Bayern China kritisiert Ballon-Abschuss in den USA scharf

SDA

18.2.2023 - 13:43

Wang Yi, Vorsitzender der außenpolitischen Kommission der Kommunistischen Partei Chinas, nimmt an der Fortsetzung der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) teil. Foto: Peter Kneffel/dpa
Wang Yi, Vorsitzender der außenpolitischen Kommission der Kommunistischen Partei Chinas, nimmt an der Fortsetzung der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) teil. Foto: Peter Kneffel/dpa
Keystone

Der oberste chinesische Aussenpolitiker Wang Yi hat den Abschuss eines mutmasslichen chinesischen Spionageballons durch die US-Streitkräfte auf der Münchner Sicherheitskräfte scharf kritisiert. «Das ist, würde ich sagen, absurd und hysterisch», sagte Wang laut offizieller englischer Übersetzung am Samstag in einer Fragerunde nach seiner Rede auf der Konferenz. «Das ist ein hundertprozentiger Missbrauch der Anwendung von Gewalt. Es ist ein Verstoss gegen internationale Regeln.»

Vor knapp zwei Wochen hatte das US-Militär einen mutmasslichen Spionageballon vor der Küste des Bundesstaats South Carolina über dem Atlantik abgeschossen. Die USA werfen China vor, es habe Militäreinrichtungen ausspionieren wollen. Peking spricht dagegen von einem zivilen Forschungsballon, der vom Kurs abgekommen sei. Der Vorfall sorgte für zusätzliche Spannungen im ohnehin belasteten Verhältnis.

Die USA hätten mit dem Abschuss gegen die Chicagoer Konvention zur zivilen Luftfahrt verstossen, sagte Wang. «Das akzeptieren wir nicht.» Die Vereinigten Staaten hätten damit keine Stärke gezeigt. Das Gegenteil sei der Fall. Wang warf den USA vor, damit von innenpolitischen Problemen ablenken zu wollen.

Ob der oberste chinesische Aussenpolitiker in München US-Aussenminister Antony Blinken treffen wird, blieb auch am Samstag zunächst unklar. Aus beiden Delegationen hiess es, ein solches Treffen sei bisher nicht geplant.