Mit überwältigender Zwei-Drittel-Mehrheit erteilen die Iren den restriktiven Abtreibungsregeln in ihrem Land eine klare Absage. Das Votum wird von Tausenden gefeiert. Die Gegner sprechen dagegen von einer «Tragödie historischen Ausmasses».
Sie sangen, jubelten und tanzten: Tausende Menschen haben am Wochenende in Irland den Sieg des Ja-Lagers im Referendum um eine Lockerung des Abtreibungsverbots gefeiert. Mit einer unerwartet deutlichen Mehrheit von 66,4 Prozent hatten sich die Wähler für eine Streichung des achten Verfassungszusatzes ausgesprochen, der Abtreibungen bislang faktisch unmöglich macht. Für das stark katholisch geprägte Land ist das eine Zeitenwende, die jedoch nicht ganz überraschend kommt: Irland hatte schon im Mai 2015 als erstes Land der Welt per Volksentscheid die Homo-Ehe zugelassen.
Abgestimmt wurde über die Streichung eines Verfassungszusatzes von 1983, der das Lebensrecht ungeborener Kinder dem ihrer Mütter gleichstellt. Wer gegen das Abtreibungsverbot verstösst, kann mit bis zu 14 Jahren Gefängnis bestraft werden. Selbst nach einer Vergewaltigung, Inzest oder bei einem kranken Fötus ist in Irland ein Schwangerschaftsabbruch untersagt. Tausende Frauen reisen deshalb jährlich nach Grossbritannien und in andere Länder, um Abtreibungen vornehmen zu lassen.
Viele Menschen haben sich vor dem Dublin Castle versammelt, um die Ergebnisse des Referendums zu erwarten: Bei den Befürwortern kannte der Jubel nach dem überwältigendem Sieg keine Grenzen mehr.
Leo Varadkar, Premierminister von Irland, begrüsste das Ergebnis der Abstimmung.
In den verganengen Wochen hatten sich beide Lager einen erbitterten Wahlkampf geliefert.
Mit einem Zwei-Drittel-Sieg hatten selbst die grössten Optimisten im Ja-Lager nicht gerechnet.
Irlands Bevölkerung habe deutlich gemacht, «dass sie eine moderne Verfassung für ein modernes Land wolle», twitterte Premierminister Leo Varadkar.
Kerzen und Blumen stehen vor einem Wandgemälde von Savita Halappanavar in Dublin.
Schwangerschaftsabbruch: Das Referendum in Irland
Viele Menschen haben sich vor dem Dublin Castle versammelt, um die Ergebnisse des Referendums zu erwarten: Bei den Befürwortern kannte der Jubel nach dem überwältigendem Sieg keine Grenzen mehr.
Leo Varadkar, Premierminister von Irland, begrüsste das Ergebnis der Abstimmung.
In den verganengen Wochen hatten sich beide Lager einen erbitterten Wahlkampf geliefert.
Mit einem Zwei-Drittel-Sieg hatten selbst die grössten Optimisten im Ja-Lager nicht gerechnet.
Irlands Bevölkerung habe deutlich gemacht, «dass sie eine moderne Verfassung für ein modernes Land wolle», twitterte Premierminister Leo Varadkar.
Kerzen und Blumen stehen vor einem Wandgemälde von Savita Halappanavar in Dublin.
Kabinett und Parlament wollen schnell handeln
Bereits in dieser Woche soll das irische Kabinett über einen Gesetzentwurf beraten, der Schwangerschaftsabbrüche künftig bis zur zwölften Woche erlaubt, bei Gefahr für Leben oder Gesundheit der Mutter auch darüber hinaus. Bis Ende des Jahres soll das Gesetz dann vom Parlament verabschiedet werden.
«Eine stille Revolution hat stattgefunden, ein grossartiger Akt von Demokratie», twitterte der irische Premierminister Leo Varadkar. Die Bürger hätten deutlich gemacht, «dass sie eine moderne Verfassung für ein modernes Land wollen». Die Abstimmung zeige, dass die Menschen in Irland den betroffenen Frauen trauen und sie in ihrer Entscheidungsfreiheit respektieren, sagte Varadkar dem TV-Sender RTE.
Oppositionsführer Micheal Martin von der Partei Fianna Fail sprach vom «Anbruch einer neuen Zeit». Seine Partei werde sich dem Willen des Volkes nicht entgegenstellen, sagte Martin dem irischen «Independent» zufolge. Anders als ihr Parteichef hatte eine Mehrheit der Fianna-Fail-Abgeordneten für ein Nein bei der Volksabstimmung geworben.
Die Gegner einer Gesetzeslockerung bedauerten den Ausgang des Referendums. Als eine «Tragödie historischen Ausmasses» bezeichnete die Gruppe mit dem Namen Save the 8th das Ergebnis. «Unrecht wird nicht deshalb zu Recht, nur weil eine Mehrheit es unterstützt», teilte die Gruppe mit. Man werde jegliche Gesetze ablehnen, die zuliessen, «dass Babys in unserem Land getötet werden». Cora Sherlock von der Gruppe Love Both sagte: «Ich denke, es ist ein sehr trauriger Tag für Irland.»
Katholische Kirche beklagt zunehmende Gleichgültigkeit
Der katholische Erzbischof von Dublin, Diarmuid Martin, der zu einem Nein im Referendum aufgerufen hatte, klagte angesichts des Ausgangs über eine zunehmende Gleichgültigkeit gegenüber der Kirche in Irland und rief zur Erneuerung auf. Die Kirche lasse in den Augen vieler Menschen Mitgefühl vermissen, sie müsse sich daher auf ihre Wurzeln besinnen, sagte Martin dem Sender RTE.
Wachgerüttelt hatte die Iren der Tod der jungen Zahnärztin Savita Halappanavar aus Indien im Jahr 2012. Der 31 Jahre alten Schwangeren war eine Abtreibung in einem irischen Krankenhaus verweigert worden, obwohl ihr Baby nach Komplikationen in der 17. Schwangerschaftswoche keine Überlebenschance hatte. Sie starb wenige Tage, nachdem sie ein totes Kind zur Welt gebracht hatte, an einer Blutvergiftung. Ihr Porträt wurde zum Gesicht der Ja-Kampagne.
An der Volksabstimmung hatten etwa 2,1 Millionen Menschen teilgenommen, das entspricht einer Wahlbeteiligung von 64,1 Prozent. Mehr als Hunderttausend Iren, die im Ausland leben, waren Berichten zufolge für die Abstimmung in ihre Heimat gekommen.
Das Referendum hatte am Freitag stattgefunden, ausgezählt wurde am Samstag. Der UN-Menschenrechtsausschuss hatte das Abtreibungsverbot 2016 als Verstoss gegen internationale Menschenrechtsvereinbarungen kritisiert und die irische Regierung aufgefordert, es zu überarbeiten.
Irischer «Abtreibungstourismus»
Irischer «Abtreibungstourismus»: Referendum soll Verbot kippen
Der irische Ministerpräsident Leo Varadkar (Mitte) wirbt für eine Lockerung des Abtreibungsverbots. (Archiv)
Im katholischen Irland gilt eines der strengsten Abtreibungsverbote in Europa. Die katholische Kirche stellt sich gegen eine Legalisierung.
Per Verfassungszusatz sind ungeborene Kinder genauso in ihrem Recht auf Leben geschützt wie ihre Mütter. Das macht Kritikern zufolge Abtreibungen in dem Land faktisch unmöglich. Hier demonstrieren Befürworter der Verfassungsänderung.
Für Abtreibungsgegner wie die britische Gesellschaft zum Schutz des ungeborenen Kindes (SPUC) sind Todesfälle, die im Zusammenhang mit im Ausland vorgenommenen Schwangerschaftabbrüchen stehen, ein Beleg für «die geringen ethischen Standards der Abtreibungsindustrie», die Menschenleben nicht ausreichend achte.
Am 25. Mai dürfen mehr als drei Millionen Iren über die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen abstimmen. Die meisten Iren sind Umfragen zufolge für das Streichen des Verfassungszusatzes.
Sogar der UN-Menschenrechtsausschuss bezeichnete das Abtreibungsverbot als «grausam, unmenschlich und erniedrigend». Er forderte die irische Regierung auf, es zu überarbeiten.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
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«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
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Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
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Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
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Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Winterfest: Stammrosen sind im Rosenpark Dräger in Steinfurth, Deutschland, mit Folie kältesicher verpackt. (25.1.2021)
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