Russische Soldaten Erst auf die Samenbank, dann auf das Schlachtfeld

DPA, amo

29.12.2022 - 00:00

Ein russischer Soldat in Starobilsk in der Ukraine: Offenbar wollen die Männer, die in der Ukraine fallen könnten, auf diese Weise ihren Nachwuchs sichern.
Ein russischer Soldat in Starobilsk in der Ukraine: Offenbar wollen die Männer, die in der Ukraine fallen könnten, auf diese Weise ihren Nachwuchs sichern.
dpa

Das russische Gesundheitsministerium bietet Männern, die im Rahmen der Teilmobilmachung in den Krieg geschickt werden, «kostenlose Aufbewahrung von Keimzellen» an. Die Nachfrage ist offenbar gross.

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In Russland gibt es offenbar einen Ansturm auf Samenbanken. Grund ist, dass Russen, die im Rahmen der Teilmobilmachung von Präsident Wladimir Putin in den Krieg geschickten werden, ihr Sperma kostenlos einfrieren lassen können.

«Das russische Gesundheitsministerium hat festgelegt, die kostenlose Konservierung und Aufbewahrung von Keimzellen (Sperma) von Bürgern, die für die Teilnahme an der militärischen Spezialoperation mobilisiert wurden, durch die Finanzierung aus Haushaltsmitteln zu ermöglichen», sagte der Leiter der russischen Anwaltsvereinigung, Igor Trunow, der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Er vertritt Klienten, die ihre Samen einfrieren lassen wollen.

In den vergangenen Wochen hatte es Medienberichte gegeben, wonach die Nachfrage nach Samenbanken bei Russen im Zuge der Mobilmachung deutlich zugenommen habe. Der Grund sei, dass Männer, die in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine sterben könnten, zumindest auf diese Weise ihren Nachwuchs sichern wollten.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums vom Herbst sind bisher rund 6000 russische Soldaten ums Leben gekommen. Die Ukraine hat die russischen Verluste hingegen zuletzt auf 100'000 Soldaten geschätzt.