Corona-Übersicht 4509 Neuinfektionen — Berset: Corona-Impfung soll gratis sein

Agenturen/red

26.11.2020 - 21:50

Laut Bundesrat Berset sollen Impfungen gegen das Coronavirus gratis sein — eine Impflicht hingegen soll es nicht geben. Unterdessen meldet das BAG 4509 Neuinfektionen, rund ein Viertel weniger als vor einer Woche. Die Ereignisse des Tages im Überblick. 

Bundesrat Berset hat einen Impfbeginn gegen das Coronavirus früh im nächsten Jahr in Aussicht gestellt. Das BAG meldete am Donnerstag 4509 Ansteckungen — für GDK-Präsident Engelberger zu viele. Über eine generelle Lockerung der Massnahmen könne man noch nicht reden.

Die Schweiz habe die Produkte, die am schnellsten auf den Markt kommen und die am besten wirkten, identifiziert, sagte Gesundheitsminister Alain Berset am Donnerstag vor den Bundeshausmedien. «Wir sind gut positioniert.» Verschiedene Impfstoffe würden derzeit von der Schweizerischen Heilmittelbehörde Swissmedic geprüft.

Sobald zugelassen, würden die Impfungen beginnen, sagte Berset. Er sprach von «der grössten logistischen Herausforderung im Gesundheitswesen aller Zeiten». Die Kantone seien dann dafür zuständig, dass die Bevölkerung so rasch wie möglich geimpft werden könne.

Impfung soll gratis sein

Ziel sei, dass die Impfung gratis sein werde, sagte Berset. «Vorgesehen ist, dass der Bund einen sehr stolzen Betrag übernimmt, dass die Krankenversicherungen auch einen Betrag übernehmen und dass es einen Beitrag von den Kantonen gibt.»

Der Gesundheitsminister zog insgesamt ein positives Fazit: «Anfang November war die Lage besorgniserregend, heute sieht es schon viel besser aus.» Die Situation bleibe aber sehr ernst.

Dies betonte auch Lukas Engelberger, Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK). Es gebe immer noch zu viele Ansteckungen, zu viele Spital-Einweisungen und zu viele Todesfälle. Auch die Positivitätsrate bei den Tests sei noch deutlich zu hoch. «Es ist noch nicht an der Zeit, um über eine generelle Lockerung der Massnahmen zu reden. Das muss auch unserer Wirtschaft bewusst sein.»

Ein Viertel weniger Fälle

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) innerhalb von 24 Stunden bis Donnerstagmorgen 4509 neue Ansteckungen gemeldet. Zudem registrierte das BAG 79 Todesfälle und 198 Spital-Einweisungen. Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen betrug bei den herkömmlichen Tests 21,2 Prozent und bei den Schnelltests 18,9 Prozent.

Vom 16. bis 22. November wurden 30'142 Neuansteckungen mit dem Coronavirus verzeichnet, gegenüber 39'695 in der Vorwoche. Damit sank die Zahl der Fälle im Vergleich zur Vorwoche erneut um knapp ein Viertel (24,1 Prozent). Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des BAG zur Woche 47 hervor.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Erneut melden die italienischen Behörden mehr als 800 Covid-Tote an einem Tag.
  • Bundesrat Alain Berset und GDK-Präsident Lukas Engelberger informieren vor den Medien über die aktuelle Situation. Es soll keinen Impfzwang geben, und die Impfungen sollen gratis sein. Zudem bleiben die Schweizer Skigebiete offen.
  • Das BAG meldet 4509 neue Ansteckungen bei 28'740 Tests an einem Tag. Das entspricht einer Positivitätsrate von 15,7 Prozent. 
  • Gute Nachrichten: In dieser Woche sank die Zahl der Schweizer Corona-Neuansteckungen im Vergleich zur Vorwoche erneut um knapp ein Viertel.
  • Die Corona-Krise verändert den Arbeitsmarkt in der Schweiz: Die Nachfrage nach Fachkräften sinkt – doch Pflegekräfte werden gesucht. 

21.50 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Donnerstag

21.34 Uhr: Shuttle-Bus soll Ski-Touristen aus Frankreich ins Wallis bringen

Ein Shuttle-Bus soll Touristen aus dem französischen Teil des länderübergreifenden Skigebietes Portes du Soleil ins Wallis bringen. In der Schweiz sollen nämlich — im Gegensatz zu Frankreich — die Bergbahnen und Skilifte trotz Corona-Pandemie in diesem Winter weiterlaufen.

«Wir planen, einen Busbetrieb, der Ski-Touristen aus dem französischen Teil der Portes du Soleil abholt», sagte Enrique Caballero, Verwaltungsratspräsident von Portes du Soleil Suisse,  im Walliser Radiosender Rhône FM.

Der Walliser Staatsratspräsident Christophe Darbellay warnte allerdings im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dies sei ungeschickt und könnte als Provokation der französischen Regierung verstanden werden. Paris ist gegen den Betrieb von Bergbahnen und Skiliften angesichts der Corona-Pandemie.

Der Schweizer Tourismus steht vor einer schwierigen Wintersaison. 
Der Schweizer Tourismus steht vor einer schwierigen Wintersaison. 
KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER (Archivbild)

Die Einrichtung einer Shuttle-Bus-Verbindung zwischen Châtel auf französischer Seite und Morgins im Wallis erfolge auf Wunsch der französischen Gemeinde, betonte Caballero. Man wolle einer Überbelegung der Autoparkplätze zuvorkommen, es handle sich keineswegs um ein Abwerben.

Bundesrat Alain Berset hatte vor den Medien in Bern gesagt, die Skigebiete in der Schweiz würden offen bleiben — unabhängig davon, was in den umliegenden Ländern entschieden werde. Die Schweiz sei in Kontakt mit dem Ausland.

20.48 Uhr: Spanien streitet um Corona-Regeln für die Feiertage

In Spanien spitzt sich die Debatte um die Corona-Regeln für Weihnachten, Silvester und den im Land sehr wichtigen Dreikönigstag am 6. Januar zu. Nachdem einige der insgesamt 17 Regionen einheitliche Bestimmungen für das ganze Land gefordert hatten, versprach die linke Zentralregierung eine baldige Lösung. «Es wird keine 17 verschiedene Weihnachten geben», versprach Gesundheitsminister Salvador Illa im Parlament in Madrid. Bei einem Treffen mit den Regionalregierungen wolle man nächste Woche ein Abkommen erzielen, erklärte Illa.

Im Rahmen des seit Ende Oktober und noch bis Mai geltenden Corona-Notstands soll — anders als im Frühjahr — jede der sogenannten Autonomen Gemeinschaften über die Massnahmen entscheiden, die man zur Eindämmung der Pandemie ergreift. Vor den Feiertagen fordern aber einige Regionen, darunter Andalusien und Kastilien-La Mancha, man dürfe nicht wieder die Fehler machen, den man in Sommer begangen habe, als man der Wirtschaft den Vorzug vor der Bekämpfung des Virus gegeben und die Massnahmen zu schnell gelockert habe.

Der andalusische Regionalpräsident Juanma Moreno warnte vor einer «enormen Ansteckungsgefahr zu Weihnachten». «Im Sommer wurde zu viel Party gemacht, und das ist uns teuer zu stehen gekommen», klagten derweil mehrere Regionalpolitiker unisono. Es nutze für die Gesamtlage in Spanien nicht viel, in einigen Regionen sehr streng zu sein, während andere die Regeln lockern wollten.

Einige Regionen wollen etwa auch während der Feiertage Versammlungen von maximal sechs Personen aus verschiedenen Haushalten zulassen. Aber andere, wie Madrid, Katalonien und Murcia, erwägen eine Erhöhung dieser Zahl auf zehn. Madrid will zudem den Beginn der nächtlichen Ausgangssperre von Mitternacht auf 01.30 Uhr verschieben. Der grösste Streitpunkt ist aber die regionale Abriegelung, die Madrid, Katalonien, Extremadura und andere Regionen unter allen Umständen vermeiden wollen.

20.26 Uhr: Britischer Gesundheitsexperte: Keine Küsse zu Weihnachten

Keine Küsse, keine Umarmungen: Zu Weihnachten sollten die Menschen nach Ansicht des medizinischen Beraters der britischen Regierung, Chris Whitty, auf Liebkosungen lieber verzichten. «Es ist nicht verboten» — aber das heisse nicht, dass man es tun sollte, betonte Whitty  in London. Vor allem die Senioren müssten vor Ansteckungen mit dem Coronavirus geschützt werden.

Auch die Menschen in Grossbritannien sollen landesweit trotz Corona gemeinsam Weihnachten feiern dürfen. Über die Feiertage wird es daher jeweils drei Haushalten erlaubt sein, eine «Christmas Bubble» (deutsch: «Weihnachtsblase») zu bilden und sich miteinander zu treffen. In den vergangenen zwei Wochen zählte Grossbritannien laut EU-Seuchenbehörde ECDC etwa 450 Infektionen pro 100'000 Menschen.

19.49 Uhr: Auch nach Lockdown-Ende gelten strikte Regeln für 23 Millionen Engländer

Kommende Woche endet der Corona-Lockdown in England — für Millionen Menschen im Land bleiben jedoch strikte Beschränkungen bestehen. Mehr als 23 Millionen Einwohner in den am schlimmsten betroffenen Gebieten fallen unter die höchste Warnstufe in dem Drei-Stufen-Plan der Regierung. Dazu gehören die Grossstädte Birmingham, Bristol, Leeds, Manchester, Newcastle und Sheffield, wie die Regierung bekanntgab. Die Hauptstadt London entgeht den strengsten Vorkehrungen.

In den am schwersten betroffenen Gebieten bleiben Gastronomie und Freizeiteinrichtungen auch nach dem Ende des Lockdowns am 2. Dezember weiterhin geschlossen. Über mehr als die Hälfte des Landes, einschliesslich London, wird die zweite Warnstufe verhängt. Das bedeutet, Restaurants und viele Freizeiteinrichtungen können wieder öffnen.

Grossbritannien hat die höchste Zahl an Corona-Toten in Europa: Mehr als 57'600 Infizierte starben hier bereits. Die Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie werden auf regionaler Ebene entschieden. Schottland hatte zuletzt die Restriktionen für elf Gebiete verschärft, Nordirland beschloss einen weiteren zweiwöchigen Lockdown, der am 11. Dezember endet.

19.26 Uhr: AstraZeneca kündigt «zusätzliche Studie» für Impfstoff an

Im Rennen um einen Corona-Impfstoff hat der Chef des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca eine «zusätzliche Studie» für den Wirkstoff des Unternehmens angekündigt. Diese sei erforderlich, nachdem Fragen über die Wirksamkeit des Impfstoffes aufgekommen seien, sagte Pascal Soriot. AstraZeneca hatte am Montag verkündet, sein Wirkstoff habe in Studien eine Wirksamkeit von 70 Prozent gezeigt. Die Impfstoffe der Konkurrenz von Pfizer, die zusammen mit dem Mainzer Unternehmen Biontech arbeiten, sowie Moderna sind jedoch zu über 90 Prozent wirksam.

Laut Soriot sind bei einer Probanden-Gruppe von AstraZeneca auch Ergebnisse von 90 Prozent Wirksamkeit herausgekommen. Die Testpersonen hatten zunächst eine halbe Dosis und einen Monat später eine volle Dosis des Impfstoffes erhalten. Eine zweite Testgruppe hatte zweimal den vollen Wirkstoff erhalten — hier lag die Wirksamkeit jedoch nur bei 62 Prozent.



«Jetzt, da wir eine scheinbar bessere Wirksamkeit gefunden haben, müssen wir sie validieren, also müssen wir eine zusätzliche Studie durchführen», erklärte Soriot. Die neue Studie werde daher die Wirksamkeit des Impfstoffs bei der niedrigeren Dosis bewerten.

AstraZenecas Impfstoffkandidat hat den Vorteil, dass er auf bereits erprobter Technologie aufbaut und deshalb kostengünstiger wäre als die Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna. Zudem könnte er ohne grossen Aufwand im Kühlschrank gelagert werden. AstraZeneca entwickelt den Wirkstoff zusammen mit der britischen Universität Oxford.

19.08 Uhr: Schweiz Tourismus startet Werbekampagne

Während Europa derzeit über die Schliessung von Skigebieten diskutiert, startet Schweiz Tourismus ihre millionenschwere Werbekampagne «My First Time». Die Schweizer Tourismusbranche wolle sich dabei aber nicht als möglicher Krisengewinner in Position bringen, erklärt Sprecher Markus Berger dem «Tages-Anzeiger» (kostenpflichtiger Inhalt).

Die Kampagne solle vielmehr potentiellen Touristen die Schweiz als Reisziel in Erinnerung rufen — für die Zeit nach den Beschränkungen. Schliesslich werde die Kampagne auch in Ländern gestartet, von denen aus eine Reise in die Schweiz derzeit nicht möglich sei.



18.23 Uhr: Erneut über 800 Covid-Tote in Italien an einem Tag

In Italien sind erneut mehr als 820 Menschen an einem Tag im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Damit verzeichneten die Behörden eine der höchsten Opferzahlen seit Beginn der Pandemie im Februar. Zugleich vermeldete das Gesundheitsministerium in dem 60-Millionen-Einwohner-Land für die vergangenen 24 Stunden rund 29'000 Neuinfektionen. Dieser Wert lag zwar über den Vortagen, aber rund 7000 Fälle unter dem Wert vor einer Woche.

Ende März hatte das Mittelmeerland seinen bisherigen Höchstwert von fast 1000 Corona-Toten an einem Tag verzeichnet. Insgesamt starben bislang insgesamt fast 53'000 Menschen mit oder an dem Virus Sars-CoV-2. Seit Beginn der Pandemie wurden in Italien über 1,5 Millionen Corona-Fälle erfasst. Regierung und viele Experten hoffen, dass die Roten Zonen und andere Beschränkungen allmählich greifen und die Kurve der Neuinfektionen weiter abflacht.

Eine Frau wird im Aussenbereich eines geschlossenen Restaurants in Rom auf das Coronavirus getestet.
Eine Frau wird im Aussenbereich eines geschlossenen Restaurants in Rom auf das Coronavirus getestet.
Alessandra Tarantino/AP/dpa (Archivbild)

18.16 Uhr: Coronavirus auch bei Nerzen in Litauen festgestellt

Bei mehreren Nerzen auf einer Pelztierfarm in Litauen ist das Coronavirus festgestellt worden. Nach Angaben der staatlichen Lebensmittel- und Veterinärbehörde des baltischen EU-Landes wurde das Virus bei 169 Tieren nachgewiesen, die plötzlich gestorben waren. Eine zusätzliche Untersuchung von 22 weiteren Tieren habe den Befund bestätigt, teilte die Behörde in Vilnius am Donnerstag mit. Demnach könnte ein Mitarbeiter der betroffenen Farm in der Region Jonava die Tiere infiziert haben.

Um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern, wurden vom Veterinäramt Betriebsbeschränkungen verhängt. Zugleich wurde der Transport von Tieren, Futtermitteln und anderen tierischen Produkten aus der betroffen Nerzfarm untersagt. Weiter sollen knapp 40 Tiere gekeult werden, hiess es in der Behördenmitteilung. In der Nerzfarm werden den Angaben zufolge 60 000 Tiere gehalten.

Der Gesundheitsbehörde in Vilnius zufolge ist es der erste bestätigte Fall einer Infektion mit Sars-CoV-2 bei Tieren in Litauen. «Wir hatten vorher keine solchen Fälle», sagte Behördensprecher Justina Petraviciene der Agentur BNS. Litauen mit seinen knapp drei Millionen Einwohnern ist gegenwärtig stark von der Pandemie betroffen.



In den vergangenen Wochen hat es in mehreren europäischen Ländern Fälle von Corona-Infektionen bei Nerzen gegeben. Litauen hatte deshalb Mitte November ein Einfuhrverbot für lebende Nerze verhängt.

18.01 Uhr: New York hält coronakonforme Thanksgiving-Parade

Eine New Yorker Tradition kann auch die Corona-Pandemie nicht stoppen: Bei der jährlichen Thanksgiving-Parade in der US-Ostküstenmetropole sind auch in diesem Jahr grosse Ballons durch Manhattan geschwebt. Allerdings blieben die grossen Menschenmassen in diesem Jahr auf Anweisung der Organisatoren wegen der Corona-Krise fern, TV-Bilder am Donnerstag zeigten nur vereinzelte Zuschauer am Strassenrand.

Das Programm mit Tänzern, Bands und Clowns war fürs Fernsehen teilweise vorher aufgezeichnet worden. Die Zahl der sonst beteiligten Helfer wurde um einen Grossteil zurückgefahren. Statt von Menschen wurden die riesigen Heliumballons von Fahrzeugen durch das Herz der Ostküstenmetropole gezogen — dieses Jahr waren es unter anderem Snoopy, Chase aus der Serie «Paw Patrol» oder Spongebob Schwammkopf.

Es war die 94. Parade der Kaufhauskette Macy's, die das Spektakel als Werbeaktion ins Leben rief. Jährlich sehen es Dutzende Millionen Amerikaner im Fernsehen.

17.17 Uhr: Zweifel an Corona-Zahlen der Türkei

Trotz der Änderungen, die das Gesundheitsministerium verkündet hat, zweifelt die Ärztevereinigung in der Türkei weiterhin die offiziellen Corona-Fallzahlen an. Die von der Regierung veröffentlichten täglichen Fälle spiegelten nicht die Wahrheit wieder, sagte Sebnen Korur Fincanci, Vorsitzende der Türkischen Ärztevereinigung (TTB), am Donnerstag nach einem Bericht des Online-Portals Gazete Duvar. Basierend auf Erhebungen der TTB von vergangener Woche gehe sie von täglich mindestens 50'000 neuen Fällen aus. Nehme man die falsch-negativ Getesteten hinzu, komme man auf eine noch deutlich höhere Zahl.

Nach monatelanger Kritik hatte die türkische Regierung entgegen der bisherigen Praxis am Mittwochabend die täglichen Fallzahlen der positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen im Land bekanntgegeben. «Heute beträgt die Zahl der Fälle 28'351», sagte Gesundheitsminister Fahrettin Koca. Die Zahl lag weit über den bisher bekanntgegebenen Werten. Seit Ende Juli waren dem Minister zufolge nur die Infizierten mit Symptomen als Corona-Fälle gemeldet worden - nicht aber die komplette Zahl der täglichen neuen Fälle. Das hatte unter anderem die Vereinigung immer wieder scharf kritisiert.

Fincanci sagte, allein in Ankara gebe es täglich rund 5000 neue Fälle. Man habe immer gewusst, dass die tatsächlichen Zahlen über den von der Regierung veröffentlichten lägen. «Ich wünschte, wir hätten nicht Recht gehabt.»

Heybet Aslanoglu, Vorsitzender der Vereinigung der Radiologietechniker in der Türkei, sagte der Deutschen Presse-Agentur, das Gesundheitssystem sei aufgrund der steigenden Zahlen von Covid-19-Patienten bereits ausgelastet. «In vielen Provinzen finden wir keine Intensivbetten mehr», die Intensivstationen von fast jedem Krankenhaus seien «randvoll». Experten hatten schon vor Monaten vor einem Zusammenbruch des Gesundheitssystems gewarnt.

Die Türkei wurde von der Corona-Pandemie hart getroffen.
Die Türkei wurde von der Corona-Pandemie hart getroffen.
Bild: Keystone

16.46 Uhr: Slowakei verschiebt landesweite Corona-Massentests

Die Slowakei rückt schrittweise von ihrer Strategie landesweiter Corona-Massentests ab. Am Mittwochabend kündigte Ministerpräsident Igor Matovic nach regierungsinternen Unstimmigkeiten an, die für das erste Dezember-Wochenende geplanten erneuten landesweiten Corona-Massentests an fast der gesamten Bevölkerung auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Der Städte- und Gemeindebund ZMOS forderte, überhaupt keine solchen flächendeckenden Tests mehr durchzuführen. Stattdessen sollten sich künftige Testaktionen auf besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen konzentrieren.

Die am Donnerstag veröffentlichten Corona-Statistiken der Gesundheitsbehörden zeigten, dass die Zahl der Neuinfektionen trotz der Massentests wieder leicht angestiegen ist. Gegner der Massentests hatten schon davor gewarnt, kurzfristige Rückgänge der Neuinfektionen seien nicht den Testungen zu verdanken, sondern einem Teil-Lockdown im Oktober.

Die Slowakei hatte am 31. Oktober und 1. November Corona-Massentests im ganzen Land durchgeführt. Formell war die Teilnahme zwar freiwillig, doch wer keinen negativen Test vorweisen konnte, durfte anschliessend zwei Wochen nicht einmal mehr zur Arbeit gehen. Deshalb unterzogen sich allein in der ersten von mehreren Testrunden 3,6 Millionen der 5,5 Millionen Einwohner einem Antigen-Schnelltest.

Wie hier in Bratislava, führte die Slowakei Ende Oktober Massentests durch.
Wie hier in Bratislava, führte die Slowakei Ende Oktober Massentests durch.
Bild: Keystone

16.26 Uhr: Wissenschaftliche Taskforce gegen Verkürzung der Quarantänezeit

Eine Verkürzung der Quarantäne von zehn Tagen würde gemäss einer Analyse der Wissenschaftlichen Taskforce des Bundes nicht die gewünschten Effekte bringen. Es würden potenziell weniger Menschen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt. Eine Verkürzung der zehntägigen Quarantäne nach einer Einreise aus einem Risikogebiet oder nach einem engen Kontakt mit einem bestätigten Covid-19-Fall könnte zu mehr Infektionen führen. Dies schreibt die Taskforce in ihren am Donnerstag publizierten «Überlegungen zur Verkürzung der Quarantänedauer».

Sie habe die epidemiologischen Auswirkungen der Quarantäne mit und ohne Tests evaluiert. Demnach wäre eine Verlängerung der Dauer praktisch nutzlos, hingegen würde eine Verkürzung die Zahl der vermiedenen Infektionen verringern. Eine Möglichkeit wäre laut Taskforce, Personen in Quarantäne zu testen, und wenn sie negativ sind, vorzeitig zu entlassen. Ein Test am sechsten Tag der Quarantäne biete die beste Gewähr, dass die Wirksamkeit einer zehntägigen Quarantäne weitgehend erhalten bleibe. Würde dagegen schon am vierten Tag getestet, so sinke die Wirksamkeit um 29 bis 58 Prozent.

Eine Verkürzung der Quarantänezeiten mit oder ohne Tests sollte gemäss dem Modell der Taskforce einzig dann in Betracht gezogen werden, wenn sie Teil eines koordinierten Vorgehens auf nationaler Ebene wäre. Dieses müsste Massnahmen enthalten, die den erwarteten Anstieg der Fallzahlen ausglichen.

Die Taskforce empfiehlt dem Bund und den Kantonen, Studien in Auftrag zu geben, um die Auswirkung der Quarantänedauer auf die Verbreitung von Sars-Cov-2 in der Schweiz einzuschätzen zu können.

Ein Tablett mit benutztem Geschirr und Besteck vor der Zimmertür einer Person in Isolation: Die Wissenschaftliche Taskforce hat sich gegen die Verkürzung der Quarantänezeit ausgesprochen.
Ein Tablett mit benutztem Geschirr und Besteck vor der Zimmertür einer Person in Isolation: Die Wissenschaftliche Taskforce hat sich gegen die Verkürzung der Quarantänezeit ausgesprochen.
Bild: Keystone

16.02 Uhr: Die Medienkonferenz ist beendet

Wir danken für Ihr Interesse.

15.56 Uhr: Wann sind genügend Leute geimpft?

Wie lange dauert es, bis genügend Leute geimpft sind, damit man aus der Pandemie rauskommt? Berset erklärt zur Frage eines Journalisten, dass man in diesem Winter sicher nicht aus eigenen Kräften aus der Pandemie komme. Er gehe aber davon aus, dass es im Frühling einen guten Mix aus Impfungen, besserem Wetter und Massnahmen geben werde, sodass sich die Situation merklich bessern werde. Erst wenn massenweise geimpft werde, könne man die Entwicklung aber tatsächlich abschätzen.

15.52 Uhr: Lieferung von Impfstoffen

Wie schnell die Impfstoffe zuletzt kommen, hängt nach Claus Bolte von Swissmedic davon ab, wie zügig die Daten von den Herstellern eintreffen würden. Dann entscheide das Zulassungsverfahren, wann mit Impfungen begonnen werden könnte. Nora Kronig vom BAG meint dazu, dass klar sei, dass die Lieferung der Impfstoffe gestaffelt erfolgen würde. 

15.47 Uhr: Bund liefert Minimalstandards für Schutzkonzepte

Ein Journalist will wissen, ob die Regeln in den Skigebieten in der ganzen Schweiz gelten würden, oder sich je nach Kanton unterscheiden könnten. Berset meint, der Bund würde Minimalstandards setzen, dann ginge es jedoch um die Umsetzung der Schutzkonzepte vor Ort. 

15.45 Uhr: Schnellteste für Altersheime? 

Man diskutiere über Schnelltests für Alters- und Pflegeheime, meint  Virginie Masserey vom BAG. Man könne derzeit noch nicht absehen, ob das zielführend wäre. Es gebe dazu aber bereist Projekte in Kantonen, etwa in Basel-Stadt. Man müsse dazu noch Kriterien festlegen und anschliessend aufgrund der Resultate das weitere Vorgehen planen.

15.43 Uhr: Romandie als Vorbild für die Deutschschweiz

Eine Journalistin fragt nach, ob es sinnvoll sei, wenn sich auch die Deutschschweizer Kantone untereinander koordinieren – so, wie es die Romandie bei den Restaurantschliessungen getan hat. Engelberger entgegnet, es gebe in der Deutschschweiz doch noch starke Differenzierungen. Die Situation sei in einigen Kantonen ganz unterschiedlich. Aber: «Ein Vorbild können wir uns daran schon nehmen.»

15.39 Uhr: Auf Impfobligatorium soll verzichtet werden

Angesprochen auf ein Impfobligatorium oder einen Impfzwang sagt Berset, diese Frage sei verfrüht. Noch wisse man nicht einmal, welchen Impfstoff die Schweiz dann einsetzen könne. 

Engelberger erklärt dazu, er sei optimistisch, dass man ohne ein Impfobligatorium durchkomme. Aber es könne natürlich sein, dass öffentlicher Druck entstehe – etwa dass Veranstalter von Events künftig nur Personen zulassen wollten, die dann auch geimpft seien. 

15.37 Uhr: Berset stellt Gratisimpfung in Aussicht

Eine Medienschaffende kommt auf die Impfung zu sprechen. Wird es eine Gratisimpfung geben? Berset antwortet, das sei das erklärte Ziel des Bundesrats. «Jemand, der sich impfen lässt, bezahlt nichts für die Impfung, er hat auch keine Franchise und Selbstbehalt zu zahlen», sagt der Gesundheitsminister.  

15.31: Schweizer Sonderweg bei den Skigebieten

Ein Journalist fragt Berset, wie man bezüglich des Schweizer Sonderwegs bei den Skigebieten mit den Nachbarländern kommuniziere. Berset entgegnet, man sei mit anderen Ländern in engem Kontakt. Die Lage sei auch in der Schweiz und in einzelnen Kantonen fragil. Man müsse schauen, was machbar in der Schweiz ist, so Berset. Es gebe zwei Wochen Weihnachtsferien –  die Herausforderung sei also das Zeitfenster Ende Dezember.

Engelberger sagt, er würde hören, dass bei den Kantonen, die wichtigen Wintertourismus hätten, die Schutzkonzepte sehr ernst genommen würden. Er habe von Experten gehört, dass die Konzepte sehr gut seien. Man müsse wohl nicht an eine Verschärfung der Regeln denken, sondern eher an die Kontrolle.

15.25 Vorsicht auch am «Black Friday»

Auch am «Black Friday» sollten die Menschen vorsichtig sein und Abstands- und Hygienregeln beachten, appelliert Engelberger. Sonst zahle man in den Weihnachtsferien womöglich einen hohen Preis. Wenn im Frühling die Impfungen verfügbar seien, könne man noch optimistischer in die Zukunft blicken. 

15.23 Uhr: Impfungen sollen kostenlos sein

Engelberger bedankt sich an der guten Mitwirkung der Bevölkerung. Derzeit würden die Kantone die Lagerung und Verteilung der Impfstoffe planen. Man könne dazu aber noch keine Details kommunizieren. Die Impfungen sollen für die Menschen aber kostenlos sein; Impfzwang oder -Obligatorium seien nicht vorgesehen. Er sei optimistische, dass die Menschen sich dann impfen lassen würden.

15.21 Uhr: Nicht an der Zeit, über Lockerung zu reden

Lukas Engelberger sagt, die Positivitätsrate sei immer noch zu hoch und die Situation an den Spitälern kritisch. «Es ist noch nicht an der Zeit über eine generelle Lockerung der Massnahmen zu reden». Das müsse auch der Wirtschaft bewusst sein, auch wenn er Verständnis für die Wirtschaft habe. Die Kantone würden auch künftig Massnahmen ergreifen, wenn das notwendig seine solle. Es werde weiterhin das Miteinander von Bund und Kantonen brauchen. «Die Strecke ist noch weit und gefährlich», so Engelberger. Er dankt dem Bund für die enge Zusammenarbeit. 

15.19 Uhr: Situation bleibt ernst

Die Lage sie bereits viel besser als Anfang November. Der Massnahmenmix in der Schweiz habe sich bewährt, meint Berset. Doch die Situation bleibe sehr ernst, man dürfe nicht nachlassen. Daran würde sich auch nichts ändern, wenn Anfang des Jahres eine Impfung käme. Man müsse die Pandemie nun mit eigenen Kräften angehen. 

15.13 Uhr: Impfungen sind «einmalige Übung für das Gesundheitssystem

Derzeit würden Impfstoffe geprüft und man gehe davon aus, dass man früh im nächsten Jahr mit Impfungen beginnen könne, so Berset. Dabei sei aber nicht zu unterschätzen, dass das eine «einmalige Übung für das Gesundheitssystem» sei, denn es brauche ja pro Person zwei Impfungen und auch eine Rückverfolgung.

Bund und Kantone würden die Logistik für die Impfstoffe gemeinsam übernehmen. Zum Zuge käme dabei auch die Armee – die Kantone müssten dann die konkrete Impfung organisieren. Es werde keine Impfpflicht geben. Und die Impfungen sollen gratis sein.

15.10 Uhr: «Skigebiete können offenbleiben bei uns»

Die Nachbarländer würden bei den Skigebieten für Weihnachten einen strikten Weg fahren, so Berset. Sie wollten einen Schliessung der Gebiete –und das sei auch eine Herausforderung für die Schweiz. Berset habe schon früher vorgeschlagen, sich mit den anderen Ländern auszutauschen. Vorgesehen sei, dass die Skigebiete in der Schweiz mit strengen Schutzkonzepten offen bleiben könnten. Man müsste ggf. dann Anpassungen vornehmen. 

15.08 Uhr: Massnahmenpaket soll Wintersport regeln

An der gestrigen Sitzung habe der Bundesrat beschlossen, dass die jetzigen Massnahmen aufrecht erhalten werden müssten, sagt Berset. Die Kantone sollten nach wie vor – dort, wo nötig – zusätzliche Corona-Regeln verordnen. 

Für das Jahresende möchte der Bund ein Massnahmenpaket verabschieden, dass die Festtage und auch den Wintersport abdeckt und regelt. 

15.05 Uhr: Schweizerischer Strategie

Berset erklärt, man verfolge eine eigene Schweizerische Strategie aus Vernunft und Eigenverantwortlichkeit, die es auch ermögliche, gut zu leben. Das funktioniere aber nur, wenn alle gut mitmachen würden. 

«Die kommenden Wochen werden entscheidend», sagt Berset im Hinblick auf die Adventszeit und die Weihnachtstage. In Kanada etwa habe Thanks Giving zu einem raschen Anstieg der Fälle geführt. Man dürfe in den nächsten Wochen keinesfalls nachlässig werden. 

15.02 Uhr: Jetzt geht es los

Alain Berset eröffnet die Medienkonferenz – mit 15 Minuten Verspätung. Er sagt, die Zahlen würden momentan auf allen Ebenen zurückgehen. Die Massnahmen der Kantone und des Bundes hätten Wirkung gezeigt, so der Gesundheitsminister. Vor allem in den Westschweizer Kantonen sei der R-Wert sehr viel niedriger also noch vor wenigen Wochen. 

Jedoch gebe es auch Kantone, in denen die Neuansteckungen gar nicht oder nicht so schnell zurückgehen wie in der Westschweiz. Nach wie vor würde der R-Wert in einigen Kantonen in der Deutschschweiz grösser sein als 1. Es gelte deshalb, die Situation weiterhin genau zu beobachten, mahnt Berset.

14.45 Uhr: Medienkonferenz verzögert sich

Es sollte losgehen, doch Bundesrat Alain Berset und GDK-Präsident Lukas Engelberger sind noch nicht im Berner Medienzentrum erschienen.

14.30 Uhr: Medienkonferenz mit Berset und den Kantonen

Ab 14.45 Uhr informieren Bundesrat Alain Berset und GDK-Präsident Lukas Engelberger zur aktuellen Corona-Lage in der Schweiz. «blue News» zeigt die Medienkonferenz im Live-Stream.

14.21 Uhr: Petition fordert zertifizierte Stoffmasken

Die Corona-Pandemie hat auch das Müllproblem in der Schweiz weiter verschärft. Nicht nur, weil durch den Boom von Onlineshopping und Essenslieferdiensten viel Verpackungsmüll anfällt; auch unachtsam in der Umwelt entsorgte Einwegmasken sorgen für eine zunehmende Verschmutzung der Natur. Eine Petition, die Greenpeace Schweiz Ende Oktober lanciert hat, fordert nun ein Umdenken der Politik. Wie die Umweltorganisation am Donnerstag mitteilte, wurde die Petition bislang von mehr als 19'500 Menschen unterstützt.

«Der Bundesrat ignoriert die Umwelt seit Ausbruch der Pandemie: Während andere Länder auf nachhaltige Lösungen setzen, nimmt die Einwegmasken-Verschmutzung hier ungebremst zu», heisst es in einer Medienmitteilung. Die Petition fordere den Bundesrat nun auf, «in die Produktion von zertifizierten Stoffmasken zu investieren oder diese zu unterstützen».

Philipp Rohrer, Fachexperte Zero Waste bei Greenpeace Schweiz, erklärt: «Textilmasken herzustellen, die sowohl Kriterien der Sicherheit als auch der Ökologie erfüllen, muss eine absolute Priorität bilden. Sprich: Neben der Gesundheitsnorm braucht es Zertifikate für nachhaltige Rohstoffe und eine umweltfreundliche Verarbeitung.»

Gemäss Greenpeace Schweiz bestünden die meisten Einwegmasken aus dem Kunststoff Polypropylen. Unsachgemäss entsorgt verbleibe dieser bis zu 450 Jahre in der Natur und zerfalle mit der Zeit zu Mikroplastik

Unsachgemäss entsorgte Einwegmasken belasten die Umwelt.
Unsachgemäss entsorgte Einwegmasken belasten die Umwelt.
Bild: Keystone

14.01 Uhr: Frankreich stellt sich auf schrittweise Lockerungen ein

Frankreichs Premier Jean Castex hat die Menschen im Land auf etappenweise Lockerungen eingeschworen und weitere finanzielle Hilfen zugesagt. Es sei zu früh, um von einem Ende des Lockdowns zu sprechen, sagte Castex am Donnerstag in einer Pressekonferenz. «Die winterlichen Wetterbedingungen und das Herannahen der Feiertage zum Jahresende sind zwei Hauptrisikofaktoren, die es im Frühjahr nicht gab.»

Präsident Emmanuel Macron hatte in einer TV-Ansprache am Dienstag schrittweise Lockerungen angekündigt. Seit Ende Oktober gelten im ganzen Land strenge Ausgangsbeschränkungen – diese sollen am 15. Dezember aufgehoben werden und durch nächtliche Ausgangssperren ersetzt werden.

Während Frankreich Anfang November fast 45'000 neue Fälle pro Tag zählte, sei die Zahl in den vergangenen sieben Tagen auf durchschnittlich 17'000 Fälle pro Tag zurückgegangen, sagte Castex. Gesundheitsminister Olivier Véran wies darauf hin, dass die Lage mit Blick auf die Neuinfektionen innerhalb einer Woche pro 100'000 Einwohner in Berlin derzeit schlechter sei als in Paris.

Ab Samstag darf zunächst der Einzelhandel im Land wieder öffnen – es gelten allerdings strenge Hygienevorschriften, pro Kunde müssen acht Quadratmeter zur Verfügung stehen. Die Bewegungseinschränkungen für Sport und Spaziergänge werden gelockert. Statt einer Stunde im Radius von einem Kilometer um die Wohnung sind dann drei Stunden und ein 20-Kilometer-Radius erlaubt. Castex machte deutlich, dass diese Lockerung nicht dazu genutzt werden dürfe, Freunde zu besuchen.

Die Beschränkungen in Frankreich sollen schon bald gelockert werden.
Die Beschränkungen in Frankreich sollen schon bald gelockert werden.
Bild: Keystone

13.20 Uhr: Pandemie ist Rückschlag für Kampf gegen HI-Virus

Die Corona-Pandemie könnte wegen Ausgangsbeschränkungen und Unterbrechungen in der Gesundheitsversorgung bis Ende 2022 zu fast 300'000 zusätzlichen HIV-Infektionen führen. Das berichtet das Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids (UNAIDS) am Donnerstag in seinem Bericht zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember. Im selben Zeitraum könnte es deshalb auch zu bis zu fast 150'000 zusätzlichen Todesfällen kommen.

Wenn die Welt aber im Zusammenhang mit der Pandemie deutlich mehr in Gesundheitssysteme investiert und sich ehrgeizige Ziele setze, könnte es gelingen, dass Aids 2030 keine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit mehr sei, heisst es in dem Bericht. Im vergangenen Jahr hätten sich 1,7 Millionen Menschen mit dem HI-Virus angesteckt, und geschätzte zwölf Millionen Infizierte hätten keinen Zugang zu Medikamenten gehabt.

UNAIDS ruft Länder, in denen HIV-positive Menschen noch stigmatisiert und diskriminiert werden, auf, ihre Politik zu ändern. Für einen erfolgreichen Kampf gegen das Virus müssten alle Menschen respektiert werden, vor allem auch die, die besonders gefährdet seien: Mädchen und junge Frauen, Heranwachsende, Sexarbeiterinnen und -arbeiter, Transgender, Schwule und Menschen, die intravenös Drogen konsumieren.

12.57 Uhr: Infektionen im schwedischen Königshaus

Der schwedische Prinz Carl Philip (41) und seine Frau Prinzessin Sofia (35) sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte das schwedische Königshaus am Donnerstag mit. Der jüngere Bruder von Kronprinzessin Victoria und seine Gattin hätten sich bereits am Mittwoch mit leichteren Krankheitssymptomen gemeinsam mit ihren Kindern in häusliche Quarantäne begeben. Im Anschluss sei ihre Corona-Infektion festgestellt worden. Den beiden gehe es den Umständen entsprechend gut. Schwedens König Carl XVI. Gustaf (74), Königin Silvia (76), Victoria (43) und ihr Gatte Prinz Daniel (47) sollten noch am Donnerstag ebenfalls getestet werden.

Wie das schwedische Königshaus am Donnerstag mitteilte, wurden Prinz Carl Philip und Prinzessin Sofia positiv auf das Coronavirus getestet.
Wie das schwedische Königshaus am Donnerstag mitteilte, wurden Prinz Carl Philip und Prinzessin Sofia positiv auf das Coronavirus getestet.
Bild: dpa

12.06 Uhr: 4509 Neuinfektionen innert 24 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Donnerstag 4509 Coronavirus-Ansteckungen bei 28'740 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 15,7 Prozent. 79 Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 198 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen betrug bei den herkömmlichen Tests 21,2 Prozent und bei den Schnelltests 18,9 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 689,9 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Getestet wurden in den 14 Berichtstagen 319'160 Personen.

Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt 313'978 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus, wie das BAG am Donnerstag weiter mitteilte. Insgesamt 12'584 Personen mussten wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit Covid-19 stieg auf 4109, 1023 davon allein in den letzten 14 Tagen.

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden bisher 2'652'082 Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, durchgeführt. Gegenüber Mittwoch wurden dem BAG 28'740 neue Tests gemeldet.

Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung waren am Donnerstag nach Angaben des BAG 27'768 Personen in Isolation und 31'906 Menschen standen unter Quarantäne. Zusätzlich waren 301 Heimkehrerinnen und Heimkehrer aus Risikoländern in Quarantäne.

Ein Covid-Patient wird am 19. November 2020 in der Isolationsstation des Zürcher Universitätsspitals USZ behandelt. (Archiv)
Ein Covid-Patient wird am 19. November 2020 in der Isolationsstation des Zürcher Universitätsspitals USZ behandelt. (Archiv)
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11.56 Uhr: Mehr als 2200 Tote an einem Tag in den USA

In den USA hat die Zahl der binnen 24 Stunden erfassten Corona-Toten am zweiten Tag in Folge die 2000er-Marke überschritten. Am Mittwoch meldeten die Behörden 2297 Tote mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore von Donnerstagmorgen (MEZ) hervorging. Dies entspricht dem höchsten Stand seit Anfang Mai. Tags zuvor waren es 2146 gewesen. Damit nähert sich die Zahl dem bislang höchsten Wert von 2609 Toten am 15. April.

Zugleich gab es nach JHU-Angaben am Mittwoch landesweit 181'490 neue Corona-Fälle. In der Vorwoche waren am gleichen Tag rund 170'000 Neuinfektionen gemeldet worden. Der bislang höchste Wert binnen eines Tages war am Freitag mit rund 196'000 Neuinfektionen registriert worden.

Ein Frau schiebt ein Bett durch das Spital von Topeka, Kansas: Bereits zum zweiten Tag in Folge sind in den USA über 2000 Tote in Folge von Covid-19 registriert worden. (Archiv) 
Ein Frau schiebt ein Bett durch das Spital von Topeka, Kansas: Bereits zum zweiten Tag in Folge sind in den USA über 2000 Tote in Folge von Covid-19 registriert worden. (Archiv) 
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11.10 Uhr: Ein Viertel weniger Corona-Neuinfektionen innert Wochenfrist

Vom 16. bis 22. November sind in der Schweiz und in Liechtenstein 30'142 Neuansteckungen mit dem Coronavirus verzeichnet worden, gegenüber 39'695 in der Vorwoche. Damit sank die Zahl der Fälle im Vergleich zur Vorwoche erneut um knapp ein Viertel (24,1 Prozent).

Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zur Woche 47 hervor.

Für die Woche 47 wurden dem BAG bisher 528 Todesfälle im Zusammenhang mit einer laborbestätigten Covid-19-Erkrankung gemeldet, welche sich bis auf den Kanton Nidwalden auf alle Kantone und das Fürstentum Liechtenstein verteilten. In der Vorwoche wurden 575 Todesfälle gemeldet.

Nachmeldungen von Todesfällen seien jedoch noch zu erwarten, schreibt das BAG. 

Für die Woche 47 wurden bis am Donnerstag 926 Hospitalisationen im Zusammenhang mit einer laborbestätigten Covid-19-Erkrankung gemeldet. Gegenüber der Vorwoche ist die Anzahl Hospitalisationen gesunken. Nachmeldungen von Hospitalisationen seien zu erwarten.

528 Patienten und Patientinnen mit einer Covid-19-Erkrankung waren in der Woche 47 in Intensivpflege. Das sind 7 Prozent mehr als in der Woche 46.

In der Woche 47 wurden 157'615 Tests durchgeführt, 12 Prozent weniger als in der Vorwoche. 

10.45 Uhr: Schnelltests neu auch am Flughafen Zürich 

Ab sofort bietet auch der Flughafen Zürich Corona-Schnelltests an, in Zusammenarbeit mit einer Apotheke. Die nasalen Abstriche werden im ehemaligen Ausweisbüro im Check-in 2 genommen, allerdings nur nach telefonischer Voranmeldung.

Der Flughafen will grössere Menschenansammlungen vermeiden. Deshalb sei die telefonische Voranmeldung notwendig, teilte der Flughafen am Donnerstag mit. Durchgeführt werden die Schnelltests jeweils zwischen 11.30 Uhr und 13.30 Uhr vom Apotheken-Personal. Nach rund 15 Minuten liegt das Testresultat vor.

Passagiere sollten sich jedoch informieren, ob ihr Reiseziel den Schnelltest überhaupt akzeptiert. Für gewisse Destinationen sei nach wie vor ein negativer PCR-Test notwendig. PCR-Tests und Antikörpertests werden weiterhin im Airport Medical Center angeboten.

Eine Frau hält Mitte November am Flughafen München in einem Covid-19 Testcenter die Probe von einem Rachenabstrich in den Händen:Neu bietet nun auch der Flughafen Zürich Schnelltest an. (Archiv)
Eine Frau hält Mitte November am Flughafen München in einem Covid-19 Testcenter die Probe von einem Rachenabstrich in den Händen:Neu bietet nun auch der Flughafen Zürich Schnelltest an. (Archiv)
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9.58 Uhr: Erneuter Rückgang der Gesamtbeschäftigung

Der Schweizer Stellenmarkt hat die Corona-Pandemie auch im dritten Quartal 2020 zu spüren bekommen. Die Zahl der Stellen sank innert Jahresfrist um 0,4 Prozent. Zudem präsentieren sich die Beschäftigungsaussichten schlechter als im Vorjahr.

Insgesamt zählte das Bundesamt für Statistik (BFS) im dritten Quartal dieses Jahres 5,138 Millionen Beschäftigte in der Schweiz, wie es am Donnerstag mitteilte. Saisonbereinigt belief sich der Wert auf 5,122 Millionen, was gegenüber dem Vorquartal aber immerhin einer leichten Zunahme um 0,5 Prozent entspricht.

In Vollzeitäquivalenten belief sich die gesamte Beschäftigung in der Schweiz im dritten Quartal auf insgesamt 4,016 Millionen Stellen. Gegenüber dem Vorjahresquartal ist das ein Minus von -0,1 Prozent.

Die Beschäftigungsaussichten haben sich weiter eingetrübt. (Symbolbild)
Die Beschäftigungsaussichten haben sich weiter eingetrübt. (Symbolbild)
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Dabei sank sowohl im sekundären Sektor, also in der Industrie und im Baugewerbe, als auch im tertiären Sektor (Dienstleistungen) die Beschäftigung. Sie nahm um 1,0 Prozent (-11'000 Stellen) respektive 0,2 Prozent (-9000 Stellen) ab.

9.23 Uhr: Walt Disney entlässt 32'000 Mitarbeiter 

Mitten in der Corona-Krise entlässt der Unterhaltungskonzern Walt Disney 32'000 Mitarbeiter. Betroffen seien vor allem Angestellte in den Freizeitparks, teilte das US-Unternehmen am Donnerstag mit. Das sind rund 14 Prozent der rund 223.000 Mitarbeiter, die Ende 2019 noch für den US-Konzern gearbeitet haben.

Im September hatte die Firma, die Vergnügungsparks betreibt, Kinofilme produziert und Fernsehsender im Angebot hat, noch von 28'000 Entlassungen gesprochen. Zuletzt hatte nur der eigene Streamingdienst Disney+ für positive Nachrichten gesorgt.

Die Entlassungen sollen in der ersten Jahreshälfte 2021 erfolgen, teilte das Unternehmen weiter mit. Seit Ausbruch der Krise schreibt Disney hohe Verluste. Zwar kann der Konzern inzwischen wieder einige Vergnügungsparks betreiben, muss aber die Besucherströme streng kontrollieren und erreicht damit nur einen Bruchteil der möglichen Kapazitäten

Der Disney-Charakter Tigger unterhält Besucher am 11. Juli 2020 in Walt Disney World in Lake Buena Vista, Florida. Der US-Konzern hat nun angekündigt, 32'000 Mitarbeiter zu entlassen. (Archiv)
Der Disney-Charakter Tigger unterhält Besucher am 11. Juli 2020 in Walt Disney World in Lake Buena Vista, Florida. Der US-Konzern hat nun angekündigt, 32'000 Mitarbeiter zu entlassen. (Archiv)
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8.52 Uhr: St. Galler Regierungspräsident Damann infiziert

Der St. Galler Regierungspräsident Bruno Damann (CVP) hat sich mit dem Coronavirus angesteckt. Er hat nach Angaben der Staatskanzlei lediglich leichte Symptome und befindet sich in Isolation.

Damann wurde am Mittwoch positiv getestet, wie der Kanton St. Gallen am Donnerstag mitteilte. Es gehe ihm den Umständen entsprechend gut und er werde die meisten seiner Verpflichtungen auf digitalem Weg wahrnehmen können. An der Novembersession des Kantonsrates, die am Montag beginnt, wird Damann aber nicht teilnehmen können.

Wo sich Damann angesteckt hat, ist nach Angaben der Staatskanzlei nicht bekannt. Die Regierung tage jeweils mit Masken und genügend Abstand. Es lägen keine Hinweise vor, dass sich im beruflichen Umfeld des Regierungspräsidenten noch weitere Personen angesteckt hätten.

Der St. Galler Regierungspräsident Bruno Damann (CVP) ist mit dem Coronavirus infiziert. (Archiv)
Der St. Galler Regierungspräsident Bruno Damann (CVP) ist mit dem Coronavirus infiziert. (Archiv)
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8.40 Uhr: Wieder mehr als 1000 Neuinfektionen in Israel

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat in Israel erstmals seit mehr als vier Wochen wieder die Marke von 1000 überstiegen. Wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 1069 neue Fälle registriert. Mehr Neuinfektionen an einem Tag waren zuletzt am 21. Oktober mit 1172 vermeldet worden. Die Zahl der in dem Mittelmeerland gemachten Tests war mit knapp 60'000 allerdings sehr hoch, die Quote der positiven Tests lag mit 1,8 Prozent weiter auf dem Niveau der vorherigen Tage.

In dem Neun-Millionen-Einwohner-Land verlief die Pandemie im Frühjahr vergleichsweise milde, auch wegen strikter Massnahmen der Regierung. Nach umstrittenen Lockerungen nahmen die Zahlen im Sommer jedoch massiv zu. Die Regierung verhängte Mitte September einen zweiten landesweiten Lockdown. Ab Mitte Oktober begann die Regierung damit, schrittweise Lockerungen umzusetzen.

Israelische Soldaten unterstützen in einem Kommandozentrum in Ramla bei Tel Aviv den Kampf gegen die Corona-Pandemie. (Archiv)
Israelische Soldaten unterstützen in einem Kommandozentrum in Ramla bei Tel Aviv den Kampf gegen die Corona-Pandemie. (Archiv)
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8.02 Uhr: 389 Todesfälle an einem Tag in Deutschland

In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 22'200 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 22'268 neue Ansteckungsfälle erfasst. Die Zahl der Corona-Toten in Deutschland stieg nach RKI-Angaben um 389 auf 15'160.

Insgesamt wurden seit dem Beginn der Pandemie in Deutschland laut den jüngsten Zahlen des Instituts 983'588 Infektionsfälle registriert. Die Zahl der Genesenen lag bei 676'100.

Corona-Test am Flughafen von München. (Archiv)
Corona-Test am Flughafen von München. (Archiv)
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7.12 Uhr: Nachfrage nach Fachkräften gesunken

Die Corona-Krise verändert die Lage auf dem Schweizer Arbeitsmarkt. Seit Ausbruch der Corona-Krise ist die Nachfrage nach Fachkräften gesunken, was sich aber je nach Beruf stark unterscheiden kann. Pflegefachkräfte etwa sind sehr gesucht.

Zwischen 2016, als der Fachkräftemangel-Index des Personaldienstleisters Adecco in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich zum ersten Mal erhoben wurde, und 2019 nahm der Fachkräftemangel jährlich zu. Im Jahr 2020 sank der Index nun erstmals – und zwar um 17 Prozent, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte.

In den meisten Berufen sinkt demnach die Zahl der offenen Stellen, während die Zahl der Stellensuchenden steigt. In Berufen mit einem Fachkräfteüberangebot verschärft sich damit die Lage für Stellensuchende weiter. Darunter fallen vor allem Berufe im Verkauf und Handel, im Gastgewerbe sowie im kaufmännischen und administrativen Bereich.

Gut ausgebildete Pflegefachkräfte sind sehr gesucht. (Symbolbild)
Gut ausgebildete Pflegefachkräfte sind sehr gesucht. (Symbolbild)
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6.22 Uhr: Infektionen in Südkorea weiter auf dem Vormarsch 

Die Zahl der erfassten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Südkorea ist erstmals seit mehr als acht Monaten um mehr als 500 pro Tag gestiegen. Die Gesundheitsbehörden teilten am Donnerstag mit, dass tags zuvor 583 Fälle festgestellt worden seien. Die meisten davon entfielen demnach auf den Grossraum Seoul. Die Gesamtzahl kletterte auf mehr als 32'000 Infektionen. Bisher wurden in dem 52-Millionen-Einwohner-Land 515 Todesopfer in Verbindung mit dem Virus gemeldet.

Südkorea erlebt nach Angaben der Behörden derzeit die dritte Ansteckungswelle mit Sars-Cov-2. «Da die dritte Infektionswelle an Umfang und Tempo zunimmt, müssen wir die Regeln für die soziale Distanzierung streng befolgen», wurde Gesundheitsminister Park Neung Hoo von der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap zitiert. Die Regierung hatte zuletzt die Beschränkungen für soziale Kontakte wieder verschärft, nachdem die Zahl der Neuinfektionen seit Anfang November wieder dreistellig gestiegen war.

Von den Neuinfizierten steckten sich den Angaben zufolge 553 Menschen im Land an, während 30 Fälle aus dem Ausland eingeschleppt wurden. Ein Grund für den Anstieg der lokalen Infektionen sind Häufungen in militärischen Stützpunkten, Fitnessstudios, Schulen, Kirchen und anderen Einrichtungen. Bisher kam Südkorea ohne grossflächigen Lockdown aus.

5.30 Uhr: Deutsche Wirtschaft will mehr Lockdown-Geld

In Deutschland sollen sich die Menschen weiter in Geduld üben. Und auch an Weihnachten vorsichtig bleiben. Mit ihrem Beschluss stimmen die Kanzlerin und die Länderchefs die Deutschen auf einen schwierigen Jahresabschluss ein.

Mit Flatterband bleiben auch zukünftig die gastronomischen Angebote in Deutschland abgesperrt.
Mit Flatterband bleiben auch zukünftig die gastronomischen Angebote in Deutschland abgesperrt.
dpa

Die Reaktion der Wirtschaft liess nicht lange auf sich warten. Die Luft werde für immer mehr Unternehmer dünner, klagt nicht nur die Industrie. Auch das Handwerk mahnt rasche Hilfen und zusätzliche Entlastungen für Firmen an.

Es gehe jetzt darum, Betriebe in schweren Zeiten schnellstmöglich mit Liquidität zu versorgen, forderten der Industrieverband BDI und der Handwerksverband ZDH. Die Lage werde für viele Unternehmen bedrohlicher. Scharfe Kritik an den beschlossenen Regeln, die überfüllte Geschäfte vor allem im Weihnachtsgeschäft verhindern sollen, kommt vom Einzelhandelsverband HDE.

Angesichts weiterhin vieler Coronavirus-Neuinfektionen hatten sich Bund und Länder auf weitere Einschränkungen verständigt. Der seit Anfang November geltende Teil-Lockdown soll bis mindestens 20. Dezember verlängert werden, Kneipen, Restaurants, Kultur- und Freizeiteinrichtungen müssen demnach geschlossen bleiben. Gleichzeitig sollen die «Novemberhilfen» für vom Teil-Lockdown betroffene Firmen und Einrichtungen im Dezember fortgeführt werden. Der Bund plant Hilfen von voraussichtlich 17 Milliarden Euro.



Der Gross- und Einzelhandel bleibt geöffnet, aber mit Maskenpflicht nun auch vor Geschäften und auf Parkplätzen. In Geschäften mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern soll sich höchstens eine Person je 10 Quadratmeter Verkaufsfläche aufhalten. Bei Geschäften, die grösser sind, darf auf die zusätzliche Fläche dann höchstens eine Person pro 20 Quadratmeter Verkaufsfläche kommen.

5.10 Uhr: Biden bereitet USA auf harten Kampf vor

Der gewählte US-Präsident Joe Biden ruft seine Landsleute zur Einheit gegen Corona auf.
Der gewählte US-Präsident Joe Biden ruft seine Landsleute zur Einheit gegen Corona auf.
dpa

Der gewählte US-Präsident Joe Biden hat die Amerikaner im Kampf gegen die Corona-Pandemie zur Einheit aufgerufen. «Ich weiss, dass das Land des Kampfes überdrüssig geworden ist. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir uns im Krieg mit dem Virus befinden, nicht miteinander, nicht untereinander», sagte Biden in seinem Heimatort Wilmington im Bundesstaat Delaware.

Biden wandte sich anlässlich des Feiertags Thanksgiving an diesem Donnerstag mit mahnenden Worten an die Amerikaner. An Thanksgiving kommen Familien und Freunde üblicherweise zu grossen Feiern zusammen. Biden forderte die Amerikaner erneut auf, wegen der Corona-Gefahr darauf zu verzichten. Angesichts des «dramatischen Anstiegs» der Neuinfektionen forderte Biden eine «Verdoppelung» der Anstrengungen zur Eindämmung der Pandemie.

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Agenturen/red