Politik Armenien und Aserbaidschan tauschen Gefangene aus

SDA

13.12.2023 - 16:21

ARCHIV - Ethnische Armenier fliehen aus Berg-Karabach nach Kornidzor in der armenischen Region Syunik. Die verfeindeten Nachbarländer Armenien und Aserbaidschan haben nach der jüngsten Eskalation gefangene Soldaten ausgetauscht. Foto: Vasily Krestyaninov/AP
ARCHIV - Ethnische Armenier fliehen aus Berg-Karabach nach Kornidzor in der armenischen Region Syunik. Die verfeindeten Nachbarländer Armenien und Aserbaidschan haben nach der jüngsten Eskalation gefangene Soldaten ausgetauscht. Foto: Vasily Krestyaninov/AP
Keystone

Die beiden miteinander verfeindeten Länder Armenien und Aserbaidschan im Südkaukasus haben offiziellen Angaben zufolge Kriegsgefangene ausgetauscht.

32 zwischen 2020 und 2023 in aserbaidschanische Gefangenschaft geratene Soldaten seien nun wieder in ihrer Heimat, bestätigte Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan am Mittwoch die Rückkehr der eigenen Militärs. Auch aus Baku hiess es, dass der Austausch ohne Zwischenfälle verlaufen sei. Aserbaidschan erhielt entsprechend einer in der Vorwoche ausgehandelten Vereinbarung zwei eigene Soldaten zurück.

Das Verhältnis der beiden Ex-Sowjetrepubliken gilt als zerrüttet. Mit dem Zerfall der Sowjetunion traten im Kaukasus nationale und religiöse Gegensätze wieder scharf hervor und führten zum Konflikt, speziell um die Region Berg-Karabach. Diese war zwar Aserbaidschan zugeschlagen worden, wurde mehrheitlich aber von Armeniern bewohnt.

In einem blutigen Bürgerkrieg löste sich Berg-Karabach unterstützt von Eriwan in den 1990er Jahren von Baku. Aserbaidschan gelang nach 2020 die militärische Revanche und das Land holte sich in zwei Etappen – zuletzt durch einen massiven Angriff in diesem Herbst – das abtrünnige Gebiet zurück. Mehr als 100 000 Menschen flüchteten.

Die Lage bleibt auch nach Ende der bewaffneten Auseinandersetzungen kompliziert. Zwar laufen Verhandlungen um eine Friedenslösung, doch das Misstrauen ist auf beiden Seiten gross. So wirft Armenien seinem Nachbarn vor, weitere Eroberungen zu planen.