Politik Erneut Massenproteste in Israel gegen Netanjahu-Regierung

SDA

26.5.2024 - 04:49

Demonstranten verbrennen Feuer während einer Demonstration gegen die Regierung des israelischen Premiers Netanjahu und fordern die Freilassung von Geiseln, die im Gazastreifen von der militanten Hamas-Gruppe festgehalten werden, in Tel Aviv, Israel. Foto: Ariel Schalit/AP/dpa
Demonstranten verbrennen Feuer während einer Demonstration gegen die Regierung des israelischen Premiers Netanjahu und fordern die Freilassung von Geiseln, die im Gazastreifen von der militanten Hamas-Gruppe festgehalten werden, in Tel Aviv, Israel. Foto: Ariel Schalit/AP/dpa
Keystone

In Israel ist es erneut zu Massenprotesten gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gekommen. Wie die Zeitung «Times of Israel» in der Nacht zum Sonntag berichtete, versammelten sich regierungskritische Demonstranten am Samstagabend an mehreren Orten in Israel, um den Rücktritt von Netanjahu, vorgezogene Wahlen und eine Einigung über die Freilassung der von der islamistischen Hamas festgehaltenen Geiseln zu fordern. Bei einer zentralen Kundgebung in Tel Aviv sei es zu Festnahmen von Demonstranten gekommen. Die Organisatoren hätten die Zahl der Teilnehmer der Kundgebung in Tel Aviv mit mehr als 80 000 Menschen angegeben, hiess es.

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Auch an anderen Orten, darunter Jerusalem, Haifa, Caesarea und Rehovot, sei es zu Protesten gekommen. Die Demonstranten warfen Netanjahu vor, vor dem beispiellosen Terrorüberfall der Hamas am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet Warnungen ignoriert zu haben. Zudem machten sie ihn für das Schicksal der noch mehr als hundert Geiseln in der Gewalt der Hamas verantwortlich. Wenn die Regierung jetzt keine Einigung über eine Freilassung der Geiseln erziele, «wird Israel letztendlich gezwungen sein, den Krieg ohne die Rückkehr der Geiseln zu beenden», zitierte die Zeitung eine Angehörige der Entführten.

Die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas, bei denen Ägypten, Katar und die USA vermitteln, waren vor zwei Wochen nach mehrtägigen Gesprächen in Kairo und Doha in eine Sackgasse geraten. Medienberichte zufolge könnten sie möglicherweise in der kommenden Woche «auf der Basis neuer Vorschläge» wiederaufgenommen werden. Das hätten die Unterhändler der USA, Israels und Katars am Freitag in Paris besprochen, hiess es.