Politik Ermittlungen gegen Soldaten in Mexiko nach mutmasslichen Tötungen

SDA

7.6.2023 - 19:46

ARCHIV - Polizisten und Militärangehörige sichern das Gebiet, in dem es zu einer schweren bewaffneten Auseinandersetzung kam. Foto: Felix Marquez/dpa
ARCHIV - Polizisten und Militärangehörige sichern das Gebiet, in dem es zu einer schweren bewaffneten Auseinandersetzung kam. Foto: Felix Marquez/dpa
Keystone

In Mexiko wird gegen ein knappes Dutzend Soldaten wegen der mutmasslichen Tötung von fünf Menschen ermittelt.

Bei der Tat in dem nordöstlichen Bundesstaat Nuevo Laredo deuteten die Hinweise auf eine «aussergerichtliche Hinrichtung» hin, sagte Präsident Andrés Manuel López Obrador am Mittwoch. Medien hatten am Dienstag Videoaufnahmen einer Überwachungskamera von dem mutmasslichen Massaker veröffentlicht. Darauf war zu sehen, wie Soldaten die bereits entwaffneten Männer nach einer Verfolgungsjagd überwältigten und nach Schüssen den Tatort vermutlich manipulierten.

«Ich wurde darüber informiert und es werden bereits Massnahmen ergriffen», sagte López Obrador bei seiner täglichen Pressekonferenz im Nationalpalast in Mexiko-Stadt. So etwas sei inakzeptabel. Nach einem Bericht des spanischsprachigen US-Fernsehsenders Univision waren elf Soldaten an dem Vorfall beteiligt. Örtliche Sicherheitsbehörden des Bundesstaates Tamaulipas hatten zunächst von einem Schusswechsel zwischen bewaffneten Kriminellen und Soldaten gesprochen.

In Mexiko wird das Militär seit mehr als 15 Jahren massiv im Kampf gegen Drogenkartelle und gewalttätige Verbrechersyndikate eingesetzt. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen hat das zu zahlreichen Menschenrechtsverletzungen und einem Anstieg von Tötungsdelikten in dem lateinamerikanischen Land mit 126 Millionen Einwohnern geführt. Allein in den vergangenen fünf Jahren gab es nach der offiziellen Statistik fast 180 000 Tötungsdelikte.