Naturkatastrophe in Guatemala 99 Tote nach Vulkanausbruch in Guatemala geborgen

AP

7.6.2018

Feuerwehrmänner untersuchen die Stabilität des Gebietes, auf dem früher eine Brücke stand.
Feuerwehrmänner untersuchen die Stabilität des Gebietes, auf dem früher eine Brücke stand.
Bild: Luis Soto/AP/dpa

Rettungskräfte haben nach dem Ausbruch des Feuervulkans in Guatemala mittlerweile 99 Leichen geborgen. Die Zahl der Toten stieg damit um 24 an, wie Forensiker am Mittwoch (Ortszeit) bekannt gaben. Dem forensischen Institut des Landes zufolge konnten bislang lediglich 28 Menschen identifiziert werden.

Der Volcán de Fuego war am Sonntag ausgebrochen. Am Dienstag kam es in seinem Innern zu starken Explosionen, wenig später flossen neue Lava- und Ascheströme an seiner Südseite herab. Einen Tag später warnten die Behörden, Regen könne gefährliche Erdrutsche aus Asche, Schutt und Schlamm auslösen.

Aufgrund der Hitze kamen die Rettungskräfte ohnehin nur langsam voran. An manchen Stellen unterhalb der Oberfläche lagen die Temperaturen bei zwischen 400 und 700 Grad Celsius. Hügel, Weideland und Canyons glichen einer Mondlandschaft. Am Nachmittag denn stellte der Katastrophenschutz seine Einsätze erneut wegen Lavaflüssen und Regen ein. Fast 200 Menschen galten weiter als vermisst, 3500 fanden in Notunterkünften Zuflucht.

Die Chancen, noch jemanden lebend zu finden, waren laut Feuerwehr praktisch gleich Null. Ein auf Videoaufnahmen zu sehender Mann, der mit Verbrennungen dritten Grades über mehr als die Hälfte seines Körpers hinweg gerettet wurde, starb laut Behördenangaben am Mittwoch im Krankenhaus.

«Keiner wird sie hier herausbekommen oder sagen können, wie viele hier begraben sind», sagte der Truckfahrer Efrain Suarez mit Blick auf weitere befürchtete Opfer. «Die Leichen sind schon verbrannt. Und wenn grosses Gerät auffährt, werden sie zerrissen.»

Überlebende machten sich indes Sorgen um ihre Zukunft. Alfonso Castillo, ein 33 Jahre alter Farmer aus dem zerstörten Dorf San Miguel Los Lotes erklärte, seine Kinder wollten lieber auf der Strasse leben als dorthin zurückzukehren. Innerhalb von drei oder vier Minuten sei ihr Ort verschwunden, in ihrem Haus sei es heiss «wie in einem Kessel» gewesen. «Wir konnten nichts mitnehmen. Für uns gibt es kein Morgen.»

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