Zypern, Griechenland und Israel haben am Donnerstag ein Grundsatzabkommen für den geplanten Bau der Mittelmeer-Gas-Pipeline Eastmed unterzeichnet. Als nächstes soll das Projekt ausgeschrieben werden, für das sich dann private Investoren bewerben können.
Israel geht davon aus, dass die Pipeline 2025 in Betrieb gehen könnte. An einer feierlichen Zeremonie in der griechischen Hauptstadt Athen zur Unterzeichnung des Abkommens nahmen der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis, Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und der zyprische Präsident Nikos Anastasiades teil.
«Wir bauen eine Brücke, mit der Energie nach Europa gebracht wird», erklärte Mitsotakis nach der Unterzeichung. Die Pipeline werde die Region stabilisieren und Wohlstand für die Menschen bringen, fügte er hinzu. Das griechische Staatsfernsehen (ERT) übertrug die Unterzeichnung des Abkommens.
Der Bau der Pipeline wird von der Türkei abgelehnt: Ankara betont immer wieder, diese israelisch-zyprisch-griechische Allianz sei ein Versuch, die Türkei einzukreisen. Die Türkei werde Projekte dieser Art im östlichen Mittelmeer ohne ihre Beteiligung und Einwilligung nicht erlauben, betont die Regierung in Ankara.
Durch die gut 2000 Kilometer lange Eastmed Pipeline, die in bis zu 3000 Meter Tiefe durch das Mittelmeer verlaufen soll, will Israel von 2025 an Erdgas nach Europa liefern. Die Kosten könnten sich auf mehr als sechs Milliarden Euro belaufen.
Die Pipeline soll von Israel nach Zypern und von dort aus nach Kreta zum griechischen Festland verlaufen. Von dort aus soll dann Erdgas über eine andere Erdgasleitung – die Poseidon Pipeline – nach Italien geliefert werden, teilte die Regierung in Athen mit.
Das Projekt wird von den USA und der EU unterstützt. Washington betont, dass damit Europa weniger abhängig von Erdgaslieferungen aus Russland sein werde.
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