz will am Montagabend in Paris mit den Präsidenten Frankreichs und Polens, Emmanuel Macron und Andrzej Duda, über die Lage in der Ukraine beraten. Dabei gehe es sowohl um die weitere militärische Unterstützung als auch um humanitäre Hilfe nach der teilweisen Zerstörung des Kachowka-Staudamms, teilte der Elysée am Freitag mit.

    Thema des Arbeitsessens seien zudem Sicherheitsgarantien für die Ukraine sowie die Vorbereitung der anstehenden Gipfel der EU und der Nato. Das jüngste Treffen im Format des sogenannten Weimarer Dreiecks hatte im Februar in München stattgefunden. Nach der Begrüssung durch Macron um 19.30 Uhr seien Pressestatements geplant, sagte in Berlin Regierungssprecher Steffen Hebestreit.

  • 11.32 Uhr

    Verletzte nach Drohneneinschlag im russischen Woronesch

    Bei einem Einschlag einer Drohne in einem mehrgeschossigen in der russischen Stadt Woronesch sind am Freitag laut Behörden drei Menschen verletzt worden.

    Der Vorfall werde untersucht, teilte Gebietsgouverneur Alexander Gussew mit. Auf Fotos war zu sehen, dass mehrere Wohnungen in den unteren Etagen des Hauses zerstört sind. Das Gebiet Woronesch im Südwesten Russlands grenzt teils an die Ukraine, gegen die Moskau seit mehr als 15 Monaten einen Angriffskrieg führt.

    Die grenznahen Regionen klagen immer wieder über Beschuss von ukrainischem Gebiet. Besonders betroffen ist derzeit das Gebiet Belgorod.

  • 11.18 Uhr

    Kachowka-Damm stürzt weiter ein

    Nach der Zerstörung des Kachowka-Damms im südukrainischen Kriegsgebiet Cherson geht der Wasserstand im Stausee weiter zurück. Wie der Nachrichtensender ntv berichtet, teilte der staatliche Wasserkraftwerksbetreiber Ukrhydroenergo am Freitagmorgen mit, dass der Wasserstand inzwischen um fast fünf Meter auf 11,7 Meter gesunken sei. Er gehe dabei um etwa einen Meter innerhalb eines Tages zurück. 

    Das Staatsunternehmen erklärte demnach auch, dass die bisher nicht komplett eingestürzte Staumauer weiter berste. Man habe derzeit zum Ziel, in den oberhalb der Kachowka-Station gelegenen Stauseen das Wasser des Dnipro zu stauen, um Reserven für den Sommer zu bekommen.

    Der beschädigte Kachowka-Damm am 7. Juni 2023. Wie der Wasserkraftwerksbetreiber Ukrhydroenergo bekannt gab, verfallen die Mauern des Bauwerks weiter. 
    Der beschädigte Kachowka-Damm am 7. Juni 2023. Wie der Wasserkraftwerksbetreiber Ukrhydroenergo bekannt gab, verfallen die Mauern des Bauwerks weiter. 
    Bild: Keystone
  • 10.54 Uhr

    London: Russland dürfte Getreideabkommen als Druckmittel nutzen

    Moskau dürfte nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten die im Juli anstehende Verlängerung des Getreideabkommens mit der Ukraine als Druckmittel für die Durchsetzung seiner Interessen nutzen.

    Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministeriums in London am Freitag hervor.

    Demnach behindere Russland beinahe sicher schon jetzt die ukrainischen Getreideexporte durch die absichtliche Verlangsamung von Kontrollen. Derzeit werden demnach nur eines oder zwei Schiffe pro Tag kontrolliert – im Herbst vergangenen Jahres seien es hingegen zwischen sechs und acht Schiffen gewesen.

    Das im vorigen Sommer geschlossene Getreideabkommen beendete eine monatelange russische Seeblockade ukrainischer Schwarzmeerhäfen. Damit kann die Ukraine als einer der wichtigsten Getreideexporteure weltweit wieder Korn ausführen – wenn auch im beschränkten Umfang. Das Abkommen wurde mehrfach verlängert, zuletzt Mitte Mai um zwei Monate.

    «Russland versucht wahrscheinlich Zugeständnisse zu erreichen hinsichtlich der Wiederöffnung der Toljatti-Odessa-Pipeline, über die Russland Ammoniak durch die Ukraine via Odessa exportiert», hiess es in der Mitteilung der Briten weiter. Dass die Pipeline in den vergangenen Tagen beschädigt worden und derzeit nicht in Betrieb sei, mache die Situation komplizierter.

    «Es wird wahrscheinlich weitere russische Rhetorik und Behinderung des Getreideabkommens geben in den Wochen vor Ablauf der Frist zur nächsten Erneuerung am 16. Juli 2023», hiess es in der Mitteilung weiter.

    Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

  • 10.18 Uhr

    Russen berichten von «intensiven Kämpfen» in Region Saporischschja

    In der südukrainischen Region Saporischschja hat es nach russischen Angaben am Freitag Gefechte zwischen russischen und ukrainischen Verbänden gegeben. Derzeit werde in der Gegend zwischen Orechowo und Tokmak gekämpft, teilte ein Vertreter der russischen Besatzungsbehörden, Wladimir Rogow, im Onlinedienst Telegram mit.

    Der russische Konflikt-Korrespondent Alexander Sladkow berichtete auf Telegram von «intensiven Kämpfen» in dem Gebiet. «Der Feind unternimmt unglaubliche Anstrengungen, Angriffe. Vergeblich. Unsere Kräfte halten durch. Die Frontlinie ist stabil», schrieb er.

    Die Informationen konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Die ukrainische Armee teilte in einem Eintrag im Onlinenetzwerk Facebook lediglich mit, dass «der Gegner in Saporischschja in der Defensive bleibt». Sie erklärte, sie habe vier Raketen und zehn von rund 20 Drohnen zerstört, die Russland auf «militärische Einrichtungen und kritische Infrastruktur» abgefeuert habe.

  • 9.57 Uhr

    Kiew verurteilt russische Angriffe während Evakuierungen

    Die Ukraine hat russische Angriffe während der Hilfsmassnahmen für die von Überschwemmungen getroffene Stadt Cherson verurteilt. «Wir verurteilen die Bombardierung der Evakuierungszonen aufs Schärfste», sagte der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kyslyzja am Donnerstag in New York. Er forderte die russischen Behörden auf, die Angriffe einzustellen und nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms einen «vollständigen, sicheren und ungehinderten» Zugang für Hilfslieferungen zu ermöglichen.

    Humanitären Einsatzkräften insbesondere der Vereinten Nationen und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuzes (IKRK) müsse es ermöglicht werden, den Menschen in den von den Überschwemmungen betroffenen Gebieten am von Russland kontrollierten linken Ufer des Dnipro zu helfen, forderte Kyslyzja.

    Die Ukraine warf den russischen Streitkräften vor, Cherson anzugreifen, während tausende Zivilisten aus überschwemmten Gebieten in Sicherheit gebracht wurden. Nach ukrainischen Angaben wurden bei russischen Luftangriffen auf das Zentrum der Stadt und ihr Umland ein Mensch getötet und 18 weitere verletzt, darunter auch Angehörige der Rettungsdienste.

    Der in russisch besetztem Gebiet liegende Kachowka-Staudamm am Fluss Dnipro war bei einer Explosion in der Nacht zum Dienstag teilweise zerstört worden, grosse Mengen Wasser traten aus. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Kiew und Moskau werfen einander gegenseitig vor, für den Vorfall verantwortlich zu sein.

  • 8.31 Uhr

    Russland beschiesst Ukraine mit Drohnen und Raketen

    Bei neuen Angriffen auf die Ukraine hat Russland das Land mit Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen angegriffen. Insgesamt seien 10 von 16 Drohnen und 4 Marschflugkörper abgeschossen worden, teilten die Luftstreitkräfte am Freitagmorgen in Kiew mit. Im ganzen Land hatte es zuvor Luftalarm gegeben. In der Stadt Uman im zentralukrainischen Gebiet Tscherkassy schlugen laut Behörden zwei Raketen in ein Industrieobjekt und eine Autowaschanlage ein. Acht Menschen seien verletzt worden, zwei von ihnen schwer, hiess es.

    In der Region Dnipropetrowsk beschädigten Trümmer abgeschossener Drohnen und Raketen zwei Wohnhäuser, eine Gasleitung und ein Auto, wie der Militärgouverneur des Gebiets, Serhij Lyssak, mitteilte. Es gebe keine Verletzten, sagte er. Russland überzieht die Ukraine immer wieder mit Drohnen- und Raketenangriffen. Auch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew gab es am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag wieder Luftalarm. Über Schäden wurde nichts bekannt.

    In der russischen Grenzregion Belgorod, die seit Tagen von ukrainischer Seite beschossen wird, meldeten die Behörden am Freitagmorgen erneut nächtliche Angriffe. Die Flugabwehr habe im Gebiet und in der Stadt Belgorod gearbeitet, sagte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow, in einer Videobotschaft. In einer Ortschaft seien Wohnhäuser zerstört worden. Er sprach von insgesamt drei Verletzten. Auch die Stadt Schebekino sei erneut beschossen worden, Wohnhäuser seien zerstört. Aber Inspektionen dort seien wegen des Beschusses derzeit nicht möglich, sagte er.

    Russland hatte seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 begonnen und Tod und Zerstörung über das Land gebracht sowie zahlreiche Gebiete besetzt. Die Ukraine hat eine Grossoffensive mit westlicher Militärhilfe zur Befreiung ihrer Territorien, darunter die schon 2014 von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim, in Aussicht gestellt. Das Kampfgeschehen hatte sich in den vergangenen Tagen deutlich intensiviert. Auch russische Grenzregionen wie Belgorod, Kursk und Brjansk klagten über vermehrten Beschuss. Offiziell hat Kiew den Beginn der Grossoffensive aber noch nicht bestätigt.

    Ukrainische Soldaten feuern am 8. Juni 2023 aus einer Stellung in der Region Luhansk. 
    Ukrainische Soldaten feuern am 8. Juni 2023 aus einer Stellung in der Region Luhansk. 
    KEYSTONE
  • 7.23 Uhr

    Überschwemmungen grossteils auf russisch besetztem Gebiet

    Der Bruch des Kachowka-Staudamms hat zu massiven Überflutungen in der Region Cherson geführt. Am Donnerstag standen rund 600 Quadratkilometer unter Wasser, wie der Gouverneur der Region, Oleksandr Prokudin, mitteilte. Wie er sagte, würden dabei 68 Prozent des überschwemmten Gebiets auf dem von Russland besetzten linken Ufer des Flusses Dnipro liegen. 

  • 6.08 Uhr

    Selenskyj lobt «Erfolge» bei Kämpfen in der Ostukraine

    Der ukrainische Präsident hat Erfolge bei den schweren Kämpfen in der Donezk-Region im Osten des Landes gelobt. «In der Region Donezk wird sehr heftig gekämpft», sagte Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft, die er aus einem Zug heraus übermittelte. «Es gibt Erfolge, und ich bin denen dankbar, die diese Erfolge erzielt haben. Gut gemacht in Bachmut. Schritt für Schritt.» Er verwies auf andere Gebiete, in denen gekämpft wird, wollte aber keine Einzelheiten nennen. Auf seinem Telegram-Account wurden Bilder veröffentlicht, die ihn bei einem Treffen mit Generälen zeigen.

    Ein ukrainischer Soldat bei Kämpen Ende Mai in der Region Donezk.
    Ein ukrainischer Soldat bei Kämpen Ende Mai in der Region Donezk.
    Archivbild: Keystone
  • 5.45 Uhr

    Militäranalyst: Dammbruch ändert militärischen Kriegsverlauf kaum

    Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms dürfte nach Einschätzung des Militäranalysten Niklas Masuhr aus Zürich wenig unmittelbaren Einfluss auf den militärischen Verlauf des russischen Kriegs gegen die Ukraine haben. Der Staudamm liegt am Fluss Dnipro, der in der Region im Süden der Ukraine die Frontlinie im Gebiet Cherson bildet. «Es ist eher unwahrscheinlich, dass die Ukraine eine Überquerung des Dnipro als gewichtige Offensivachse vorgesehen hatte», sagte Masuhr, Forscher am Center for Security Studies der Universität ETH in Zürich, der Deutschen Presse-Agentur.

    Dies hänge mit den hohen Risiken einer solchen Überquerungsoperation gegen vorbereitete russische Kräfte zusammen, sagte Masuhr. «Im engeren militärischen Sinne ist also nicht offensichtlich, wie der Dammbruch den Krieg kurzfristig in die eine oder andere Richtung schieben könnte.»

  • 2.45 Uhr

    Wasser aus Kachowka-Stausee kühlt AKW Saporischschja weiterhin

    Das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja erhält nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) auch nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms weiterhin Wasser für die Kühlung der Brennelemente aus dem Stausee. «Das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja pumpt weiterhin Kühlwasser aus dem Kachowka-Stausee», hiess in einer Erklärung der IAEA am Donnerstag.

    Eine Prüfung habe ergeben, dass der Pumpvorgang «auch dann fortgesetzt werden kann, wenn der Pegel unter die aktuelle Schwelle von 12,7 Metern fällt», die zuvor als kritisch eingestuft worden war, erklärte die UN-Behörde und legte als neuen kritischen Wert einen Wasserpegel von «elf Metern oder sogar darunter» fest.

    Dies gebe «uns etwas mehr Zeit, bevor wir möglicherweise auf andere Versorgungsquellen umsteigen müssen», erklärte IAEA-Chef Rafael Grossi, der nächste Woche das grösste AKW Europas im Süden der Ukraine besuchen wird.

    Wenn der Damm nicht mehr intakt sei, könne das Kraftwerk auf «ein grosses Auffangbecken in der Nähe sowie auf kleinere Reserven und Brunnen vor Ort zurückgreifen, die mehrere Monate lang Kühlwasser liefern können», sagte Grossi. Dennoch bleibe die Lage «sehr unsicher und potenziell gefährlich», betonte er.

    Zuvor hatte der ukrainische Betreiber des AKW gewarnt, das Wasser des Stausees reiche nicht mehr aus, um die Reaktoren im rund 150 Kilometer entfernten Atomkraftwerk Saporischschja zu kühlen. Der Wasserpegel des Sees sei «unter die kritische Marke von 12,70 Meter» gefallen, sagte der Chef des ukrainischen Betreiberunternehmens Ukrhydroenergo, Igor Syrota, am Donnerstag im ukrainischen Fernsehen.

  • 1.22 Uhr 

    14 Tote nach Dammbruch in der Ukraine offiziell bestätigt

    Bei der durch die Zerstörung des Kachowka-Staudamms ausgelösten Flutkatastrophe sind mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Das erklärten offizielle Stellen sowohl in der Ukraine als auch im von Russland besetzten Teil des überfluteten südukrainischen Gebiets Cherson.

    Der vom Kreml eingesetzte Bürgermeister der direkt am Staudamm liegenden Stadt Nowa Kachowka, Wladimir Leontjew, sagte im russischen Staatsfernsehen, dass fünf Einwohner in den Fluten umgekommen seien. In der Gegend nordwestlich der Stadt Cherson sei ein Mensch gestorben, berichtete der Gouverneur der Region Mykolajiw, Vitali Kim. Und der Exil-Bürgermeister von Oleschky, Jewhen Ryschtschuk, sprach gegenüber der Nachrichtenagentur AP von acht Personen, die in den Fluten gestorben seien.

    Offiziellen Angaben zufolge wurden mehr als 6000 Menschen auf beiden Seiten des Flusses Dnipro evakuiert. Das wahre Ausmass der Katastrophe in der betroffenen Region blieb jedoch unklar. In den von Russland kontrollierten Gebieten wurden nach Angaben der Behörden fast zwei Dutzend Menschen in Krankenhäuser eingeliefert, 4280 Menschen wurden evakuiert und 14'000 Gebäude überflutet. Dem Chef der regionalen ukrainischen Militärverwaltung in Cherson, Oleksandr Prokudin, zufolge sind etwa 600 Quadratkilometer der Region überflutet wurden – mehr als zwei Drittel davon auf dem von Russland kontrollierten Ostufer des Dnipro.

    Der Staudamm etwa 70 Kilometer östlich der Stadt Cherson war am Dienstagmorgen zerstört worden. Die Ukraine warf russischen Truppen vor, die von ihnen kontrollierte Staumauer gesprengt zu haben. Russland machte ukrainischen Beschuss für die Zerstörung verantwortlich.

    Ukrainische Soldaten auf Booten am 8. Juni 2023im südukrainischen Gebiet Cherson. 
    Ukrainische Soldaten auf Booten am 8. Juni 2023im südukrainischen Gebiet Cherson. 
    Bild: Keystone
  • 0.33 Uhr

    Selenskyj wirft Moskau Eskalation nach Flutkatastrophe vor

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, die nach der Zerstörung des Staudamms entstandene humanitäre Katastrophe noch zu vergrössern. «Russische Terroristen versuchen, die Situation, die sie mit ihrem Ökozid verursacht haben, noch zu verschlimmern», sagte Selenskyj am Donnerstag in seiner täglichen Videoansprache. Russische Truppen beschössen Rettungskräfte und Evakuierungspunkte, sagte Selenskyj. Entsprechende Videos waren am Donnerstag in den Medien aufgetaucht.

    Der ukrainische Staatschef warf Moskau zudem vor, die im von Russland besetzten Teil des überfluteten südukrainischen Gebiets Cherson lebenden Menschen im Stich zu lassen. «Dort weitet sich die Katastrophe bereits am zweiten Tag weiter aus», sagte Selenskyj.

    Russlands Präsident Wladimir Putin hat im Gegensatz zu Selenskyj die Hochwassergebiete noch nicht besucht und erst zwei Tage nach dem Dammbruch öffentlich Anweisungen gegeben, Hilfe in die Region zu schicken. Allerdings inspizierte am Donnerstag mit dem früheren Regierungschef Sergej Kirijenko bereits ein hochrangiger Kremlbeamter das Krisengebiet.

    Selenskyj ging auch auf das Trinkwasserproblem durch die Leerung des Stausees und die Verschmutzung des Grundwassers ein. Es könne Unbequemlichkeiten geben, aber die Versorgung mit Trinkwasser werde gesichert, versprach der 45-Jährige. «Die Entscheidungen dafür sind da, die Ressourcen sind da, das Geld ist da», sagte er.

  • 0.05 Uhr

    Selenskyj leitet Krisensitzung zu Trinkwasserversorgung

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach der Zerstörung des Staudamms Kachowka eine Krisensitzung zur Trinkwasserversorgung der Region Dnipropetrowsk abgehalten. Es gebe Probleme bei der Wasserversorgung der Städte Krywyj Rih, Marganez, Pokrow und Nikopol, berichtete der Militärgouverneur der Region, Serhij Lyssak, laut einer Mitteilung des Präsidialamts. Der Minister für Entwicklung und Infrastruktur, Olexander Kubrakow, stellte dabei ein Projekt für den Bau eines neuen Stausees vor, der zumindest teilweise auf dem Gebiet des bestehenden liegen soll.

    Der Kachowka-Staudamm war in der Nacht zum Dienstag zerstört worden. Daraufhin flossen riesige Mengen Wasser in den Unterlauf des Dnipro, der über die Ufer getreten ist und weite Landstriche im Süden der Ukraine überschwemmt hat. Zugleich sank der Pegel im eigentlichen Stausee dramatisch. Die Trinkwasserversorgung in den anliegenden Regionen ist Behördenangaben nach gefährdet.

    Bei der Sitzung ging es laut Präsidialamt auch um den Bau neuer Wasserleitungen in der Region Dnipropetrowsk, die die alten aus dem Kachowka-Stausee ersetzen sollen. Bei einem Treffen zuvor mit Umweltaktivisten hatte Selenskyj die Zahl der potenziell von Trinkwassernot betroffenen Menschen in der Ukraine auf «Hunderttausende» beziffert.