In der somalischen Hauptstadt Mogadischu ist am Mittwoch eine deutsche Mitarbeiterin des Roten Kreuzes entführt worden. Nach Angaben von Mitarbeitern der Hilfsorganisation wurde die Frau von Bewaffneten aus einem Rotkreuz-Gebäude verschleppt.
Die Entführer seien durch einen Hinterausgang mit ihrer Geisel entkommen, um den am Hauptzugang postierten Wachposten zu entgehen. Ein Polizeisprecher erklärte, eine grossangelegte Suchaktion sei eingeleitet worden. Augenzeugen zufolge wurde das betroffene Viertel weiträumig abgeriegelt.
Das Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) bestätigte die Entführung in der Nacht zum Donnerstag in einer Medienaussendung. Man mache sich Sorgen um die Sicherheit der deutschen Krankenschwester, teilte die Hilfsorganisation zudem mit. Die Frau habe sich darum bemüht, Leben zu retten und das Leben der Menschen in dem ostafrikanischen Staat zu verbessern, hiess es weiter.
Man stehe mit zahlreichen Behörden in Verbindung; weitere Informationen würden allerdings zu diesem Zeitpunkt nicht gegeben.
Desolate Lage im Land
Entführungen von Ausländern sind in Somalia keine Seltenheit. Angesichts der miserablen Sicherheitslage und fehlender staatlicher Strukturen wird das krisengebeutelte Land am Horn von Afrika häufig als Paradebeispiel eines gescheiterten Staates herangezogen. Neben Armut und Hungersnöten setzen den Menschen dort auch die Terroristen der islamistischen Miliz Al-Shabaab zu. Die mit Al-Kaida verbundene sunnitische Terrorgruppe kämpft in Somalia seit Jahren für die Errichtung eines sogenannten Gottesstaates.
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