«In Gefahr» UNO-Berichterstatter fürchtet um Julian Assanges Leben

SDA

1.11.2019

Julian Assange im Mai 2019 in London. Ein UN-Berichterstatter fürchtet nun um das Leben des Wikileaks-Gründers, der in der britischen Hauptstadt in Haft sitzt.
Julian Assange im Mai 2019 in London. Ein UN-Berichterstatter fürchtet nun um das Leben des Wikileaks-Gründers, der in der britischen Hauptstadt in Haft sitzt.
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Der UN-Berichterstatter prangert in Genf die unmenschlichen Haftbedingungen für Julian Assange in Grossbritannien an. Er fürchte um das Leben des Wikileaks-Gründers.

Angesichts der Haftbedingungen für Julian Assange in Grossbritannien fürchtet der UN-Sonderberichterstatter über Folter um das Leben des Wikileaks-Gründers. Der 47-jährige Australier sei in britischer Haft Missbrauch und Willkür ausgesetzt und sein Leben «in Gefahr».

Das erklärte UN-Berichterstatter Nils Melzer am Freitag in Genf. Sollten die britischen Behörden nicht umsteuern und die «unmenschlichen» Haftbedingungen erleichtern, «dann kann ihn das bald sein Leben kosten».

Assange sitzt seit April in Grossbritannien eine fast einjährige Haftstrafe wegen Verstosses gegen Kautionsauflagen ab. Zuvor hatte er sich sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London aufgehalten, um einer Verhaftung und Auslieferung nach Schweden wegen Vergewaltigungsvorwürfen aus dem Jahr 2010 zu entgehen.

Verwirrter Eindruck

Bei seinem ersten Auftritt in der Öffentlichkeit seit seiner Verhaftung am Montag vergangener Woche hatte der Wikileaks-Gründer vor Gericht einen verwirrten Eindruck gemacht. Zugleich beklagte er die Bedingungen seiner Haft im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh. Er könne nicht auf seine Schriften zugreifen, und es sei «sehr schwierig» für ihn, «irgendetwas zu tun», während seine Gegner «unbegrenzte Ressourcen» zur Verfügung hätten.

Assange fürchtet eine Auslieferung an die USA, wo er wegen der massenhaften Veröffentlichung geheimer Dokumente und Verstössen gegen das Anti-Spionage-Gesetz angeklagt ist. Im Falle einer Auslieferung und eines Prozesses in den USA droht ihm dort eine lebenslange Haft.

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