PolitikIslamischer Dschihad feuert weiter Raketen – Israel bombardiert Gaza
SDA
12.5.2023 - 17:55
Die palästinensische Zivilverteidigung löscht ein Feuer in einer Wohnung nach einem israelischen Luftangriff. Foto: Mohammed Talatene/dpa
Keystone
Der Islamische Dschihad feuert weiter etliche Raketen aus dem Gazastreifen nach Israel ab, während Israels Luftwaffe dort Stellungen der militanten Palästinenserorganisation angreift.
Keystone-SDA
12.05.2023, 17:55
12.05.2023, 17:57
SDA
Wegen des neuerlichen, heftigen Raketenbeschusses habe Israel die Gespräche über eine Waffenruhe abgebrochen, meldeten israelische Medien am Freitag. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht. «Wir werden die Gerüchte über den Waffenstillstand nicht kommentieren», sagte ein Sprecher des Aussenministeriums auf Anfrage.
Nach einer verhältnismässig ruhigen Nacht heulten in Israel ab dem Vormittag wieder die Warnsirenen im Grenzgebiet. Erstmals seit Beginn der Kämpfe gab es Raketenalarm auch nahe Jerusalem.
Israels Armee bombardierte daraufhin eigenen Angaben nach mehrere Stellungen des Islamischen Dschihad sowie versteckte Raketenwerfer. In den vergangenen Tagen griff die Luftwaffe demnach mehr als 200 Stellungen im Gazastreifen an und tötete dabei auch gezielt mehrere hochrangige Mitglieder des Dschihads, der eng mit dem Iran verbunden ist. Unter Experten sind gezielte Tötungen umstritten. Die Vereinten Nationen bemängeln beispielsweise, dass damit Rechtsgrenzen verwischt würden. Sie sprechen zudem von einer Verletzung des Völkerrechts.
Im Gazastreifen starben seit Beginn der israelischen Militäroffensive am Dienstag bislang 31 Menschen, unter ihnen 6 Kinder, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Mehr als 100 seien verletzt worden. Bei mindestens 17 der Toten handelte es sich palästinensischen Informationen zufolge um Zivilisten. Israels Armee sagte, vier zivile Opfer seien von fehlgeleiteten Dschihad-Raketen getötet worden. Unabhängig war dies zunächst nicht zu überprüfen.
Militante Palästinenser feuerten Armeeangaben zufolge bislang mehr als 860 Raketen und Mörsergranaten Richtung Israel, 670 davon überquerten demnach die Grenze. Bei einem Raketeneinschlag in ein Wohnhaus in der israelischen Stadt Rehovot war am Donnerstag ein Mensch getötet worden. Seit Beginn der Angriffe wurden 22 Menschen in Israel verletzt.
Für die Zivilbevölkerung im Süden Israels gelten derzeit spezielle Schutzmassnahmen. Die Menschen dürfen dort etwa nur arbeiten gehen, wenn die Bürogebäude über einen bombensicheren Raum verfügen. Zudem dürfen sich nicht mehr als zehn Menschen im Freien treffen. Nachdem ein Open-Air-Konzert des israelischen Musikers Aviv mit Zehntausenden Besuchern am Donnerstag trotz Raketendrohungen stattfand und Kritik auslöste, wurden nun mehrere Konzerte abgesagt. So wurde etwa ein Auftritt der Backstreet Boys in der Nähe von Tel Aviv am Samstag gecancelt, wie die Armee mitteilte.
Der Islamische Dschihad drohte Medien zufolge mit weiteren Eskalationen. «Wir werden nicht vor dem Flaggenmarsch aufhören.» Bei dem umstrittenen Marsch ziehen seit Jahrzehnten jährlich am Jerusalem-Tag Menschen mit Israel-Flaggen durch das muslimische Viertel der Altstadt, was die Palästinenser als Provokation sehen. Am Jerusalem-Tag wird die israelische Eroberung Ost-Jerusalems während des Sechstagekrieges 1967 gefeiert. Die Palästinenser sehen den arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als künftige Hauptstadt eines eigenen Staates.
Experten zufolge kommt es für den weiteren Verlauf des Konflikts vor allem darauf an, ob sich auch die im Gazastreifen herrschende Palästinenserorganisation Hamas beteiligt. Dies sei derzeit nicht der Fall, sagte ein Armeesprecher am Donnerstagabend. Die Hamas verfügt nach israelischen Informationen über deutlich mehr und weiter reichende Raketen als der Dschihad.
Die Hamas und der Islamische Dschihad werden von den USA, der EU und Israel als Terrororganisationen eingestuft. Beide Gruppierungen haben sich die Zerstörung Israels auf die Fahne geschrieben. Die Hamas gilt als schlagkräftiger als der Islamische Dschihad.
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