UmweltBundesrat hält nichts von Seewasser in öffentlichen Schwimmbädern
gg, sda
11.11.2021 - 14:48
Die öffentlichen Schwimmbecken in der Schweiz sollen auch künftig mit Trinkwasser gefüllt werden. Der Bundesrat hält nichts von der Idee, stattdessen Seewasser zu verwenden.
gg, sda
11.11.2021, 14:48
SDA
Der Einsatz von Frischwasser möglichst in Trinkwasserqualität in Badeanlagen sei Voraussetzung zur Gewährleistung einer optimalen Hygiene und diene der Sicherheit der Badegäste, schreibt die Regierung in ihrer am Donnerstag veröffentlichten Antwort auf einen Vorstoss von Nationalrat François Pointet (GLP/VD). Trinkwasser erfülle daneben auch die Bedürfnisse der Badegäste an Ästhetik und Komfort am besten – etwa punkto Aussehen und Geruch des Wassers.
Der Einsatz von Seewasser hätte in Bädern dagegen einen «überproportionalen Aufbereitungsaufwand» zur Folge, schreibt der Bundesrat. Bei der direkten Desinfektion dieses Wassers entstünden zahlreiche unerwünschte Nebenprodukte. «Schlimmstenfalls könnte ein ganzjähriger Badebetrieb nicht mehr garantiert werden.»
Pointet bezeichnet die Verwendung von Trinkwasser in öffentlichen Schwimmbädern dagegen als «reinste Verschwendung». Es sei nicht nachvollziehbar, dass das Füllwasser in Badis die gleichen hygienischen Anforderungen erfüllen müsse wie das Trinkwasser. «Der Klimawandel, dem wir uns heute gegenübersehen, sollte uns in Erinnerung rufen, dass Trinkwasser ein wertvolles, nicht mehr zu verschwendendes Gut ist.»
In der Schweiz sorgen die Behörden dafür, dass die Wasserqualität in Flüssen und Seen ständig überwacht wird. Dieses Wasser kann – sofern die Qualität gut ist – laut Pointet deshalb bedenkenlos auch für öffentliche Schwimmbäder verwendet werden.
Nebst den sicherheitsrelevanten und ökonomischen Gründen sieht der Bundesrat auch aus Sicht des Ressourcenschutzes keinen Handlungsbedarf, wie er schreibt. Der Trinkwasserverbrauch gehe in der Schweiz trotz starkem Anstieg der Bevölkerungszahl seit Jahren zurück. Das für öffentliche Schwimmbäder eingesetzte Trinkwasser mache zudem weniger als 5 Prozent der jährlich gewonnenen Gesamtmenge aus.
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