Der Rückzug der US-Truppen aus Syrien sollte dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zufolge sorgfältig geplant werden. In einem Gastbeitrag für die "New York Times" schrieb Erdogan, US-Präsident Donald Trump habe den richtigen Entscheid getroffen.
Allerdings müsse der Abzug in Zusammenarbeit "mit den richtigen Partnern" über die Bühne gehen, um die Interessen der USA, der internationalen Staatengemeinschaft und des syrischen Volkes zu wahren. Die Türkei sei der richtige Partner dafür und fest entschlossen, die Extremisten-Miliz IS und "andere Terrorgruppen" in dem Bürgerkriegsland zu bekämpfen.
Erdogan will diese Woche den Nationalen Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, John Bolton, treffen. Trump hatte im Dezember den Rückzug seiner knapp 2000 Soldaten aus Syrien angekündigt, weil der IS geschlagen sei. Die plötzliche und auch in den USA umstrittene Entscheidung trug dazu bei, dass Verteidigungsminister Jim Mattis seinen Rücktritt einreichte. Bolton hatte am Wochenende deutlich gemacht, dass die Türkei die Kurden schützen müsse. Sie kämpfen an der Seite der USA, werden aber von der Türkei als Feinde eingestuft.
Türkei will schwere Last schultern
Erdogan schrieb in dem Gastkommentar, es sei an der Zeit, dass alls Beteiligten ihre Kräfte bündelten, um den Terror des Islamischen Staats zu beenden und die territoriale Integrität Syriens zu bewahren. "Die Türkei bietet an, diese schwere Last in einer kritischen Zeit der Geschichte zu tragen. Wir zählen darauf, dass die internationale Gemeinschaft an unserer Seite steht."
Erdogan schlug die Schaffung einer Stabilisierungstruppe vor, die Kämpfer aus allen Teilen der syrischen Gesellschaft aufnehmen solle. "In diesem Sinne möchte ich darauf hinweisen, dass wir keinen Streit mit den syrischen Kurden haben." Die Gemeinderäte in überwiegend kurdischen Teilen Nordsyriens sollten hauptsächlich aus Vertretern der kurdischen Gemeinschaft bestehen, zugleich sollten auch andere Gruppen fair politisch repräsentiert werden.
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