Gefährliche EntwicklungKriminelle knacken Bankomaten immer öfter mit Sprengstoff
su, sda
2.5.2022 - 13:02
Um Bankomaten zu knacken, greifen die Täterinnen und Täter immer öfter zu Sprengstoff. In 17 von 24 Fällen bedienten sie sich dieser Methode. Das Bundesamt für Polizei ist besorgt.
su, sda
02.05.2022, 13:02
02.05.2022, 13:34
Der Eindruck täuscht nicht: Es kommt immer öfter vor, dass Kriminelle Bankomaten sprengen. Gemäss dem am Montag veröffentlichten Jahresbericht des Bundesamts für Polizei (Fedpol) ereigneten sich die Fälle, in denen Sprengstoff oder Gas eingesetzt wurde, in elf Kantonen. Bis auf wenige Fälle lagen die Tatorte in der Nähe von Landesgrenzen. Am meisten betroffen waren die Ostschweiz und der Grossraum Zürich.
2019 und 2020 wurde laut Bericht noch eine Mehrheit der Geldautomaten mit Gas gesprengt. Anders im vergangenen Jahr: Bei 17 Sprengungen kam Sprengstoff zum Einsatz, bei sieben weiteren Gas.
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In 21 weiteren Fällen verwendeten die Täterinnen oder Täter andere Techniken, um Bankomaten zu öffnen und zu plündern. Dazu gehörten elektronische Manipulationen und Angriffe mit einem Rammbock-Fahrzeug. Insgesamt knackten Kriminelle 49 Geldautomaten; im Vorjahr waren es 45.
Risiko für Anwohner
Verwenden Täter*innen ein selbst gebasteltes Explosionsmittel, entstehe nicht nur grosser Schaden, sondern die Sprengsätze bedeuteten ein ernsthaftes Risiko für Leib und Leben, schreibt das Fedpol. In Gefahr seien Anwohner*innen, Personen, die zur falschen Zeit am falschen Ort seien oder auch ausrückende Einsatzkräfte. Denn nach versuchten Sprengungen wurden mehrmals ungezündete Sprengladungen vorgefunden.
Die Täter*innen seien schwer zu fassen, hält das Fedpol fest, obwohl die kriminellen Gruppierungen ebenso bekannt seien wie ihre Methoden und ihr Fluchtverhalten.
Oft benutzten die Kriminellen kurz vor der Tat gestohlene Autos mit gefälschten Nummernschildern, oder die Fahrzeuge hätten gar keine Kennzeichen. Bewusst würden zudem Landes- und auch Kantonsgrenzen überquert. Auch bemühten sich die Bankomat-Sprenger*innen, am Tatort keine DNA-Spuren zu hinterlassen.
Rückzugsräume im Ausland
Vieles deutet laut Fedpol darauf hin, dass die Täter*innen Rückzugsräume im Ausland nutzen, um Angriffe in der Schweiz vorzubereiten. Dank internationalem und interkantonalem Austausch gelängen aber immer öfter Erfolge gegen Geldautomaten-Knacker. So gelang es Ende 2021 im elsässischen Bartenheim vier mutmassliche Täter festzunehmen.
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