Ernährung 200 Millionen Kinder krank wegen falscher oder zu wenig Nahrung

SDA

15.10.2019 - 02:20

Ein unterernährtes Kind in einem Lager nach der Flucht vor Dürre in Somalia. (Archivbild)
Ein unterernährtes Kind in einem Lager nach der Flucht vor Dürre in Somalia. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/AP/FARAH ABDI WARSAMEH

Es ist schockierend. Während die einen die Wohlstandsgesellschaft geniessen und zu viel und zu gut essen, leiden andere unter Fehlernährung. Betroffen sind allein 200 Millionen Kinder.

200 Millionen Kinder weltweit sind laut einem Bericht des UNO-Kinderhilfswerks Unicef aufgrund von zu wenig oder falscher Ernährung krank. Mindestens eins von drei Kindern unter fünf Jahren weltweit sei entweder unterernährt oder zu dick, heisst es in dem Bericht.

Trotz allem Fortschritt

Die Untersuchung stellte Unicef am Dienstag in New York vor. «Trotz allem technologischen, kulturellen und sozialem Fortschritt in den vergangenen Jahrzehnten haben wir den grundsätzlichen Fakt aus den Augen verloren», sagte Unicef-Chefin Henrietta Fore. «Wenn Kinder schlecht essen, leben sie schlecht.»

Weltweit seien 149 Millionen Kinder in ihrer Entwicklung gehemmt oder zu klein für ihr Alter, 50 Millionen Kinder schwach oder zu dünn für ihre Grösse, 340 Millionen Kinder bekämen nicht ausreichend Vitamine oder Nährstoffe und 40 Millionen Kinder seien übergewichtig.

Probleme in ersten Lebensmonaten

Das Problem beginne schon am Anfang des Lebens, hiess es in dem Bericht. Nur 42 Prozent der Kinder unter sechs Monaten bekämen ausschliesslich Muttermilch, während der Verkauf von Säuglingsmilchnahrung zwischen 2008 und 2013 um 72 Prozent zugenommen habe. Anschliessend bekämen zu viele Kinder zu wenig oder falsche Nahrung: Fast 45 Prozent der Kinder zwischen sechs Monaten und zwei Jahren bekämen kein Obst oder Gemüse, fast 60 Prozent keine Eier, Milchprodukte, Fisch oder Fleisch.

Später bekämen Kinder zu viel Fastfood und zuckrige Getränke. Zwischen 2000 und 2016 habe sich die Zahl der übergewichtigen Kinder zwischen 5 und 19 fast verdoppelt. Unicef fordert deswegen von Regierungen und Herstellern weltweit unter anderem mehr Aufklärung über gesunde Ernährung.

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