Coronavirus Über 16'000 bestätigte Fälle — Berset warnt vor Illusionen und ruft zu Ausdauer auf

Agenturen/red

31.3.2020

Angesichts der Corona-Pandemie hat Bundesrat Alain Berset vor Illusionen gewarnt und an die Schweizer appelliert: Die nächsten Wochen seien entscheidend, man müsse sich weiter sich ans Social Distancing halten. Unterdessen gibt es in Italien einen kleinen Hoffnungsschimmer. Die wichtigsten Ereignisse des Tages im Überblick.

Die Zahl der in der Schweiz nachgewiesenen Covid-19-Infektionen ist innerhalb eines Tages um 701 auf 16'176 gestiegen. Gemäss Innenminister Alain Berset hat die Schweiz die Lage im Moment zwar «nicht so schlecht» im Griff. Doch die nächsten Tage und Wochen machen ihm Sorgen.

«Es scheint uns absolut verfrüht, heute zu sagen, was nach Ostern ist», sagt Berset mit Blick auf die Forderung der SVP, ab dann die Massnahmen wieder zurückzufahren. Im Zentrum stünden die Schutzmassnahmen für die am stärksten gefährdeten Patienten. «Es ist illusorisch zu denken, dass wir am 20. April zur Normalität zurückkehren können.»

Er sehe, dass man bei dem frühlingshaften Wetter Lust habe, sich draussen zu versammeln, sagte Berset am Dienstag bei einem Besuch in einem Drive-in-Testcenter in Luzern. Das gelte es aber unbedingt zu unterlassen. «Wir müssen Ausdauer zeigen», sagte der Bundesrat.

Damit die Schweiz in der Corona-Krise den Weg zurück zur Normalität finden kann, plädiert der Epidemiologe Marcel Salathé gemeinsam mit anderen Wissenschaftern für Covid-19-Tests schon bei leichten Symptomen. So könnte jeder einzelne neue Fall schnell identifiziert und schnell isoliert werden.

Ein Weg dahin könnten die Drive-in-Testcenter sein, wie der Kanton Luzern zur Zeit eines testet. Berset zeigte sich bei einem Besuch auf der Luzerner Allmend beeindruckt: So könne Material gespart und das Spital entlastet werden. In dem Zentrum können sich pro Tag 15 bis 20 mutmassliche Coronainfizierte auf das Virus testen lassen, ohne das Auto verlassen zu müssen.

Über 30'000 Personen an der Einreise gehindert

Die Eidg. Zollverwaltung (EZV) hat in den vergangenen rund zwei Wochen über 30'000 Personen die Einreise in die Schweiz verweigert, sagte EZV-Direktor Christian Bock vor den Medien am Grenzübergang Boncourt JU.

Einige versuchten, über die grüne Grenze in die Schweiz zu gelangen, Absperrungen zu entfernen oder zu zerstören. Deshalb habe die EZV seit Anfang letzter Woche über 400 Bussen aussprechen müssen.

Corona-Krise weltweit

Auch international tobt der Kampf gegen das Coronavirus. So ist in Italien die Zahl der Coronavirus-Todesopfer erneut gestiegen. Allerdings blieb jene der Neuinfizierten stabil, was Experten optimistisch stimmt. Die Zahl der Coronavirus-Toten kletterte innerhalb von 24 Stunden um 837 auf insgesamt 12'428 Opfer. Dieses Plus lag über dem Zuwachs der vergangenen drei Tage, teilte der Zivilschutz mit.

In Frankreich sind innert 24 Stunden weitere 499 Menschen gestorben. Mit diesem neuen Höchstwert stieg die Zahl der Todesopfer auf insgesamt 3523, wie der Generaldirektor im Gesundheitsministerium, Jérôme Salomon, mitteilte.

In den USA breitet sich das Coronavirus weiter rasant aus — längst führt das Land weltweit bei der Zahl der Infektionen, nun wurde China bei der Zahl der Todesopfer überholt. Bei einer Pressekonferenz erklärte der Gouverneur des besonders betroffenen Bundesstaats New York: «Wir haben das Virus unterschätzt».

Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste im Überblick:

  • Auf dem US-Flugzeugträger «USS Theodore Roosevelt» gibt es mindestens 100 Infizierte. Die Militärführung zeigt sich «sehr besorgt».
  • Die übrigen Bundesratsparteien zeigen nur wenig Verständnis für die Kritik der SVP an einzelnen Massnahmen. 
  • Der Schweizer Zoll hat seit Mitte März rund 30'500 Personan an der Einreise gehindert.
  • Bundesrat Alain Berset hat in Luzern das Drive-in-Center für Coronavirus-Tests in Augenschein genommen. 
  • Das Militär setzt bis Juni alle Widerholungskurse aus, die nicht für die Pandemie-Bekämpfung gebraucht werden.
  • Nach Zählung des BAG gibt es schweizweit inzwischen 16'176 bestätigte Covid-19-Fälle, 373 Personen sind gestorben.
  • Die Walliser Kantonspolizei bittet Töfffahrer eindringlich, daheim zu bleiben. Durch Unfälle würden nur die Spitäler belastet.
  • SBB-Chef Andreas Meyer spricht an seinem letzten Arbeitstag von der Corona-Krise als einem «Albtraum» für die SBB.
  • Die USA verlängern den Einreisestopp für Besucher aus Europa, der zunächst bis Mitte April begrenzt war.
  • In Spanien ist eine drastische Verschärfung der Ausgangssperre zur Bekämpfung der Corona-Krise in Kraft getreten.

21.40 Uhr: Russland schickt Corona-Hilfe in die USA

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie in den USA bereitet Russland einen Hilfsflug vor. Die Maschine mit medizinischer Ausrüstung und Schutzkleidung solle voraussichtlich noch am Dienstag starten, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge.

Tagsüber seien sämtliche Vorbereitungen getroffen worden. Angesichts der «schrecklichen epidemiologischen Situation» habe Russland diese Hilfe angeboten. Kremlchef Wladimir Putin und sein US-Kollege Donald Trump hatten am Montag miteinander telefoniert.

Trump hatte am Montagabend (Ortszeit) von einer «sehr grossen Flugzeugladung» mit medizinischer Ausrüstung aus Russland gesprochen und sich positiv über die Geste geäussert.

Die Verbreitung der Coronavirus-Epidemie in den USA hat sich zuletzt dramatisch beschleunigt. So hatte etwa die Zahl der bekannten Infektionen erst am vergangenen Freitag die Marke von 100'000 überschritten. Bis zu dem Zeitpunkt waren rund 1500 Tote gemeldet gewesen. Am Dienstagnachmittag (Ortszeit) lag die Zahl bestätigter Infektionen bei rund 175'000, die Zahl der Toten bei mehr als 3400.

21.15 Uhr: Obama kritisiert Trump in Coronavirus-Krise

Der frühere US-Präsident Barack Obama hat seinen Nachfolger Donald Trump wegen der Coronavirus-Pandemie kaum verhohlen kritisiert — und gleichzeitig dessen Klimapolitik ins Visier genommen.

Alle hätten auf allzu furchtbare Weise die Folgen dessen gesehen, dass einige die «Warnungen vor einer Pandemie» ignoriert hätten, schrieb Obama am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. «Wir können uns keine weiteren Folgen der Leugnung des Klimawandels mehr erlauben.»

Alle US-Bürger, insbesondere die jüngeren, müssten von der Regierung eine bessere Politik verlangen und im Herbst zur Wahl gehen, schrieb Obama. In seinem Tweet teilte der Demokrat einen Zeitungsartikel über eine Aufweichung der Umweltnormen für Autos durch die Trump-Regierung, die damit Massnahmen seiner Amtszeit im Kampf gegen die Erderwärmung zurücknimmt.

Kritiker werfen Trump vor, die Gefahr durch das Coronavirus lange Zeit kleingeredet und keine ausreichenden Massnahmen ergriffen zu haben. Der Präsident hatte wochenlang behauptet, die Lage in den USA sei unter Kontrolle: Die Zahl der Infektionen werde rasch zurückgehen und das Virus könne im April wegen des wärmeren Wetters «wie durch ein Wunder» verschwinden.

21.00 Uhr: Uno-Organisationen fordern Freilassung von Flüchtlingen

Vier Uno-Organisationen haben angesichts der Coronavirus-Pandemie gemeinsam die Freilassung aller Flüchtlinge und Migranten gefordert, die in geschlossenen Einrichtungen oder bewachten Lagern festgehalten würden.

Die Situation für diese Menschen, die oft unter beengten und unhygienischen Zuständen festgehalten würden, sei besonders beunruhigend, hiess es in einer Mitteilung des Uno-Flüchtlingshilfswerks, der Internationalen Organisation für Migration, des Uno-Büros für Menschenrechte sowie der Weltgesundheitsorganisation.

«Hinsichtlich der tödlichen Konsequenzen, die ein Covid-19-Ausbruch haben könnte, sollten sie ohne Verzögerung entlassen werden.» Vor allem Kinder, deren Familien und jene, die ohne ausreichende gesetzliche Grundlage festgehalten werden, sollten sofort freigelassen werden.

Es sei lebenswichtig, dass jeder, auch alle Flüchtlinge und Migranten, einen gleichberechtigten Zugang zu Gesundheitsversorgung haben und auch in die nationalen Antworten auf das Coronavirus eingeschlossen werden, «inklusive Prävention, Tests und Behandlung». «Inklusion wird nicht nur die Rechte von Flüchtlingen und Migranten sondern auch die Gesundheitssysteme schützen und die globale Verbreitung von Covid-19 eindämmen», hiess es.

20.40 Uhr: Fast 500 Tote innert 24 Stunden in Frankreich

In Frankreich sind innert 24 Stunden weitere 499 Menschen an dem neuartigen Coronavirus gestorben. Mit diesem neuen Höchstwert stieg die Zahl der Todesopfer auf insgesamt 3523, wie der Generaldirektor im Gesundheitsministerium, Jérôme Salomon, mitteilte.

Fast 22'800 Corona-Kranke werden demnach derzeit in den Krankenhäusern des Landes behandelt, mehr als 5560 von ihnen auf der Intensivstation.

Frankreich ist in der EU eines der Länder, das am stärksten vom Coronavirus betroffen ist. Seit dem 17. März gilt eine strenge Ausgangssperre, die mittlerweile bis zum 15. April verlängert wurde.

Präsident Emmanuel Macron erklärte, die Produktion von Schutzmasken werde in Frankreich nun hochgefahren. Bis Ende April sollen nach seinen Worten «mehr als zehn Millionen» Stück pro Woche produziert werden, dreimal so viele wie vor der Corona-Krise.

20.20 Uhr: Brasilien: Militär gegen Coronavirus

Brasilien hat den Einsatz des Militärs erlaubt, um in der Covid-19-Pandemie die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten und im Kampf gegen das Virus zu helfen. Die Massnahme ist zunächst bis zum 28. Mai befristet und kann vom Justizministerium verlängert werden.

Das ordnete Justizminister Sérgio Moro am Dienstag per Erlass an. Dem Erlass zufolge kann das Militär unter anderem für die Sicherheit von Ärzten, Pflegern und Krankenhäusern eingesetzt werden. Zudem soll es bei der Verteilung von Medikamenten, medizinischen Geräten und Lebensmitteln sowie bei der Durchführung von Tests helfen.

Auch bei der Sicherung von Häfen, Flughäfen, Bahnhöfen und zentralen Punkten sollten Soldaten eingesetzt werden. Ausserdem, um Plünderungen und Vandalismus vorzubeugen.

20.10 Uhr: Militärführung «sehr besorgt»: Coronavirus an Bord eines US-Flugzeugträgers

Das Coronavirus breitet sich weiter unter der Besatzung des US-Flugzeugträgers «USS Theodore Roosevelt» aus. Die Streitkräfte prüften eine Evakuierung des Schiffs, die Situation weise jedoch «einmalige Umstände» auf, sagte der amtierende Marineminister Thomas Modly  dem Nachrichtensender CNN. Ein hochgerüstetes und nuklearbetriebenes Schiff könne nicht einfach komplett evakuiert werden, sagte Modley. Zudem gebe es auf der Pazifikinsel Guam, wo der Flugzeugträger derzeit vor Anker liege, nicht genügend Kapazität, um die mehr als 4000 Besatzungsmitglieder unterzubringen.

Einem Bericht des «San Francisco Chronicle» zufolge gab es an Bord des Schiffs bislang mindestens 100 bestätigte Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2. Der Kapitän des Schiffs wandte sich demnach mit einem dringenden Appell an seine Vorgesetzten. Mehr als «4000 junge Männer und Frauen» an Bord zu behalten, sei ein «unnötiges Risiko» und breche das Vertrauen der Soldaten, schrieb Brett Crozier demnach. Es bedürfe deshalb nun einer raschen Entscheidung für eine Evakuierung des Schiffs und Unterbringung der Besatzung in Quarantäne, schrieb er in dem auf Montag datierten Brief. «Wir befinden uns nicht im Krieg. Keine Marineangehörigen müssen sterben», fügte er demnach hinzu.

Marineminister Modly erklärte, die Militärführung sei angesichts der Situation «sehr besorgt» und unternehme alle «angemessenen Schritte». Es gebe keine grundsätzliche Meinungsverschiedenheit mit dem Kapitän, sagte er weiter. Die gesamte Besatzung solle auf das Virus getestet werden. Am Freitag hatte die Marine von acht Infektionen gesprochen.

Kapitän Crozier erklärte in seinem Schreiben, selbst bei einer Evakuierung müssten rund 10 Prozent der Besatzung — also gut 400 Menschen — an Bord bleiben, um die Funktionsfähigkeit aller Systeme sicherzustellen und das Schiff zu desinfizieren. Die Alternative sei es, den Flugzeugträger weiter voll einsatzbereit zu halten. Damit könnte aber kein Virus-freier Status erreicht werden und es müsste mit dem Tod von Soldaten gerechnet werden, wie er mahnte.

20.05 Uhr: Italien lockert Ausgangssperre für Kinder

Unter wachsendem Druck der Öffentlichkeit hat die italienische Regierung eine Auflockerung der Ausgangssperre für Kinder beschlossen.

Nach Appellen von Eltern, Lehrern und Kinderärzten beschloss das Innenministerium, dass Spaziergänge von Kindern in Begleitung eines Elternteils möglich sind, sofern sie nahe der eigenen Wohnung stattfinden. Sportliche Aktivitäten sind nicht erlaubt.

Seit dem 5. März gehen die Kinder in Italien nicht mehr in die Schule. Eine Wiederaufnahme des Unterrichts ist vorerst nicht in Sicht. Die Regierung will die bis zum kommenden Freitag (3. April) angeordnete Schliessung der Schulen verlängern. Die italienische Regierung überlegt inzwischen eine Verlängerung des Lockdowns. Die Massnahmen könnten per Verordnung bis 4. Mai verlängert werden, hiess es in Regierungskreisen.

19.55 Uhr: DER Touristik Suisse sagt alle Reisen bis Ende April ab

Kuoni-Besitzerin DER Touristik Suisse verlängert wegen der Pandemie die Annullationsphase: Alle Reisen vor dem 1. Mai würden abgesagt, teilte der Reiseveranstalter in einem Communiqué mit.

Das ist bereits die zweite Verlängerung wegen der Seuche: Ursprünglich hatte die Tochte des deutschen Rewe-Konzerns alle Reisen bis einschliesslich 3. April abgesagt, dann aber die Annullationen in einem zweiten Schritt bis zum 19. April ausgedehnt.

Kunden könnten kostenlos umbuchen oder einen mehrjährigen Gutschein erhalten. Auch eine Rückzahlung des Geldes sei möglich, heisst es weiter. Bei Nur-Flügen würden die Umbuchungs- und Stornierungsbedingungen der Fluggesellschaften gelten.

Mehrere hundert im Ausland gestrandete Kunden habe DER Touristik Suisse schon in die Schweiz zurückgebracht. Lediglich in abgelegenen Destinationen würden sich noch vereinzelt Reisende aufhalten. Mit ihnen suche man in Abstimmung mit Fluggesellschaften und dem Aussendepartement EDA weiter nach individuellen Lösungen.

19.40 Uhr: 46 weitere Tote in der Türkei — rund 13'500 Infizierte

In der Türkei sind binnen Tagesfrist weitere 46 Menschen an dem Coronavirus verstorben. Das teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca am über Twitter mit. Damit stieg die Gesamtzahl der offiziell erfassten Todesopfer durch die Lungenkrankheit Covid-19 in der Türkei auf 214. Die offizielle Zahl der Infizierten lag am Abend bei 13'531 — 2704 mehr als noch am Vortag. Bisher wurden in dem Land mit 83 Millionen Einwohnern rund 92'000 Tests durchgeführt. Die Türkei hatte am 11. März ihren ersten Coronavirus-Fall gemeldet.

19.30 Uhr: Niederlande verlängern Corona-Massnahmen bis zum 28. April

Die Niederlande haben die Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie bis zum 28. April verlängert. «Wir wissen, dass das viel verlangt ist, aber es ist echt nötig», sagte Ministerpräsident Mark Rutte in Den Haag in einer live-Pressekonferenz im Fernsehen. Ursprünglich sollten die vor etwa zwei Wochen verhängten Massnahmen bis zum 6. April gelten. Erste Ergebnisse im Kampf gegen die Pandemie seien zu sehen. «Aber wir haben es noch nicht geschafft», warnte Rutte.

Schulen, Restaurants, Cafés, Museen und Friseure bleiben geschlossen, öffentliche Veranstaltungen verboten. Bürger dürfen sich höchstens mit drei Menschen zugleich in der Öffentlichkeit aufhalten. Sie sollen möglichst zu Hause bleiben.

In den Niederlanden sind 1039 Menschen an dem Coronavirus gestorben, 12'595 Fälle wurden registriert. Die Gesundheitsbehörden gehen davon aus, dass die Zahlen deutlich höher sind. Denn nur schwer Erkrankte werden getestet.

19.15 Uhr: Nach SVP-Forderungen: Bundesratsparteien stehen hinter Bundesrat

Die CVP, FDP und SP haben am Dienstag auf die Kritik der SVP an einzelnen Massnahmen des Bundesrates mit wenig Verständnis reagiert.

FDP-Fraktionschef Beat Walti erklärte gegenüber Radio SRF, dass er persönlich im Zusammenhang mit der Corona-Krise nicht viel von Profilierungsübungen von Parteien halte. Der Bundesrat sei aber sicher gehalten, frühzeitig seinen Kommunikationsplan offenzulegen und der Bevölkerung zu erklären, bis wann die aktuellen Massnahmen gültig seien.

CVP-Präsident Gerhard Pfister betonte im gleichen Radiobeitrag, dass der Bundesrat schwierige Entscheid zu fällen habe. Mit Blick auf die SVP stellte er fest, man täte gut daran, den Bundesrat zu unterstützen und auch auf die Expertise der Fachleute zu hören. Es gebe keinen Grund den Bundesrat zu kritisieren, wegen einzelner Entscheide, bei denen man anderer Meinung sei.

Für SP-Präsident Christian Levrat spielt die SVP mit dem Feuer. Es sei richtig, dass die Entscheide der Behörden durch den Schutz der Gesundheit der Bevölkerung geleitet würden und nicht primär durch wirtschaftliche Überlegungen. Die Gesundheit sei wichtiger als die Dividenden der Familie Blocher, sagte Levrat im «Echo der Zeit».

Die Grünliberalen haben sich am Dienstag ebenfalls zu den bundesrätlichen Notmassnahmen geäussert. Ihrer Ansicht nach braucht es «klare Kriterien, unter welchen die Kredite zu einem späteren Zeitpunkt ganz oder teilweise erlassen werden können». Es brauche eine Art «Krediterlassfilter». Es gehe dabei nicht um eine staatliche Vollkaskoversicherung, schreibt die GLP in einer Mitteilung. Es gehe darum zu verhindern, dass insbesondere Selbstständige und KMU auf nicht abtragbaren Schuldenbergen sitzen blieben.

19.05 Uhr: Elf weitere Todesfälle wegen Coronavirus im Kanton Waadt

m Kanton Waadt sind elf weitere Menschen im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, wie neue Zahlen vom frühen Abend zeigen. Seit Beginn der Pandemie verloren im Kanton insgesamt 77 Menschen ihr Leben.

Im Kanton Waadt sind nach dem Tessin am meisten Menschen in Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Am Montag überstieg die Anzahl der positiven Tests die 3000er-Marke. Am Dienstag wurden 3272 bestätigte Infektionen gemeldet. Am Montag waren es noch 3168.

Die Zahl der Hospitalisierungen ist stabil bei 386 (-2). Bisher konnten 223 Personen eine Betreuungseinrichtung wieder verlassen, 20 mehr als am Vortag.

19.00 Uhr: UN-Chef: Kampf gegen Virus zu langsam

UN-Generalsekretär António Guterres ist unzufrieden mit der seiner Ansicht nach schleppenden globalen Antwort im Kampf gegen das Coronavirus. «Wir bewegen uns langsam in die richtige Richtung, aber wir müssen schneller sein und viel mehr tun, wenn wir das Virus besiegen wollen», sagte Guterres in New York. Unter anderem gebe es noch immer keine koordinierten Handlungen aller Länder unter Führung der Weltgesundheitsorganisation WHO. Deren Richtlinien würden in vielen Teilen der Welt noch immer nicht beachtet.

Guterres stellte am Dienstag einen UN-Plan vor, um der Corona-Krise und ihren sozialen sowie wirtschaftlichen Folgen zu begegnen: «Das Ausmass der Antwort muss so gross sein wie das der Krise», sagte er. Im Zentrum stehe dabei die Zusammenarbeit und geteilte Verantwortung der Länder der Welt. Nach UN-Angaben brauche es gerade für die Unterstützung der ärmeren Staaten bei der Bekämpfung der Pandemie ein Hilfspaket im Bereich von mehreren Billionen Dollar. Im Fokus stehe die Zusammenarbeit auch im wissenschaftlichen Bereich — entwickelte Impfungen und Behandlungsmethoden müssen allen Menschen in gleicher Weise zur Verfügung gestellt werden.

«Wir müssen die zur Verfügung stehenden Ressourcen für die Entwicklungsländer erhöhen, indem wir die Kapazität des Internationalen Währungsfonds erhöhen», sagte Gutteres. Neben der Eindämmung des Virus sei es dabei wichtig, die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen vor allem auf die am schwersten Betroffenen abzufedern. Dazu gehörten unter anderem Frauen, ältere Menschen, Jugendliche und Arbeiter mit geringem Einkommen sowie kleine Unternehmen.

18.45 Uhr: Unzureichende Kontrollen bei Hilfskrediten

Die Corona-Krise ruft neben Betrügern und anderen Kriminellen auch Unternehmen auf den Plan, die sich Leistungen erschleichen wollen. Denn der Brundesrat hat umfangreiche Hilfekredite für Firmen beschlossen. Derzeit werden in der Schweiz teils Milliarden Franken an Notkrediten ausgezahlt — pro Tag. Da leiden fast zwangsläufig die Kontrollen und die Missbrauchsgefahr steigt.



Zwar hält Finanzminister Maurer Missbrauch für «ausgeschlossen». Michel Huissoud, Direktor der Finanzkontrolle, sieht das jedoch offenbar anders: «Die Missbrauchsgefahr ist da», sagte er dem «Tages-Anzeiger». Demnach gebe es zahlreiche Möglichkeiten, etwa Mehrfachanträge oder auch eine Kreditsumme, die höher liege als erlaubt.

18.25 Uhr: New Yorks Gouverneur Cuomo: «Wir haben das Virus unterschätzt»

Der Gouverneur des stark von der Corona-Pandemie betroffenen US-Bundesstaates New York hat im Kampf gegen das Virus Versäumnisse eingestanden. «Wir haben das Virus unterschätzt. Es ist stärker und gefährlicher als wir erwartet haben», sagte Cuomo am Dienstag bei seiner täglichen live im Fernsehen und online übertragenen Pressekonferenz. «Ich bin müde davon, dem Virus hinterherzurennen. Wir waren vom ersten Tag an hinten dran und mussten aufholen — und so gewinnt man nicht.»

Die Zahl der nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorbenen Menschen im Bundesstaat New York kletterte unterdessen auf 1550 von 1218 am Vortag. Die Zahl der bestätigten Infektionen liegt bei rund 75'0000 — 10'000 von diesen Patienten liegen im Krankenhaus.



Der US-Ostküstenstaat New York mit der gleichnamigen Millionenmetropole hat sich zum Epizentrum der Coronavirus-Pandemie in den USA entwickelt — auch weil dort bislang deutlich mehr getestet wird als in den anderen Bundesstaaten. Weil die Kapazitäten der Krankenhäuser dort nicht auf die Ansteckung weiterer Teile der Bevölkerung vorbereitet sind, werden provisorische Kliniken aufgebaut und vorhandene Einrichtungen mit zusätzlichen Betten aufgestockt. Auch ein Lazarettschiff der Marine hat im Hafen von New York angedockt.

Für die Stadt gelten strenge Ausgangsbeschränkungen, alle nicht «lebensnotwendigen» Geschäfte sind geschlossen. Niemand könne derzeit sagen, wann die Beschränkungen wieder aufgehoben würden, sagte Cuomo. «Aber es wird nicht bald sein.» Insgesamt sind in den USA nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore mehr als 165'000 Corona-Fälle nachgewiesen — mehr als in jedem anderen Land.

18.10 Uhr: «Corona-Husten»: Haftstrafe für französischen Arzt 

In Frankreich ist ein Arzt zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt worden, nachdem er Polizisten angedroht hatte, sie mit dem Coronavirus anzustecken. Der 66-Jährige habe «in einer übertriebenen Weise gehustet» und zu den Polizisten gesagt, sie würden nun auch krank, erklärte die Staatsanwaltschaft in Lille im Norden des Landes am Dienstag.

Der Mann war von den Gendarmen wegen des Vorwurfs häuslicher Gewalt in Gewahrsam genommen worden. Nach Angaben seiner Ehefrau konnte der Arzt nicht zur Arbeit in sein Krankenhaus gehen, da bei ihm der Verdacht auf die Lungenkrankheit Covid-19 bestand.

In dem Polizeifahrzeug habe er dann die von den Gendarmen bereit gestellte Schutzmaske abgezogen und auffällig gehustet. Er habe gesagt, «er wisse, dass ihnen dies Angst macht», sagten die Polizisten aus.

Der Arzt musste sich daraufhin vor Gericht sowohl wegen Gewalt gegen seine Frau als auch die Vollzugsbeamten verantworten. Er soll den Polizisten nach dem Urteil auch eine Entschädigung zahlen und darf keinen Kontakt zu seiner Frau aufnehmen.

18.05 Uhr: Unternehmer aus dem Jura spendet 10'000 Schutzmasken

Der jurassische Hightech-Unternehmer Pascal Bourquard will 10'000 Schutzmasken an Kleinunternehmen und Dienstleister des Kantons verteilen. Die Behörden der drei Bezirkshauptstädte wollen die Aktion organisieren.

Die Schutzmasken sollten den Bedarf für einen Monat decken, teilte die Gemeinde Pruntrut mit. Die Behörden wollen garantieren, dass die Schutzmasken effizient und gerecht verteilt werden.

17.50 Uhr: Türkei will 90'000 Inhaftierte entlassen, aber keine politischen Gefangenen

Angesichts der Corona-Krise hat die türkische Regierungspartei AKP ein Gesetz zur vorzeitigen Entlassung von bis zu 90'000 Gefangenen auf den Weg gebracht. Bis zu 90'000 Inhaftierte wären von dem neuen Gesetz betroffen, sagte der stellvertretende AKP-Fraktionsvorsitzende Cahit Özkan. Die AKP hat mit ihrem Bündnispartner MHP eine Mehrheit in der Nationalversammlung.

Özkan sagte, die Haftzeit von Risikogruppen solle in Hausarrest umgewandelt werden. Dazu gehörten Inhaftierte ab 65 Jahren, Frauen mit kleinen Kindern und nachweislich schwer kranke Insassen. Ausserdem sollen Inhaftierte im offenen Vollzug ihre Strafe zu Hause absitzen. Von der Regelung ausgenommen seien Gefangene, die wegen Vergehen wie Gewalt gegen Frauen, vorsätzlichem Mord, Sexualstraftaten, Drogendelikten und Terrorverbrechen einsässen.

Wegen Terrorvorwürfen sitzen in der Türkei auch zahlreiche Regierungskritiker und Journalisten im Gefängnis. Der Medien- und Menschrechtsanwalt Veysel Ok, kritisierte die Regelung deshalb scharf: «Dieser Gesetzesentwurf ist wie eine Todesstrafe für politische Gefangene», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Sie würden mit einer Epidemie alleine gelassen.

17.30 Uhr: Massnahmen retteten 340 Schweizern das Leben

Die Massnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie haben einer Studie zufolge bisher 340 Menschen in der Schweiz das Leben gerettet. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie (PDF) von Wissenschaftlern des Imperial College London hervor. In den elf untersuchten europäischen Ländern wurden der Studie zufolge 59'000 Menschen vor dem Tod bewahrt.  

Die Forscher untersuchten die Auswirkungen der verschiedenen Massnahmen, die in elf Ländern zu unterschiedlichen Zeitpunkten ergriffen worden waren. Dazu zählten Quarantäne für Infizierte, die Schliessung von Schulen und Universitäten, Versammlungsverbote, Abstandsregelungen und Ausgangssperren. Der Studie liegt die Annahme zugrunde, dass die gleiche Massnahme in verschiedenen Ländern vergleichbare Auswirkungen hat.

Im stark von der Pandemie betroffenen Italien, das als erstes Land strikte Massnahmen ergriffen hatte, wurden demnach die meisten Menschenleben gerettet. Die Wissenschaftler schätzen, dass dort 38'000 Menschen vor dem Tod bewahrt werden konnten. In Spanien waren es demnach 16'000 Menschen, in Frankreich 2500, in Belgien 560, in Deutschland 550, in Grossbritannien 370, in Österreich 140, in Schweden 82, in Dänemark 69 und in Norwegen zehn.

17.05 Uhr: Putins oberster Corona-Arzt hat sich angesteckt

Moskaus prominentester Coronavirus-Chefarzt hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Dennis Prozenko hatte erst in der vergangenen Woche den russischen Präsidenten Wladimir Putin durch das auf Infektionskrankheiten spezialisierte Krankenhaus Kommunarka in der Hauptstadt geführt.

Der Gesundheitszustand des Mediziners sei normal, teilten die Ärzte der Agentur Interfax zufolge mit. Prozenko werde in der Moskauer Klinik behandelt.

Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, Putin werde regelmässig auf das Coronavirus getestet. «Es ist alles in Ordnung.» In Russland gibt es mit Stand vom Dienstag 2337 Corona-Fälle.

16.55 Uhr: Italiens Epidemiekurve stabilisiert sich

Laut Italiens Oberstem Gesundheitsinstitut (ISS) stabilisiert sich die Epidemiekurve. Die Zahl der Neuinfizierten sei seit einigen Tagen stabil. Die Eingrenzungsmassnahmen würden greifen, berichteten die Experten. «Die Epidemiekurve zeigt uns, dass wir eine stabile Phase erreicht haben», sagte ISS-Präsident Silvio Brusaferro.

Seiner Ansicht nach können die produktiven Aktivitäten jedoch nur schrittweise wieder aufgenommen werden. Die Regierung prüft eine Auflockerung der Ausgangssperre und des Produktionsstopps erst nach dem 4. Mai.

16.45 Uhr: Ende der Medienkonferenz

Derzeit führt das Drive-in-Testzentrum in Luzern pro Tag rund 15-20 Tests durch, wie Guido Graf von der Luzerner Regierung sagt. Am Anfang habe es noch das Problem gegeben, dass sich Leute auch ohne ärztliche Zuweisung dorthin begeben hätten, so Graf. 

Mit dieser Antwort geht diese Medienkonferenz zu Ende. Wir danken für die Aufmerksamkeit. Die nächste Medieninformation der Bundesbehörden ist geplant für Mittwochnachmittag. Dann soll der Bundesrat über die neusten Beschlüsse informieren.

16.40 Uhr: Berset bittet um Verständnis

Es sei interessant zu beobachten, wie andere Länder mit der Coronakrise umgehen, sagt Berset mit Bezug auf das Beispiel Schweden, wo die Regeln weniger strikt sind. Gleichwohl bittet er um Verständnis dafür, dass man Massnahmen treffen müsse, die für die Gesundheit der Menschen in der Schweiz Sinn ergeben.

16.32 Uhr: Öffnung der Schulen noch nicht absehbar

Wann es angezeigt ist, die Schulen wieder zu öffnen, liesse sich derzeit nicht sagen, antwortet Alain Berset auf eine entsprechende Frage. Aber die Massnahmen, die nun gelten, könnten bei Bedarf jederzeit angepasst werden.

16.26 Uhr: «Das Virus wird bleiben»

Berset stellt die Bevölkerung darauf ein, dass das neuartige Coronavirus nicht einfach wieder verschwinden wird. «Das Virus wird bleiben», so der Bundesrat.

«Es scheint uns absolut verfrüht, heute zu sagen, was nach Ostern ist», sagt Berset mit Blick auf die Forderung der SVP, ab dann die Massnahmen wieder zurückzufahren. Im Zentrum stünden die Schutzmassnahmen für die am stärksten gefährdeten Patienten. «Es ist illusorisch zu denken, dass wir am 20. April zur Normalität zurückkehren können.»

16.24 Uhr: Epidemie-Welle könnte bis Frühsommer dauern

Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit nimmt Stellung zur Frage, wie lange die gelten Massnahmen noch andauern. «Wir gehen von einer epidemischen Welle aus», so Koch. Aber diese werde nicht Jahre gehen – man gehe beim BAG davon aus, dass diese Welle im Frühsommer wieder ein Ende habe. Sobald es die Welle erlaubt, werde man die Massnahmen wieder abbauen.

16.20 Uhr: Jetzt braucht es Ausdauer

Berset betont, wie wichtig der Föderalismus ist für die Schweiz in der aktuellen Lage. Die Innovationskraft der Kantone sei nun entscheidend, das zeige sich auch gerade im Kanton Luzern.

«Wir müssen Ausdauer zeigen,» appelliert Berset. Bald kämen wieder schöne Tage. Aber in diesem Jahr werde der April ein anderer sein als sonst. Die Bekämpfung des Virus funktioniert nur, wenn sich alle an die Massnahmen halten, wie Berset sagt.

16.15 Uhr: Augenschein im Drive-in-Testcenter

Alain Berset hat gemeinsam mit den Luzerner Behörden das Drive-in-Testcenter in Luzern besucht, um sich ein eigenes Bild der Lage zu machen. «Die Situation in der Schweiz heute ist schon eine andere als noch vor wenigen Wochen» so Berset. Man habe einschneidende Massnahmen treffen müssen, um die Bevölkerung der Schweiz vor dem Coronavirus zu schützen.

Zugleich stellt Berset die Menschen in der Schweiz darauf ein, dass der jetzige Zustand noch einige Zeit anhalten wird. Und er dankt der Bevölkerung, dass sie die angeordneten Massnahmen weitgehend einhält.

16.11 Uhr: Tessiner Patienten werden in Luzern behandelt

Nun ergreift Regierungsrat Guido Graf das Wort. Er erklärt, wie die medizinische Grundversorgung in der Zentralschweiz organisiert, denn diese ist in dem Gebiet, das mehrere Kantone umfasst, föderalistisch organisiert. Graf erklärt, welche Kliniken sich genau um die Covid-19-Fälle aus der Zentralschweiz kümmern.

Die Luzerner unterstützen zudem das Tessin, indem sie Patienten aus dem Südkanton übernommen haben. Für den Bundesrat gibt es schon einmal mahnende Worte: «Wir wünschen uns dann auch ein gutes Zusammenspiel, wenn es darum geht, die Kosten der Krise zu bewältigen», so Graf.

16.08 Uhr: «Krise noch nicht ausgestanden»

Bisher habe man die Coronakrise in Luzern ganz gut gemeistert, sagt Regierungspräsident Winiker. «Gleichzeitig wissen wir alle, dass wir die Krise noch nicht ausgestanden haben.» Nun gelte es, die für die Grundversorgung und das Gesundheitswesen nötigen Güter zur Verfügung zu stellen. «Danke für die Verantwortung, die der Bundesrat mit Entschlossenheit wahrnimmt», sagt Winiker gerichtet an Bundesrat Alain Berset.

16.05 Uhr: Es geht los

Nun treffen die Magistraten mit einer Verspätung ein, und die Medienkonferenz geht los. Regierungspräsident Paul Winiker begrüsst die Anwesenden.

15.40 Uhr: Berset und Koch besuchen Testzentrum

In Kürze treten in Luzern Innenminister Alain Berset und Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit vor die Medien. Gemeinsam mit Vertretern des Kantons besuchen sie in Luzern das dortige Coronavirus-Testzentrum und wohnen einer Sitzung des kantonalen Krisenstabs bei. Auch diese Medienkonferenz wird hier im Stream zu sehen sein.

15.30 Uhr: Asylzentrum in Muttenz vor Wiedereröffnung

Das im vergangenen Herbst aus Kostengründen geschlossene Bundesasylzentrum in Muttenz soll wieder in Betrieb genommen werden. Damit soll sichergestellt werden, dass auch im Asylwesen die Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus umgesetzt werden können.

Der Kanton Basel-Landschaft und die Gemeinde Muttenz seien mit der Wiedereröffnung einverstanden, teilte das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Dienstag mit. In den nächsten Wochen werde das Bundesasylzentrum Muttenz so weit vorbereitet, dass es bei Bedarf umgehend wieder geöffnet werden kann.

15 Uhr: Daniel Koch gibt Funktion im BAG ab

Während der Medienkonferenz von Militär und Zoll wurde bekannt, dass Daniel Koch die Leitung seine Funktion im Bundesamt für Gesundheit (BAG) morgen Mittwoch abgibt. Koch werde die Leitung der Abteilung Übertragbare Krankheiten an Stefan Kuster übergeben, wie das BAG mitteilte.

Wer sich schon an Kochs Medienauftritte gewöhnt hat, kann jedoch aufatmen: Aufgrund der ausserordentlichen Situation wird Koch im BAG weiterhin für die Pandemie zuständig bleiben (mehr lesen Sie hier). 



14.24 Uhr: Ende der Medienkonferenz

Der Teil der Medieninformation, der live übertragen wird, ist zu Ende. Die anwesenden Journalisten nehmen nun noch an einer Führung beim Grenzübergang Boncourt/JU teil. Wir danken für die Aufmerksamkeit.

14.22 Uhr: Die Situation an der Grenze zu Frankreich

Nun erklärt Hauptmann Alain Neukomm, stellvertretender Chef Zoll Mitte der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV), die Herausforderungen der Zollkontrolle an der Nordwestgrenze der Schweiz zwischen den Kantonen Jura und Neuenburg. Dort existieren demnach nun vier Übergänge, die während 24 Stunden offen sind. 25 Übergänge wurden ganz geschlossen, um den Verkehr zu kanalisieren. Zudem gibt es in dem Gebiet lange Abschnitte der grünen Grenze, die überwacht werden müssen.

14.15 Uhr: Milizsoldaten schützen die Grenze

Am Zoll kommen Berufsmilitärpolizisten zum Einsatz, die alle über eine entsprechende Ausbildung verfügen. Im sogenannten Zwischengelände, also den Grenzabschnitten zwischen den offiziellen Übergängen, kommen Milizsoldaten zum Einsatz, wie Schellenberg informiert. Die eingesetzten Kräfte werden während rund einer Woche auf ihren Einsatz vorbereitet, um dann sechs Wochen – für die Dauer zweier Wiederholungskurse (WK) – die eigentliche Aufgabe wahrzunehmen.

Alle WK, die nicht zur Unterstützung in der Corona-Krise gebraucht würden, werden bis Ende Juni abgesagt, so Schellenberg.

14.11 Uhr: Wie die Armee hilft

Der Einsatz der Armee an der Grenze dient einerseits dazu, mehr Kontrollen durchzuführen, und anderseits führt er auch dazu, dass diese Kontrollen schneller vonstattengehen.

Nun erklärt Korpskommandant Aldo Schellenberg die Aufgaben der Armee. Die Soldaten unterstützen die Zollverwaltung subsidiär. Die Armeeangehörigen unterstehen also dem zivilen Kommando.

14.09 Uhr: Über 30'000 Einreisen verweigert

Die Schweiz verfügt über rund 2'000 Grenzübergänge zu den Nachbarländern. Seit Beginn der neuen Kontrollen hat der Zoll rund 30'500 Menschen den Grenzübertritt verweigert, 414 davon erhielten eine Busse. 

14.05 Uhr: Neue Situation am Zoll

«Die Schweiz ist ein Land, das in die europäischen Wirtschaftsräume integriert ist», beginnt Christian Bock, Direktor der Eidgenössischen Zollverwaltung, seine Ausführungen. Und nennt eindrückliche Kennzahlen, wie viel Transporte die Schweiz durchqueren.

Seit Mitte März haben sich die Aufgaben des Zolls deutlich verändert: «Wir sind in eine völlig neue Situation hereingerutscht», so Bock. Denn auf einmal seien wieder klassische Personenkontrollen gefordert an der Grenze.

13.50 Uhr: Informationen zum Grenzschutz

Um 14 Uhr informieren Armee und Eidgenössische Zollverwaltung über die aktuelle Situation an den Landesgrenzen. Sprechen wird unter anderem Korpskommandant Aldo C. Schellenberg. Auf «Bluewin» sehen Sie die Medienkonferenz im Livestream. 

13.15 Uhr: Russland beschliesst strenge Strafen

In Russland werden Quarantäne-Verstösse künftig mit teils langjährigen Haftstrafen geahndet. Das Unterhaus des russischen Parlaments verabschiedete am Dienstag im Eilverfahren ein entsprechendes Gesetz. Zudem wurden die Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie ausgeweitet. In mehr als 40 der 85 Regionen Russlands ist das öffentliche Leben damit weitgehend lahmgelegt.

Wer die Quarantäne missachtet und damit absichtlich viele Menschen infiziert oder den Tod eines anderen verursacht, dem drohen bis zu fünf Jahre Haft. Sterben zwei oder mehr Menschen, können bis zu sieben Jahre Haft verhängt werden.

12.45 Uhr: Grippenet.ch beteiligt sich an Überwachung

Die partizipative Online-Plattform Grippenet.ch nimmt an der Überwachung der Coronavirus-Epidemie teil. Auf der Basis der deklarierten Symptome sollen Verdachtsfälle identifiziert und das Ausmass sowie die Ausbreitung der Krankheit besser verstanden werden, wie die Universität Genf am Dienstag mitteilte.

12.40 Uhr: CH Media will Kurzarbeit einführen

Das Schweizer Medienunternehmen CH Media will wegen der Corona-Pandemie ab Mittwoch konzernweit für seine rund 2000 Beschäftigten Kurzarbeit einführen. CH Media rechnet für 2'020 mit einem Umsatzeinbruch von über 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

12.36 Uhr: Spanien meldet 849 Corona-Tote an einem Tag

In Spanien ist mit 849 Todesopfern durch das Coronavirus binnen 24 Stunden ein neuer Höchstwert verzeichnet worden. Die Gesamtzahl der Todesfälle stieg damit auf 8'189, wie die Regierung am Dienstag mitteilte. Weitere 9'222 Menschen infizierten sich neu mit dem Virus.

Damit verzeichnet das Land jetzt 94'417 offiziell bestätigte Infektionen. Am Tag zuvor war die Zahl der neuen Todesfälle leicht zurückgegangen. Dies hatte die Hoffnung geweckt, das Land könnte den Höhepunkt der Pandemie erreicht haben. Die Zahlen vom Dienstag machten diese Hoffnung aber wieder zunichte.

12.34 Uhr: Zwölfjährige stirbt in Belgien

In Belgien ist ein zwölfjähriges Mädchen infolge einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. «Das ist ein sehr seltener Fall, aber er erschüttert uns sehr», sagte der für die Corona-Pandemie zuständige Behördensprecher am Dienstag in Brüssel.

Demnach hatte das Kind zuvor drei Tage lang Fieber gehabt. Es ist der erste Corona-Todesfall eines Kindes in Belgien. Vergangene Woche hatte der Tod einer 16-Jährigen bei Paris für Aufsehen gesorgt.

12.30 Uhr: 78 Tote innert 24 Stunden

Das Bundesamt für Gesundheit BAG hat die neuesten Zahlen zu den Infektionen mit dem Coronavirus bekanntgegeben. Demnach gibt es in der Schweiz neu 16'176 bestätigte Fälle. Das sind 701 Fälle mehr als am Vortag. Offiziell sind 373 Personen an den Folgen von Covid-19 gestorben – das sind 78 Personen mehr als am Vortag.

12.29 Uhr: 80 Prozent der Intensivpatienten sind Männer

Im Zürcher Universitätsspital liegen aktuell 35 Patientinnen und Patienten mit Covid-19, davon 15 auf der Intensivstation. Männer sind deutlich häufiger von einem schweren Verlauf betroffen als Frauen.

80 Prozent der Patienten, die wegen einer Covid-19-Erkrankung bisher auf die Intensivstation mussten, sind männlich, wie die Verantwortlichen des Universitätsspitals am Dienstag vor den Medien erklärten. 80 bis 90 Prozent von ihnen mussten beatmet werden.

Junge Patienten mussten am Universitätsspital bisher nicht auf die Intensivstation verlegt werden. Die Hälfte der Patientinnen und Patienten sei zwischen 50 und 60 Jahre alt, die andere Hälfte älter.

12.27 Uhr: Österreichische Gemeinden unter Quarantäne

In Österreich werden drei weitere Gemeinden aufgrund der Coronavirus-Krise unter Quarantäne gestellt. Betroffen sind die auch bei Touristen beliebten Orte Zell am See, Saalbach und Altenmarkt im Pongau.

12.17 Uhr: China will Viruszahlen-Überarbeitung 

Angesichts von Zweifeln an den offiziellen Daten zu Corona-Infektionen in China haben die Behörden Änderungen zugesagt. Ab dem 1. April sollen auch die Zahlen von Infizierten ohne Krankheitssymptome veröffentlicht werden.

Diese würden dann auch zentral für 14 Tage unter Quarantäne gestellt, sagte ein Mitglied der Nationalen Gesundheitskommission am Dienstag in Peking. Zuletzt war wiederholt vermutet worden, dass eine hohe Zahl von Infizierten in der offiziellen Statistik nicht auftaucht und dass Infizierte andere Menschen anstecken, weil sie gar nicht wüssten, dass sie das Virus in sich tragen.

12 Uhr: Gratiszeitungen verlangen spezielle Unterstützung 

Der Verband Schweizer Gratiszeitungen (VSGZ) weist in einem offenen Brief an den Bundesrat auf die existentielle Not bei kostenlosen Regionalmedien hin und fordert eine spezielle Unterstützung.

Die beiden Gratiszeitungen Rhonezeitung (rz) und Schaffhauser Bock hätten ihre gedruckte Ausgabe bereits eingestellt. Andere Titel seien in einer äusserst schwierigen Lage, da die Inserateeinnahmen weit über 50 Prozent zurückgegangen seien.

Der VSGZ bittet daher den Bundesrat, dringend zu prüfen, ob speziell für Medienunternehmen weitere Unterstützungsmassnahmen ergriffen werden können. Der Verband schlägt vor, dass Inserate zur laufenden Coronavirus-Kampagne in den Gratiszeitungen abgedruckt oder spezielle Steuerabzüge für Werbende geschaffen werden, die Anzeigen in der gedruckten Presse schalten.

11.57 Uhr: Bund setzt wissenschaftliche Taskforce ein

Zur Bewältigung der Coronavirus-Pandemie will der Bund das Potenzial der Schweizer Wissenschaft noch besser nutzen und dafür ein Beratergremium einrichten, in dem die gesamte Hochschullandschaft mit Forscherinnen und Forschern vertreten ist, wie das Bundesamt für Gesundheit BAG auf seiner Website verkündet.

Die vom Präsidenten des Nationalen Forschungsrats des Schweizerischen Nationalfonds (SNF), Matthias Egger, geleitete «Swiss National Covid-19 Taskforce» solle den Gesamtbundesrat, den Departementsvorsteher des EDI sowie die zuständigen Stellen des Bundes und der Kantone beratend unterstützen, daneben wichtige Forschungsthemen im Kampf gegen Covid-19 feststellen und Spezialmassnahmen im Bereich der Innovationsförderung identifizieren.

11.50 Uhr: Zürcher Unispital testet neu alle Patienten

Das Universitätsspital Zürich testet ab Mittwoch alle neuen Patientinnen und Patienten auf Covid-19, selbst wenn diese keine Symptome zeigen und etwa wegen eines Unfalls eingeliefert werden.

Ziel ist es, die Sicherheit für Mitarbeitende und andere Patienten zu erhöhen. Diese Tests würden aber die Gefahr bergen, sich in falscher Sicherheit zu wiegen, weil der Test am einen Tag negativ und am nächsten Tag positiv ausfallen könne, sagte Infektiologe Hugo Sax am Dienstag vor den Medien im Zürcher Universitätsspital.

Es sei deshalb möglich, dass der Corona-Test im Laufe eines längeren Aufenthalts wiederholt werde. Pro Tag hat das Unispital eine Kapazität von bis zu 500 Tests. Bis das Testergebnis vorliegt, werden alle neuen Patienten isoliert.

11.15 Uhr: Easyjet klopft beim Bund an

Der britische Billigflieger Easyjet hofft für sein Schweizer-Geschäft auf Staatshilfe des Bundes. Wegen der Reisebeschränkungen zur Bekämpfung des Coronavirus hat die Airline ihren Flugbetrieb inzwischen ganz eingestellt.

«Als schweizerische Fluggesellschaft mit 1'000 Mitarbeitenden mit lokalen Arbeitsverträgen steht Easyjet Switzerland in Kontakt mit der Taskforce, die für die luftfahrtspezifischen Unterstützungsmassnahmen zuständig ist», sagte ein Sprecher am Dienstag der Nachrichtenagentur AWP.

Zuvor hatte bereits die «Handelszeitung» berichtet, dass Easyjet beim Bund ein Gesuch für eine Liquiditätsspritze gestellt habe.

11 Uhr: Töfffahrer sollen zu Hause bleiben

Die Kantonspolizei Wallis appelliert mit Blick auf die steigenden Temperaturen an die Töfffahrer, auf Spritzfahrten zu verzichten: «Wir bitten darum, während dieser aussergewöhnlichen Lage auf Motorradausflüge zu verzichten», schreibt die Walliser Kapo in einer Mitteilung.

«Bereits ein relativ einfacher Sturz mit einem Motorrad könnte einen Spitalaufenthalt von mehreren Tagen zur Folge haben. In der gegenwärtigen Situation sind jedoch freie Kapazitäten in den Spitälern absolut notwendig.» Wer trotzdem unbedingt auf den Töff müsse, solle sich auf der Strasse besonders vorsichtig verhalten.

10.40 Uhr: Ärzte kritisieren Johnson

Kritiker werfen dem britischen Premierminister Boris Johnson ohnehin schon vor, zu spät und zu zögerlich auf das Coronavirus reagiert zu haben. Nun lassen auch Mediziner Dampf ab: Laut der Ärztegewerkschaft British Medical Association fehlt es in britischen Kliniken und bei Hausärzten an Ausrüstungen wie Masken und Einweghandschuhen. 

Und die Ärzteorganisation Royal College of Physicians teilte mit, dass jeder vierte Mediziner des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS (National Health Service) inzwischen «krank oder in Isolation» sei. Besonders schlimm sollen die Zustände in London und Birmingham sein. In Grossbritannien sind bereits mehr als 1'400 Menschen an den Folgen der Covid-19-Lungenkrankheit gestorben. 

Johnson gab vergangenen Freitag bekannt, er habe sich mit dem Coronavirus infiziert. Seither nimmt er die Regierungsgeschäfte aus dem Homeoffice wahr. 

10.30 Uhr: Virus verbreitet sich im Tessin ungebremst

Die Coronavirus-Fallzahlen im Tessin steigen weiter an: Stand heute gibt es 2'091 Infizierte (+129 innerhalb der letzten 24 Stunden) sowie 120 Tote (+15), wie der Kanton mitteilte.

Schweizweit zählt das Bundesamt für Gesundheit 15'475 Infizierte sowie 295 Tote – Stand gestern Montag.

10.15 Uhr: ETH-Professoren fordern mehr Hilfe für Wirtschaft

Die vom Bundesrat ergriffenen Massnahmen zur Abfederung der Folgen der Coronavirus-Pandemie auf die Wirtschaft reichen nach Ansicht zweier ETH-Professoren nicht aus. Der Bund unterstützt derzeit mit zwei Pfeilern Firmen, die sich wegen der Coronavirus-Pandemie in einer prekären Lage befinden: Kurzarbeit und Liquiditätshilfen.

Diese Massnahmen seien zwar wichtig, doch würden sie nicht alle Probleme lösen, heisst es in einer Mitteilung der ETH-Wirtschaftsprofessoren Hans Gersbach und Jan-Egbert Sturm vom Dienstag.

Denn den Firmen würden aktuell die Einnahmen fehlen, um etwa für Miete, Pacht oder Kreditzinsen aufzukommen. Müssten sie diese Kapitalkosten allein tragen, würden viele von ihnen den Betrieb aufgeben oder wegen der hohen Schuldenlast nach der Krise nicht genügend investieren können, folgern die beiden Experten.

Die ETH-Professoren schlagen daher vor, dass den Firmen die Kapitalkosten bei einem Produktionsausfall teilweise erstattet werden sollen.


10.05 Uhr: Schwingerkönig trauert

Auch der Vater von Schwingerkönig Matthias Glarner ist offenbar an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Andreas Glarner sei 70 Jahre alt geworden, berichtet der «Blick». 

9.21 Uhr: Sensirion liefert Sensoren an deutsche Firma

Die Zürcher Firma Sensirion liefert Durchflusssensoren an die deutsche Medizinaltechnikfirma Löwenstein. Das Unternehmen aus dem rheinland-pfälzischen Bad Ems hat von der deutschen Regierung einen Auftrag über mehrere tausend Beatmungsgeräte erhalten.

9.09 Uhr: Noch strengere Ausgangsbeschränkungen in Israel

Israel hat wegen der Ausbreitung des Coronavirus noch strengere Ausgangsbeschränkungen verhängt. Die Regierung verbot unter anderem öffentliche Gebete und Hochzeiten, wie das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in der Nacht zum Dienstag mitteilte. An der Klagemauer in Jerusalem dürfen nur noch bis zu zehn Menschen beten. Sie müssen dabei einen Abstand von mindestens zwei Metern zueinander halten.

Nur 15 Prozent der Angestellten sollen zur Arbeit gehen. Auch am Arbeitsplatz gelten strenge Anweisungen, vor Ankunft müssen die Beschäftigten Fieber messen und eine Erklärung ausfüllen, dass sie keine Corona-Symptome aufweisen.

8.55 Uhr: Keine Schweizer bei Busunfall in Peru verletzt

Beim Busunfall in Peru sind offenbar keine Personen aus der Schweiz verletzt worden, wie das EDA gegenüber dem Nachrichtenportal «Nau» bestätigte. Verletzt worden seien demnach der Chauffeur des Busses und zwei ausländische Touristen. Alle Schweizer hätten entsprechend ihre Rückreise in die Schweiz antreten können.

8.10 Uhr: Unfall bei Rückführung von Schweizern aus Peru

Bei einem Busunfall während der Rückführung von Schweizer Reisenden aus Peru sind drei Personen verletzt worden. Die Reisenden waren in einem Buskonvoi von Cusco nach Lima unterwegs, von wo aus sie nach Zürich geflogen werden sollen.

Über den Unfall berichtete die Online-Plattform blick.ch am Dienstag aufgrund von Berichten von Augenzeugen. Das Aussendepartement EDA bestätigte den Unfall auf seiner Webseite. Die Schweizer Botschaft, die den Konvoi organisiert habe, stelle die medizinische Versorgung der Verletzten in einem lokalen Spital sicher.

Die Botschaft bemüht sich nach Angaben des EDA, die übrigen Reisenden rechtzeitig nach Lima zum Flughafen zu bringen, in rund 15 Stunden Fahrt. Am Dienstag sollte der Flug von Lima nach Zürich-Kloten starten.

Der verunglückte Bus sei gegen eine Felswand gefahren, schrieb blick.ch anhand von Berichten einer mitreisenden Augenzeugin. Die Reisenden seien in die übrigen Busse des Konvois umgestiegen, und diese seien nach rund eineinhalbstündiger Wartezeit weitergefahren.

8.05 Uhr: Italien will Ausgangssperre verlängern

Die italienische Regierung  erwägt, die Ausgangssperre zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie zu verlängern. Gesundheitsminister Roberto Speranza erklärte, dass nach derzeitiger Bewertung alle Beschränkungen «mindestens bis Ostern ausgedehnt werden sollten».

7.16 Uhr: Nutzerzahlen von Alertswiss steigen rasant

Wegen des Coronavirus laden sich immer mehr Schweizerinnen und Schweizer die Alarmierungs-App Alertswiss von Bund und Kantonen herunter. Das berichtete Radio SRF am Dienstag.

«Seit drei bis vier Wochen haben wir 120'000 neue Nutzer», sagte Kommunikationsleiterin Sandra Kobelt vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz in der Sendung «Heute Morgen». «Jetzt zählen wir 570'000 Nutzer – das ist eine enorme Entwicklung.»

6.14 Uhr: Südkorea mit Anstieg von Neuinfektionen

Die Zahl der täglich erfassten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Südkorea ist wieder auf mehr als 100 gestiegen. Am Montag seien 125 Fälle hinzugekommen, teilten die Gesundheitsbehörden am Dienstag mit. Damit wurden bisher 9'786 Menschen positiv auf den Sars-CoV-2-Erreger getestet.

Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus kletterte um vier auf 162. Seit Tagen verzeichnet Südkorea bei neuen Infektionsfällen einen stetigen Wechsel von an- und absteigenden Zahlen. Sorgen bereiten den Behörden nach wie vor lokale Häufungen von Infektionen sowie eine zunehmende Zahl «importierter» Fälle.

6.05 Uhr: Experimentelle Therapien bergen Risiken

Bei mit dem neuartigen Coronavirus infizierten Patienten, die mit bestehenden Medikamenten wie Plaquenil oder Kaletra behandelt wurden, sind in Frankreich rund 30 verschiedene unerwünschte schwere Nebenwirkungen aufgetreten. Dies sagt Dominique Martin, der Direktor von Frankreichs Arzneimittelbehörde ANSM. So habe es auch drei Todesfälle gegeben.

Plaquenil enthält den Wirkstoff Hydroxychloroquin, der in der Malaria-Prophylaxe Anwendung findet. Kaletra enthält eine Kombination aus den Wirkstoffen Lopinavir und Ritonavir, die üblicherweise zur Behandlung von HIV-Patienten eingesetzt werden.

Martin sagte, angesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus sei es «ganz normal», dass auch experimentelle Behandlungsmethoden zur Anwendung kämen. Diese müssten aber von Experten überwacht werden. Er mahnte in jedem Fall, solche Medikamente «in keinem Fall» eigenmächtig einzunehmen.

6.00 Uhr: Epidemiologe fordert in der Schweiz mehr Tests

Der Schweizer Epidemiologe Marcel Salathé fordert viel mehr Covid-19-Tests: «Jeder, der auch nur leichte Symptome hat, muss einen Test machen können», sagt er in einem Interview mit der «NZZ». So könnte jeder einzelne neue Fall schnell identifiziert und schnell isoliert werden.

«Man muss sich das so vorstellen: Als Covid-19-Patient ist man ein Funke, der leicht zu einem Waldbrand führen kann. Darum darf kein einziger Fall vernachlässigt werden», betont Salathé. Doch bis vor wenigen Wochen habe die Schweiz die dafür nötige Test-Kapazität noch nicht gehabt. Mittlerweile habe das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Kapazitäten ausgebaut, und es könnten rund 7'000 Tests pro Tag gemacht werden.

5.50 Uhr: US-Einreisestopp für Europäer wird verlängert

Der zunächst auf einen Monat begrenzte Einreisestopp der USA für Europäer zur Bekämpfung des Coronavirus soll verlängert werden. Diese und ähnliche Beschränkungen würden in Kraft bleiben und möglicherweise sogar verschärft werden, sagte US-Präsident Donald Trump.

5.39 Uhr: Corona-Krise für SBB ein «Albtraum»

Mitten in der Coronakrise hat SBB-Chef Andreas Meyer heute seinen letzten Arbeitstag. Die aktuelle Situation mit gesundheitlichen Bedrohungen, Unsicherheit und weitgehendem Lockdown auch im öffentlichen Verkehr sei ein «Albtraum», sagt Meyer im Interview mit dem «Blick».


Die SBB hätten Nachfragerückgänge von 80 bis 90 Prozent. «Selbst in Hauptverkehrszeiten trifft man in manchen Wagen nur eine oder zwei Personen an.» Als Reaktion auf die Corona-Krise wurde das Angebot im öffentlichen Verkehr stark heruntergefahren. Ob es eine weitere Reduktion geben wird, ist laut Meyer noch unklar. «Wir werden die Situation genau beobachten und haben vorbehaltene Entscheide getroffen. Sollte ein weiterer Schritt nötig sein, müssten wir die Fernverkehrslinien weiter ausdünnen.»

Das Angebot sei derzeit um rund 25 Prozent reduziert. «Unter eine Schwelle von rund 50 Prozent können wir im Personen- und Güterverkehr nicht gehen. Weil viele Verbindungen nicht mehr funktionieren würden und die Landesversorgung damit nicht mehr sichergestellt werden könnte.»

5.12 Uhr: Chinas Industrie optimistisch

Die Stimmung in Chinas Industrie hat sich nach einem Rekordeinbruch wegen des Coronavirus aufgehellt. Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) des herstellenden Gewerbes machte im März einen Sprung von 35,7 auf 52 Punkte. Vor dem Hintergrund des Coronavirus-Ausbruchs war die Stimmung in Chinas Industrie im Januar und Februar auf ein Rekordtief gesunken. Werte über der kritischen Grenze von 50 Punkten deuten auf eine positive Stimmung in der Wirtschaft hin, während darunter von einem Abschwung auszugehen ist.

4.31 Uhr: Corona-Botschaften auf Pyramide in Gizeh

Auf die Grosse Pyramide in Gizeh sind Botschaften zur Coronavirus-Pandemie projiziert worden. «Bleibt sicher», «Bleibt zu Hause» und «Dank an jene, die uns sicher halten» war am Montagabend in blauen und grünen Lichtzeichen auf dem mächtigen Grabmal des Pharaos Cheops nahe der ägyptischen Hauptstadt Kairo zu lesen.

4.24 Uhr: AirBnB entschädigt Gastgeber

Der Wohnungsvermittler AirBnB will seinen unter der Corona-Krise leidenden Gastgebern Entschädigungen in Höhe von insgesamt 250 Millionen Dollar zahlen. Die Gastgeber, die über die Plattform ihre Wohnungen anbieten, sollen demnach bei durch die Pandemie bedingten Stornierungen 25 Prozent ihres Mietpreises von AirBnB gezahlt bekommen.

3.47 Uhr: American Airlines will vom Staat 12 Milliarden

Die amerikanische Fluglinie American Airlines will eine Finanzspritze in zweistelliger Milliardenhöhe beantragen. Bis zu 12 Milliarden Dollar an staatlichen Hilfen seien nötig, um in den nächsten sechs Monaten keine unplanmässigen Entlassungen oder Gehaltskürzungen vornehmen zu müssen.

2.39 Uhr: Fussballfunktionär wegen Corona freigelassen

Im Fifa-Skandal kommt der inhaftierte Ex-CBF-Präsident José Maria Marin wegen Covid-19 frei. Der ehemalige brasilianische Fussballfunktionär wird wegen der Ausbreitung des Coronavirus aus der US-Haft entlassen. Das ordnete ein Gericht in New York am Montag an.

1.37 Uhr: 50'000 Beatmungsgeräte in 100 Tagen

Der zweitgrösste US-Autohersteller Ford will im Kampf gegen die Corona-Krise zusammen mit dem Industriekonzern General Electric (GE) 50'000 Beatmungsgeräte in 100 Tagen herstellen. Das teilte Ford am Montag mit.

Die Produktion soll am 20. April beginnen und mit rund 500 Beschäftigten in drei Schichten fast rund um die Uhr laufen. Die Unternehmen gehen davon aus, ab Anfang Juli eine Fertigungskapazität von 30'000 Geräten pro Monat zu erreichen.

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