Nordkorea Australien vermisst Studenten in Nordkorea

SDA

27.6.2019 - 02:54

Die Skyline der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang. (Archivbild)
Die Skyline der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/AP/DITA ALANGKARA

In Nordkorea ist womöglich ein australischer Student festgenommen worden. Das australische Aussenministerium erklärte am Donnerstag, es versuche «dringend» Klarheit über das Schicksal des jungen Mannes zu erlangen. Das Ministerium stehe in Kontakt mit dessen Familie.

Medienberichten zufolge soll es sich bei dem womöglich Festgenommenen um Alex Sigley handeln, einen von wenigen westlichen Studenten an der Kim-Il-Sung-Universität in Pjöngjang. Sigley studiert dort koreanische Literatur. Er hat auch ein Unternehmen, das Reisen durch Nordkorea anbietet, und hat Artikel über die Gastronomieszene von Pjöngjang und andere Themen geschrieben.

In einem im März im britischen «Guardian» veröffentlichten Artikel schreibt Sigley, als Gaststudent könne er sich weitestgehend frei in der Stadt bewegen. «Die Interaktion mit Einheimischen kann manchmal begrenzt sein, aber ich kann fast überall, wo ich will, einkaufen und zu Abend essen.»

Das australische Aussenministerium rät grundsätzlich von Reisen nach Nordkorea ab. 2016 wurde in dem kommunistischen Land bei einer Reise der US-Student Otto Warmbier festgenommen und zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt. Ihm wurde zur Last gelegt, ein Propagandaplakat entwendet zu haben.

In nordkoreanischer Haft fiel er unter ungeklärten Umständen ins Koma und wurde schliesslich von Nordkorea freigelassen. Wenige Tage nach seinem Rücktransport in die USA im Juni 2017 starb Warmbier. Ein US-Gericht kam zu dem Schluss, dass der 22-Jährige in Nordkorea gefoltert worden war, was Pjöngjang zurückweist.

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