Grossraubtiere Genug Schafe gerissen: Graubünden gibt Wolf zum Abschuss frei

om, sda

30.8.2022 - 08:25

Ihn hat das Schicksal schon ereilt: Der erste Wolf, der seit Ausrottung des Raubtiers im Kanton Zürich auftauchte, existiert nur noch ausgestopft. (Archivbild)
Ihn hat das Schicksal schon ereilt: Der erste Wolf, der seit Ausrottung des Raubtiers im Kanton Zürich auftauchte, existiert nur noch ausgestopft. (Archivbild)
Keystone

Die Bündner Kantonsregierung hat einen Wolf zum Abschuss freigegeben. Im aktuellen Alpsommer seien auf drei Alpen 60 Schafe Wolfsangriffen zum Opfer gefallen, begründet sie den Schritt. Ohne den Abschuss lasse sich das Schadenpotenzial nicht vermindern.

Keystone-SDA, om, sda

Die Abschussbewilligung gilt ab dem 1. September für 60 Tage. Auf den drei Alpen erfolgten 15 Angriffe auf Nutztiere, wie das Bündner Amt für Jagd und Fischerei am Dienstag mitteilte. Die Raubtiere rissen mehr als zehn Schafe auf geschützten Weiden, womit sie die gesetzliche Quote für einen Abschuss erfüllen.

Von einer Alp mussten die Bewirtschafter die Tiere bereits zurückziehen. Als Urheber der Attacken gelten zwei Wölfe, ein Weibchen und ein Männchen. Diese rissen den Angaben zufolge bereits im Alpsommer 2021 mehrere Nutztiere und liessen sich auf den fraglichen Alpen nachweisen.

Die Präsenz eines Wolfsweibchens verlangt von den Wildhütern vor dem Abschuss eine sorgfältige Prüfung, da sich mit Jungtieren bereits ein Rudel gebildet haben könnte. Hinweise darauf gab es aber nicht. Gestützt darauf gab der Kanton einen Einzelwolf zum Abschuss frei.