CDU-Parteivorsitz CDU wählt Annegret Kramp-Karrenbauer zur Merkel-Nachfolgerin

SDA/tsha

7.12.2018

Die deutsche CDU hat entschieden – Annegret Kramp-Karrenbauer soll den Parteivorsitz von Angela Merkel übernehmen. Friedrich Merz unterliegt in der Stichwahl denkbar knapp.

Die Entscheidung fiel im zweiten Wahlgang: Annegret Kramp-Karrenbauer wird Angela Merkel als Vorsitzende der deutschen CDU nachfolgen. Die Saarländerin erhielt 517 von 999 abgegeben Stimmen. Auf Friedrich Merz entfielen 482 Stimmen.

Im ersten Wahlgang hatte keiner der drei Kandidaten die erforderliche Mehrheit erhalten. Kramp-Karrenbauer erhielt 450 der 999 abgegebenen gültigen Stimmen, Merz 392 und Gesundheitsminister Jens Spahn 157. Nötig war die Mehrheit von 500 Stimmen.

«Ich nehme die Wahl an und bedanke mich für das Vertrauen» , sagte Kramp-Karrenbauer unmittelbar nach Verkündigung des Wahlergebnisses. Sie bedankte sich bei Merz und Spahn «für diesen fairen Wettbewerb, den wir uns geliefert haben». Sowohl für Spahn als auch für Merz sei «Platz in dieser Partei», gab sich Kramp-Karrenbauer in ihrer kurzen Ansprache kooperativ.

Der unterlegene Kandidat Friedrich Merz gratulierte Kramp-Karrenbauer und wünschte ihr «viel Erfolg, Gottes Segen» und bat seine Unterstützer, «jetzt Ihre ganze Kraft und Ihre volle Unterstützung unserer neuen Vorsitzenden Annegret-Kramp-Karrenbauer zu geben». Er sei bereit, die CDU in Zukunft weiter zu unterstützen.

Auch Gesundheitsminister Spahn gab sich als fairer Verlierer: «Ich freue mich auf die Zusammenarbeit», sagte er in Richtung von Annegret Kramp-Karrenbauer. Er wolle nun für das CDU-Präsidium kandidieren.

Die Kandidaten für den CDU-Vorsitz, Annegret Kramp-Karrenbauer, Friedrich Merz und Jens Spahn (von links). 
Die Kandidaten für den CDU-Vorsitz, Annegret Kramp-Karrenbauer, Friedrich Merz und Jens Spahn (von links). 
Bild: dpa / Jan Woitas

Kramp-Karrenbauer, 56, war bis Februar 2018 Ministerpräsidentin des Saarlandes. Anschliessend übernahm sie das Amt der CDU-Generalsekretärin. «AKK», wie die Politikerin Deutschland auch genannt wird, ist dreifache Mutter und gilt als enge Vertraute von Bundeskanzlerin Merkel.

Erstmals seit 1971 entschieden die CDU-Delegierten bei der Wahl ihres Vorsitzenden zwischen mehreren Kandidaten. Zum Auftakt des Parteitages hatte die scheidende CDU-Vorsitzende Angela Merkel ihre Partei zur Geschlossenheit aufgerufen. Sie wünsche sich, dass die CDU aus dem Parteitag in Hamburg «gut gerüstet, motiviert und geschlossen» herausgehe, sagte Merkel.

Merkel, die nach mehr als 18 Jahren den CDU-Vorsitz abgibt, wurde nach ihrer Rede mit rund neunminütigem Applaus verabschiedet: Die Delegierten erhoben sich von ihren Plätzen, viele hielten Schilder mit der Aufschrift «Danke, Chefin» in die Höhe. Manche der CDU-Mitglieder waren angesichts des Abschieds Merkels zu Tränen gerührt. Merkel selbst wählte in ihrer Rede teilweise sehr persönliche Worte und war von dem langen Beifall sichtlich bewegt.

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