US-Vorwahlen Am «Super Tuesday» kommt es zum Showdown zwischen Biden und Sanders

dpa/phi

3.3.2020

Wer wird US-Präsident Trump herausfordern? Ein fast abgeschriebener Kandidat der US-Demokraten konnte vor dem «Super Tuesday» punkten – und ein Multimilliardär könnte für eine Überraschung sorgen.

In zahlreichen US-Bundesstaaten pilgern die Wähler heute an die Urnen. Sie bestimmen, wer im November als Kandidat der Demokraten gegen Präsident Donald Trump antreten soll. Die Wahlen am sogenannten «Super Tuesday» begannen am Dienstagmorgen (Ortszeit) im Bundesstaat Virginia an der Ostküste der USA.

Die Wahlen in 14 US-Bundesstaaten, darunter auch in den Schwergewichten Texas und Kalifornien, sind der bislang wichtigste Tag im Rennen um die Kandidatur der Demokraten: Es geht um die Stimmen von mehr als einem Drittel aller Delegierten, die beim Nominierungsparteitag im Sommer letztlich den Kandidaten bestimmen werden. Mit Ergebnissen wurde nicht vor Mittwoch gerechnet. 

Bei den Demokraten liegt nach bislang vier Vorwahlen der linke Senator Bernie Sanders in Führung. Der 78-Jährige ist auch in landesweiten Umfragen Spitzenreiter. Einen gewaltigen Schub bekam kurz vor dem «Super Tuesday» allerdings Ex-Vizepräsident Joe Biden: Die ausgeschiedenen Bewerber Pete Buttigieg, Amy Klobuchar und Beto O'Rourke riefen ihre Anhänger dazu auf, nun die Kandidatur des 77-Jährigen zu unterstützen.

Wahlempfehlung soll Moderate einen

Buttigieg, der 38-jährige frühere Bürgermeister von South Bend im Bundesstaat Indiana, hatte am Sonntag seinen Rückzug aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten erklärt. Am Montag folgte ihm Senatorin Klobuchar (59).

Der frühere Kongressabgeordnete O'Rourke (47) war schon im November ausgestiegen. O'Rourkes Empfehlung hat im wichtigen «Super Tuesday»-Bundesstaat Texas dennoch Gewicht: Er stammt aus Texas und hat den Bundesstaat im Kongress vertreten.

US-Demokraten vor wichtigstem Vorwahl-Tag

US-Demokraten vor wichtigstem Vorwahl-Tag

Für die US-Demokraten ist heute der wichtigste Vorwahl-Tag: Vor dem «Super Tuesday» liegt Bernie Sanders in vielen Umfragen vorne, Joe Biden wird nun von den ausgestiegenen Klobuchar und Buttigieg unterstützt.

03.03.2020

Die Unterstützungserklärungen für Biden sollen das gespaltene moderate Lager einen und eine Nominierung des linken Kandidaten Sanders verhindern. Der wichtigste Konkurrent Bidens aus dem moderaten Lager tritt allerdings erst jetzt ins Rennen ein: Der Multimilliardär und frühere New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg (78) steht am «Super Tuesday» erstmals auf den Wahlzetteln.

Bloomberg hatte seine Kandidatur erst spät erklärt und war in den bisherigen Vorwahlen nicht angetreten. US-Medienberichten zufolge hat er Hunderte Millionen Dollar aus seinem Privatvermögen für Wahlwerbespots ausgegeben, um am Dienstag punkten zu können. Sein Abschneiden wurde daher mit großer Spannung erwartet. Bloomberg gehört wie Biden zum moderaten Lager der Demokraten.

Bidens Sieg in South Carolina

Biden hatte bei der bislang letzten Vorwahl der Demokraten am Samstag in South Carolina einen fulminanten Sieg einfahren können. Es war allerdings sein erster Erfolg bei den bisher vier Vorwahlen. Sanders, der sich selbst als demokratischen Sozialisten bezeichnet, hat bislang zwei Vorwahlen gewonnen.

Neben Biden, Sanders und Bloomberg sind noch zwei weitere Bewerber im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten: die linke Senatorin Elizabeth Warren (70) und die Kongressabgeordnete Tulsi Gabbard (38).

Der Republikaner Trump wiederum hat keine ernstzunehmende parteiinterne Konkurrenz. Die Republikaner halten daher in mehreren Bundesstaaten gar keine Vorwahlen ab. Am «Super Tuesday» stimmen aber auch sie in fast allen betroffenen Staaten ab.

Die letzten Wahllokale sollten an der Westküste in Kalifornien uam Mittwochmorgen um 5 Uhr unserer Zeit schliessen. Die Vorwahlen ziehen sich insgesamt noch bis Juni hin. Nach den Demokraten im Juli werden die Republikaner dann im August in Charlotte (North Carolina) formell Trump zu ihrem Präsidentschaftskandidaten küren.

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